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Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Titel: Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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Display und legte es dann auf seinen Schoß. »Wir hoffen, dass wir den Laden spätestens zu Halloween wieder instand gesetzt haben. Katie hatte die tolle Idee, im Rahmen der Wiedereröffnung ein Straßenfest vor dem Laden zu organisieren. Spiele, Süßigkeiten, Verkaufsstände und eine Tombola, um Spenden zu sammeln.«
    »Das klingt ja fantastisch«, sagte Mom. »Ich sollte für die Verlosung ein paar Paradiesäpfel und Popcornbällchen machen.« Sie klang fast wieder wie früher. »Ich könnte auch bei der Dekoration helfen.«
    Charity fing an zu husten und warf mir einen Blick zu, der zu sagen schien:
Glaubst du, dass Mom sich morgen noch an ihr Hilfsangebot erinnert?
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Das wäre wirklich toll, Mrs. Divine«, sagte Gabriel.
    Daniel sah wieder auf sein Handy. »Katie wird sich über Ihre Hilfe sehr freuen. Ich gebe ihr Ihre Nummer.« Er blickte ein weiteres Mal auf das Display. Ich hoffte, dass er nicht eine SMS von Katie erwartete oder so was.Dann kam mir ein viel schlimmerer Gedanke. Es war nicht so leicht, mich an das zu erinnern, was passiert war, während ich mich unter Mishkas Gedankenkontrolle befunden hatte. Aber plötzlich fiel mir ein, dass sie davon gesprochen hatte, mit Daniel zu einer Party zu gehen – heute Abend. Doch Mishka war tot. Wenn es also das war, worauf er wartete, würde er ihre Nachricht ganz sicher nie erhalten.
    »Ich mache bis dahin noch ein paar Extraschichten, um den Laden wieder in Gang zu bringen«, sagte Daniel. Ich schielte auf sein Handy, nun genauso gespannt wie er, ob es zu piepen anfing.
    Ich überlegte, wie ich ihn ausfragen könnte, ohne dabei zu verraten, dass ich mit Mishka gesprochen oder etwas mit ihrem Tod zu tun hatte.
    »Und was ist mit dir, Grace?«, fragte Gabriel. »Findest du, dass sich das Sozialprojekt lohnt?«
    »Ja«, gab ich zurück. Ich hoffte, dass er mir keine komplizierten Fragen stellen würde, bei deren Beantwortung sich die roten Lügenflecken auf meinem Hals abzeichneten. »Mehr als ich anfangs gedacht hätte.«
    »Gut. Ich hatte gehofft, dass es dir gefällt. Sieh nur, wie viel ein guter Mensch in dieser Welt ausrichten kann. Ich schätze, dass du am Ende des Projekts bestimmt total überzeugt bist.«
    »Ich glaube, das bin ich schon.« Ich musste keine roten Flecken verbergen – ich sagte die totale und absolute Wahrheit.
    »Dann ist meine Arbeit hier vielleicht einfacher, als ichdachte.« Gabriel spießte mit der Gabel eine Gurke auf. Ich sah, dass es Moms besondere Goldgabel war, während der Rest der Familie mit Silberbesteck aß. Ich konnte nicht anders, als auf die Gabel zu starren.
    Gabriel lächelte schelmisch und winkte mir mit der Gabel zu. »Wie ihr bereits wisst, bin ich gegen Silber allergisch. Es war sehr nett von deiner Mutter, mir diese hübsche Alternative anzubieten. Das Essen schmeckt nun mal nicht so gut, wenn man Plastikbesteck benutzt.«
    »Das muss ja furchtbar sein«, säuselte Charity. Es klang, als ob sie versuchte, älter zu wirken.
    Daniels Handy piepte. Ich erschrak. Er fasste danach und schoss förmlich von seinem Stuhl hoch. »Tut mir leid, aber ich muss gehen.«
    »Wirklich?«, fragte Mom. »Bist du sicher? Wir sind ja noch gar nicht bei den Lendchen angelangt.« Sie wandte sich zu Gabriel. »Sie sind wirklich umwerfend, wenn ich mal so sagen darf. Ein Rezept meiner Mutter.« Mit einem reizenden Lächeln blickte sie zu Daniel zurück. »Es wäre wirklich schade, wenn du sie dir entgehen lässt, Daniel.«
    Ich verschluckte mich fast an einer Mandel in meinem Salat. Es war das zweite Mal, dass Mom an diesem Abend nett zu Daniel gewesen war. Normalerweise tolerierte sie seine Anwesenheit lediglich, weil Dad ihr gesagt hatte, dass sie Daniel nicht verbieten könne, in unser Haus zu kommen.
    Mom richtete nun ihr sympathisches Lächeln wieder auf Gabriel. Entweder war Pastor Saint Moon besonders gut in der Lage, Moms Stimmung aufzuhellen, oder siebemühte sich nur, ihn stark zu beeindrucken. Vielleicht hatte seine Anwesenheit ja zumindest ein Gutes.
    »Wo gehst du hin?« Ich stand vom Tisch auf. »Ich komme mit.«
    »Grace!«, fauchte Mom. »Wir haben Besuch.«
    »Nein.« Daniel war schon im Flur und nahm seine Jacke von der Garderobe. »Ich hab Mr. Day versprochen, noch eine Schicht zu machen, wenn er mich heute braucht. Ich arbeite bis spät in den Abend hinein. Bleib hier und iss.« Bevor ich überhaupt antworten konnte, war er zur Tür hinausgelaufen.
    Wieso hätte er derart gespannt

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