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Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Titel: Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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Studentenverbindungen gegangen, damit es so aussah, als hätte er eine Freundin. Zum Ausgleich hat er mir geholfen, einen Blog für mein Schmuck-Business zu erstellen, und mir gezeigt, was ich machen muss, um zu sehen, wo meine Kunden herkommen. Dadurch weiß ich jetzt eben auch, wie man verschwundene Freunde aufspürt.«
    »Wow.« Tja, ich hab’s ja immer gewusst, dass dieses Mädchen Grips hat.
    April machte ein paar weitere Klicks mit ihrer Maus. »Normalerweise ist der Name des Servers viel zu ungenau, um mir wirklich etwas zu verraten, aber Judes Server gehört zufälligerweise zu einem Unternehmen.« Sie zeigte auf den Bildschirm.
    Ich unterdrückte ein Keuchen, als ich den Namen sah. »Depot«, las ich laut vor. »Weißt du, worum es da geht?«
    »Ich hab ein bisschen herumgefragt«, antwortete sie.»Zuerst konnte ich gar nichts herausfinden. Im Internet gab’s nur ein abgeschottetes Forum. Doch dann war ich eines Abends mit Mia und Claire in diesem alten Kino in Apple Valley. Erinnerst du dich an diesen bekifft aussehenden Typen, der an der Getränketheke arbeitet und immer so eine Gamer-Mütze trägt?«
    »Klar.«
    »Also, ich kaufte gerade Popcorn, als ich hörte, wie dieser Typ von einem neuen Club redete, in dem er unbedingt spielen wollte, ein Club namens Depot.«
    Meine Kinnlade fiel herunter. »Hast du noch was herausgefunden?«
    »Ja. Ich musste ihn mit zehn Dollars füttern, aber dann hat er mir schließlich erzählt, dass das Depot so ein superexklusiver Laden für Video-Spieler ist. Und für weitere zwanzig Kröten gab er mir dann die Adresse.« Sie öffnete ihre Schublade und zog ein zusammengefaltetes Papier heraus.
    »Was … echt?« Ich griff nach dem Papier.
    April zog es wieder weg. »Ich weiß wirklich nicht, ob ich dir erzählen sollte, wo Jude ist.«
    »Wieso?«
    »Wenn ich es dir sage, läufst du zu Daniel oder deinem Dad, und sie gehen dann dorthin und verschrecken ihn. Wenn er gewollt hätte, dass sie ihn finden, hätte er sie kontaktiert … und nicht mich.«
    »Nicht
uns
. Jude hat sich auch bei mir gemeldet.«
    April blickte auf den zusammengefalteten Zettel, drehte ihn ein paarmal in ihrer Hand und seufzte. »Ich weißnicht, ob dir das hier überhaupt was nützt. Du kannst nicht einfach ins Depot hineinmarschieren. Wie gesagt, der Club ist, tja, superexklusiv. Nicht mal der Typ, der mir die Adresse gegeben hat, war bis jetzt schon mal da drin. Man braucht so eine spezielle Zugangskarte, sonst kommt man nicht mal durch die Tür.«
    Zugangskarte? Ich schob meine Hand in die Jackentasche und zog die Plastikkarte raus, die ich tags zuvor im Day’s Market gefunden hatte. »Meinst du so eine wie die hier?«
    Jetzt fiel Aprils Kinnlade herunter. »Wie hast …?«
    »Du hast die Adresse. Ich hab die Karte. Wir können es entweder zusammen machen oder überhaupt nicht.« Ich trat einen Schritt auf sie zu. »Was sagst du?«
    »In Ordnung.« April stand auf. Sie zitterte auf diese für sie typische Art. »Aber wir werden uns aufstylen müssen.«
    Ich ließ fast die Karte fallen. »Wir werden … was?«

KAPITEL 8

Das Depot
     
    Am selben Abend
     
    Ja, doch, das ist so ziemlich das Dümmste, was ich je getan habe
, dachte ich bei jedem Wusch-Wusch-Geräusch, das meine ausgeliehene Polyesterhose beim Gehen von sich gab. Der Klang war so irritierend, dass ich den Riss in der Bordsteinplatte übersah und in den hochhackigen roten Lederstiefeln, die April mir verpasst hatte, darüber stolperte.
    April ergriff meinen Arm, bevor ich hinfiel. »Gar nicht so einfach, darin zu laufen, was?«
    »In der Hose oder den Stiefeln?«, grummelte ich. »Mal ernsthaft, wozu hast du überhaupt Polyesterhosen?«
    »Die gehören zu meinem Halloween-Kostüm. Ich gehe als Lady Gaga.« Sie deutete auf das rosafarbene und mit Pailletten besetzte Top, das sie zusammen mit einer Jeansjacke und einem schwarzen Minirock trug. »Das hier gehört dazu.«
    Super, ich ging zum ersten Mal in einen Nachtclub und trug ein halbes Halloween-Kostüm. Ich legte die Arme um meine Taille und versuchte, die bauchfreie Zone zu bedecken. Dieses rote, spitzenbesetzte Top war für meinen Geschmack viel zu kurz, doch April hatte mir verboten, meine Wolljacke darüber zu tragen, weil die, ihrer Meinung nach, das ganze ›Ensemble‹ ruinierte.
    Ich war nicht nur wie eine Pseudonutte angezogen, nein, ich lief sogar nur in einer Entfernung von zwei Blocks an der Markham Street vorbei, der schlimmsten Gegend im Mittleren Westen, noch dazu im

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