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Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Titel: Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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ganzes Leben habe ich auf diesen Augenblick gewartet.« Er ließ das Schwert los und ging mit bloßen Fäusten auf den Wolf los.
    Ich versuchte, mich auf der Plattform aufzurichten, aber mein Bein wollte nicht mitmachen. Plötzlich waren Slade und Lisa neben mir und halfen mir auf.
    Der graubraune Wolf bekam Talbots Arm mit den Zähnen zu fassen und zerrte an ihm. Dann stand er auf, bereit sich auf Talbot zu stürzen. Mit einem riesengroßen Superkraft-Sprung segelte Daniel durch die Luft, packte den Wolf bei den Schultern und drückte seine schnappende Schnauze von seinem Gesicht weg. Als er auf ihn einschlug, zerriss der Wolf mit seinen Klauen Daniels Gewand.
    Mit einem enormen Kraftschub stieß Daniel den Wolf von sich. Er wurde ein paar Meter durch die Luft geschleudert und krachte mit dem Rücken auf den harten Boden. Bevor er sich wieder aufrichten konnte, sprang Talbot auf und nahm den Wolf in den Schwitzkasten. Die Bestie jaulte und heulte, schlug mit den Pranken um sich, konnte sich aber aus Talbots eisernem Griff nicht befreien.
    »Jetzt wirst du sterben, Caleb«, fauchte Talbot dem Wolf ins Gesicht und verstärkte seinen Griff noch mehr. Ich hatte schon einmal gesehen, wie er einer Kreatur mit bloßen Händen den Hals gebrochen hatte.
    »Nein!«, rief Daniel und nahm das Schwert, das Talbot weggeworfen hatte.
    »Was soll das heißen – nein ?«, fragte Talbot durch zusammengebissene Zähne.
    Daniel presste seinen Fuß auf die Brust des Wolfs und richtete das Schwert auf seinen Kopf. Die rasiermesserscharfe Klinge war nur Zentimeter von der pelzigen Stelle zwischen den Augen der Bestie entfernt. »Verwandle dich zurück«, befahl er mit herrischer Stimme. »Wo ist James? Verwandle dich zurück und sag es mir.« Er zog das Schwert ein Stück zurück, so als wollte er es dem Wolf im nächsten Augenblick in den Kopf rammen. »Jetzt!«
    Der Körper des Wolfs erbebte, als er sich in die menschliche Form zurückverwandelte. Daniel hielt Calebs menschlichen Körper weiter mit dem Fuß auf den Boden gedrückt. Talbot hielt ihn noch immer fest in seinem Würgegriff.
    »Wo ist der Junge?«, sagte Daniel. Er hatte die Stimme gesenkt und ich musste mein Supergehör einschalten, damit ich ihn verstehen konnte. Die anderen Zuschauer, die sich nach der Explosion über die Felder verstreut hatten, kamen jetzt wieder näher. Das Ende des Kampfs schien bevorzustehen. Sogar Ryan, der endlich seinen Trauerplatz neben den Überresten des Farmhauses verlassen hatte, kam zu uns anderen auf das Podest. Auch Jude, der sich seine verletzte Seite hielt, bahnte sich den Weg zu uns.
    Caleb lachte. Aber jetzt klang sein Lachen nicht mehr hämisch wie zuvor, sondern verzweifelt und erstickt. »Ein paar meiner Jungs haben das Kind. Wenn ich sterbe, haben sie den Befehl, es zu töten.«
    Talbot verstärkte seinen Würgegriff um Calebs Hals. »Lügner! Das gehörte nicht zum Plan.«
    »Plan?«, fragte ich.
    »Ich habe immer einen Ersatzplan«, würgte Caleb hervor. »Ihr … tötet mich … und das Letzte, was ihr … von dem Kind hören werdet … sind seine Schreie.«
    »Seine Schreie«, wiederholte ich und versuchte, einen Schritt vorwärtszugehen. Mein gebrochenes Bein knickte unter mir ein. Slade fing mich auf. »Wenn wir James’ Schreie hören können«, flüsterte ich ihm zu, »dann muss er hier sein. Irgendwo auf dem Grundstück!«
    Slade setzte mich auf dem Podest ab. »Wir finden ihn«, sagte er und machte den anderen ein Zeichen, ihm zu folgen.
    Ryan gab mir sein Gewehr. »Nur für den Fall«, sagte er. »Aber es sind nur noch zwei Schuss übrig.«
    Lisa rannte zur Scheune, Ryan suchte die Umgebung an der noch immer brennenden Ruine des Hauses ab und Slade nahm sich das Maisfeld vor. Jude, der noch immer seine Seite hielt, lief zu den anderen Zuschauern hinüber.
    Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf Daniel, Talbot und Caleb.
    »Du hast es missverstanden«, sagte Daniel mit fester Stimme und hielt das Schwert weiter auf Calebs Kopf gerichtet. »Wenn dem Jungen etwas passiert, wirst du mich anflehen, deinen Schreien ein Ende zu bereiten. Jetzt sag mir endlich, wo er ist!«
    Caleb grinste ihn spöttisch an. »Dann sind wir wohl in eine Pattsituation geraten, mein Sohn.«
    Ich versuchte, Daniel eine telepathische Nachricht zu senden und ihm zu sagen, dass wir bereits nach James suchten. Caleb durfte auf keinen Fall davon erfahren, sonst würde er den Kampf erneut aufnehmen oder – schlimmer noch – sein Signal für die

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