Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Titel: Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
Vom Netzwerk:
wie findest du das?«
    »Süß, aber ich sehe lieber dein Gesicht.« Daniel zog sich seine eigene Maske über die Augen. Zum Glück waren daran keine Glitzersteine. »Bist du bereit?«
    Ich nickte. »Und was ist mit dir? Wie geht’s deiner Schulter?« Bis jetzt war er ohne größere Probleme durch den Tag gekommen, sodass ich seine Schusswunde beinahe vergessen hatte. Vielleicht war es nicht die schlaueste Idee, in den Kampf zu ziehen, solange einer von uns noch verletzt war.
    Daniel bewegte seine Schulter. »Es tut verdammt weh, aber es wird schon gehen. Ich glaube, die Wunde ist schon ein bisschen verheilt.«
    »Gut.«
    »Lass uns gehen.« Er streckte die Hand nach dem Türgriff aus.
    Ich legte eine Hand auf seinen Arm. »Danke.«
    Hinter der dunklen Maske kniff er die Augen zusammen. »Wofür?«
    »Weil du nicht vorgeschlagen hast, dass ich im Auto sitzen bleibe, während du für mich die Probleme löst.«
    »Wir sind Partner.«
    »In Ordnung.«
    Dann stiegen wir aus dem Wagen. Mit Halloween-Masken vor dem Gesicht, folgten uns die verlorenen Jungs, und gemeinsam bahnten wir uns einen Weg vorbei an den zahlreichen Teenagern, die von den Türstehern lautstark Einlass in das Farmhaus forderten. Einige Partygäste hatten Kostüme angezogen, andere trugen unterschiedliche Klamotten aus Spitze, Flecktarn oder schwarzem Leder. Ich fragte mich, ob sie so scharf darauf waren, zu dieser Party zu kommen, weil sie genau wussten, was dort auf sie wartete – oder weil sie keine Ahnung hatten. Ein Teil von mir wollte ihnen am liebsten zurufen, sich umzudrehen und schnell wegzulaufen.
    »Verhalt dich so, als ob du dazugehörst, dann wird uns niemand aufhalten«, sagte Daniel und lief an den ganzen Möchtegern-Insidern in der Schlange vorbei. Ich konzentrierte meine Superkräfte auf meinen Gleichgewichtssinn, um in den hochhackigen Lederstiefeln, die Teil meines Outfits waren, nicht umzuknicken. Als wir zu den kräftigen Türstehern vorgedrungen waren, nickte Daniel einem von ihnen kurz zu. Er ließ uns passieren.
    Daniel öffnete die Tür, und augenblicklich explodierte die Techno-Musik in meinen Ohren. Überall waren Tänzer, Stroboskoplichter und wabernder Kunstnebel. Der große Raum erinnerte mich an das Depot, nur dass es hier jede Menge klappriges Farmhaus-Mobiliar mit passender Spukhaus-Deko gab, was in dem Nebel und den blinkenden Lichtern noch wesentlich gespenstischer wirkte.
    »Verteilt euch«, sagte Daniel zu den Jungs. »Ich möchte, dass ihr euch lediglich umseht. Keine Streitereien mit den Shadow Kings.«
    Daniel hatte die Jungs eigentlich nicht mitnehmen wollen und wollte nicht für sie verantwortlich sein, falls in einem möglichen Kampf etwas schiefgehen würde. Aber ich hatte ihn vom Gegenteil überzeugt. Denn schließlich waren sie sein Rudel.
    »Hier stinkt’s«, sagte ich und musste angesichts der verschiedenen Gerüche, die in der Luft hingen, fast würgen: Alkohol, Parfum, Zigaretten und faulendes Holz, vermischt mit Moderdunst von fadenscheinigen gelben Vorhängen, die vor geschwärzten Fenstern hingen, und einem vagen Geruch, den nur jemand wie Daniel oder ich wahrnehmen konnte – wie Müll, der in der Sonne vor sich hingärt. Der Geruch nach saurer Milch und verdorbenem Fleisch.
    »Akhs und Gelals«, sagte ich und hielt mir die Nase zu. »Hier wimmelt’s nur so von ihnen.«
    »Fütterungszeit«, sagte Daniel und sah mich an. »Alles okay? Ist ja hier nicht gerade deine gewohnte Umgebung.«
    Als ich das erste Mal auf so einer Party gewesen war, letztes Jahr in Daniels altem Apartment, war ich verängstigt fortgelaufen. Beim zweiten Mal hatten April und ich im Depot nach Jude gesucht und mussten von Talbot gerettet und in Sicherheit gebracht werden. Beim dritten Mal musste ich gehen, um nicht die Kontrolle zu verlieren und jemanden zu verletzen.
    Dieses Mal jedoch würde ich die Party nicht eher verlassen, bis ich ein paar Leuten ordentlich in den Hintern getreten hätte.
    »Allerdings«, entgegnete ich und führte Daniel zu ein paar Teenagern, die im alten Wohnzimmer des Hauses tanzten. »Da ist er«, flüsterte ich und deutete mit dem Kopf auf Pete Bradshaw. Er hockte im Dunkeln hinter einer Gruppe Mädchen, die alle die gleichen Red-Devil-Kostüme trugen.
    Sie tanzten dicht aneinandergeschmiegt im Kreis herum und hätten ziemlich aufreizend gewirkt, wenn ihre Arme und Beine sich nicht auf eine so merkwürdige, zuckende Art und Weise bewegt hätten. Wie Marionetten.
    »Wieso bewegen die sich so

Weitere Kostenlose Bücher