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Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Titel: Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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Obwohl ich gehofft hatte, dich ohne Verband anzutreffen.«
    Daniel schüttelte den Kopf. »Du ahnst ja nicht, wie sehr ich mich danach gesehnt habe, mit dir zu reden.«
    Ich wandte den Blick von den beiden ab.
    »Immer zu Diensten.«
    Ich verlagerte mein Gewicht von einem Fuß auf den anderen und räusperte mich.
    Endlich wandten die beiden sich zu mir um. »Grace«, sagte Daniel, »das ist Gabriel.«
    »Gabriel, der Engel?« Wegen der Statue im Garten der Engel hatte ich ihn in Gedanken immer so bezeichnet.
    »Engel, hm? Klingt, als hätte Daniel tolle Geschichten über mich erfunden.« Gabriels Lippen verzogen sich zu einem freundlichen, weisen Lächeln.
    »Verzeihung, wenn ich etwas unhöflich klinge, aber warumbist du hier?« Ich musste einfach fragen. Und wie hatte Daniel mir folgen können?
    »Weil ich ihn hierhergebracht habe«, sagte mein Dad, während er sich durch die enge Türöffnung in den bereits überfüllten Raum zwängte. »Gabriel ist gekommen, um uns zu helfen.«
    »Du bist wieder da!« Wie Daniel zuvor auf Gabriel zugesprungen war, stürzte ich mich jetzt auf Dad und umarmte ihn stürmisch. Obwohl ich eigentlich ziemlich sauer auf ihn war, weil er so lange weggewesen war, spürte ich jetzt einfach nur Erleichterung angesichts seiner Rückkehr. »Ich dachte, du wüsstest noch nicht, wann du zurückkommst.«
    »Wusste ich auch nicht«, erwiderte Dad. »Ich hatte keine Ahnung, wie lange es dauern würde, Gabriel aufzuspüren und ihn zu überzeugen, nach Rose Crest mitzukommen.«
    »Aber warum hast du mir denn nicht erzählt, dass das dein eigentlicher Plan war?«
    »Weil ich nicht wollte, dass du oder Daniel versuchen würdet, mir zu folgen.«
    »Wieso?«
    »Die Jagd nach einem Werwolfrudel und ein uneingeladener Besuch in ihrem Versteck ist ein gefährliches und unvernünftiges Vorhaben. Besonders für einen Menschen«, sagte Gabriel. »Dein Vater sollte sich glücklich schätzen, dass er so gut mit Worten umgehen kann. Sirhan, mein Alpha-Wolf, war von seinen Geschichten recht beeindruckt.«
    Ich ließ Dad los und drehte mich wieder zu Gabriel.
    »Außerdem hatte dein Vater Glück. Ich hatte nämlich bereits gehofft, dich besuchen zu können«, fuhr Gabriel fort. »Ich wollte dich gern kennenlernen, Grace.«
    »Mich?«
    »In meinem Rudel hast du es zu einer gewissen Berühmtheit gebracht. Sie nennen dich die Göttliche.«
    »Die was bitte?«
    »Ein alberner Name, zugegeben. Aber sie sind nun mal von dir fasziniert. Nachdem der erste Urbat vor viertausend Jahren dem Fluch erlag, hat niemand einen anderen auf die Weise geheilt wie du Daniel.«
    Gabriel klopfte Daniel wieder auf den Rücken. Dieses Mal senkte Daniel den Kopf. Sein Gesicht wurde rot. Ich wusste nicht, wieso ihm die Erwähnung seiner Heilung peinlich sein sollte. Andererseits fragte ich mich dennoch manchmal, ob er immer noch glaubte, es gar nicht verdient zu haben. Vielleicht wollte er mir aber auch einfach nicht in die Augen sehen. Wir befanden uns schließlich noch immer im Kriegszustand.
    »Sie glauben, dass du etwas ganz Besonderes bist, Grace.« Gabriel kam zu mir herüber und nahm meine Hand. Einen Augenblick hielt er sie fest und verbeugte sich dann. Die Geste wirkte, als stammte sie aus einem anderen Jahrhundert.
    Jetzt war ich es, die rot wurde. Ich blickte zu Daniel, um zu sehen, was er von dieser Göttlichen-Idee hielt, doch er starrte noch immer auf seine Füße. Ich sah also wieder Gabriel an. »Und du? Denkst
du
, dass ich außergewöhnlich bin?«
    Gabriel ließ behutsam meine Hand los. »Um das herauszufinden, bin ich hier.«
    In diesem Augenblick kam mir ein Gedanke. Mit Gabriel in der Nähe hätte ich endlich die Chance, mein volles Potenzial auszuschöpfen. Er war jemand, der dieselben Fähigkeiten wie ich besaß und mir wirklich beibringen konnte, wie ich sie am besten einsetzte. Nicht, dass ich Daniel damit beleidigen wollte, aber für ihn war es schließlich nicht einfach, mir den Einsatz von Kräften zu demonstrieren, über die er selbst nicht länger verfügte. Denn obwohl er auf dem Motorrad gesessen hatte, war es mir möglich gewesen, ihn spielend abzuhängen. Gabriel hingegen benutzte seine Superkräfte seit über achthundert Jahren. Und er war derjenige, der dachte, dass es den Urbat möglich sei, ihre Segnungen zurückzuerhalten – ihre Kräfte einzusetzen, um den Menschen in der Welt beizustehen. Zumindest hatte er das in den Briefen an seine Schwester Katherine geschrieben.
    Es war eine fantastische

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