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Urgum der Barbar

Urgum der Barbar

Titel: Urgum der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjartan Poskitt
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Geruch?‹«, sagte Mungoid.
    »Aber was IST das für ein Geruch?« Urgum schnüffelte aufgeregt in der Luft.
    »Der Großteil von dem Geruch bist du«, sagte Mungoid.
    »Nein, dieser andere Geruch«, sagte Urgum, der anfing zu sabbern. »Er ist... äh... gut.«
    »Ach der Geruch«, sagte Mungoid. »Der kommt von dir zu Hause. Molly fand es langweilig, immer nur verbrannte Tiere zu Abend zu essen, also hat sie Divina geholfen, sich neue Rezepte auszudenken.«
    »Wow!«, rief Urgum. »Ich hatte keine Ahnung, dass Essen so riechen kann!«
    »Ah«, sagte Mungoid. »Aber die Dinge haben sich geändert.«
    »HÖR AUF, DAS ZU SAGEN!«
    Voller Zorn langte Urgum nach seiner Axt, was Mungoid veranlasste, seine Schlachtzähne einzulegen.
    »Ich werde dich in Stücke hacken!«, brüllte Urgum.
    »Nischt, wenn isch dir vorher den Arm abbeische, dann nischt!«, sagte Mungoid und knirschte dabei mit den Zähnen.
    »Das ist großartig!« Urgum schwang seine Axt und verfehlte dabei nur knapp Mungoids Hals. »Wir hatten schon seit Jahren keinen guten Kampf mehr, was?«

    Mungoids Zähne versanken in Urgums Arm, aber als Urgum den Arm wegriss, blieben die Zähne darin stecken und sprangen aus Mungoids Mund.

    »Sie stecken an meinem Arm«, sagte Urgum.
    »Pah!«, sagte Mungoid. »Ich werde mir ein paar große Schrauben besorgen und die Teile richtig am Kiefer befestigen müssen.«
    »Wie krieg ich sie jetzt wieder runter?«, fragte Urgum und rang dabei mit den Zähnen. »Ach, lass gut sein. Ich werde mich später darum kümmern. Wann hast du denn wirklich zum letzten Mal einen guten Kampf gehabt?«
    »Ist ewig her«, gab Mungoid zu. »Kannst du dich noch daran erinnern, wie uns die Dicken Dussel von Wussel angegriffen haben? Das war kurz bevor du aufgebrochen bist.«
    »Die Dussel von Wussel!« Urgum lächelte. »Wir haben die Bärengrube mit einem Netz zugedeckt und sie sind alle reingeplumpst!«
    »So war’s«, sagte Mungoid. »Und die, die die Bären nicht gefressen haben, haben wir aufgeknüpft.«
    Jetzt lachten sie beide.
    »Alle auf einmal...«
    »... und alle an denselben Ast...«
    »... des Lynchbaumes...«
    »... und sie waren so schwer...«
    »... dass der Baum umgekippt ist!«
    Hahahaha.
    »Armer alter Lynchbaum«, sagte Urgum traurig. »Als Kinder hatten wir eine Menge Spaß dort, was, Mungoid? Ich weiß noch, als ich ein kleiner Wilder war und die Körper dort rumhingen und zuckten und wie wir darunter kleine Feuerchen gelegt haben, um so auch noch die letzten Schreie aus ihnen rauszukitzeln. Ja, ohne den Baum wird es nie wieder so sein wie früher.«
    »Schau mal«, sagte Mungoid und deutete auf einen hohen Baum in der heißesten Ecke des Felsenkessels. Urgum blinzelte ungläubig.
    »Aber wir haben ihn zerhackt, um die Dicken Dussel zu verbrennen!«
    »Danach haben wir einen neuen Baum gepflanzt«, sagte Mungoid.
    »Aber der war nur ein kleiner Stock mit Trieben, als ich weggegangen bin«, sagte Urgum.
    »Schau ihn dir jetzt an«, sagte Mungoid. »So lange bist du weg gewesen. Glaub mir, die Dinge haben sich geändert.«
    »HÖR AUF, DAS ZU SAGEN!«
    »Vielleicht hör ich auf, vielleicht auch nicht.«
    »Aber du hast immer gemacht, was ich dir gesagt habe«, beschwerte sich Urgum.
    »Ahh.« Mungoid nickte weise. »Aber die Dinge haben sich geändert.«

Ein unangenehmes Fest

    S o geschockt und verwirrt sich Urgum auch fühlte, vielleicht wäre es ihm ein Trost gewesen zu wissen, dass Divina sich mindestens so unwohl fühlte wie er. Sie stand in der Küche ihrer Höhle und organisierte die Zubereitung eines großen Abendessens, das sie schon seit Monaten sorgfältig plante, und die Rückkehr von Urgum und ihren sieben Söhnen brachte ihre Gästeliste ziemlich durcheinander. Aber das war die kleinste ihrer Sorgen.
    Als Urgum zu seiner Einhornjagd aufgebrochen war, hatte es diese ziemlich feine Küche in ihrer Höhle noch nicht gegeben. Es hatte nicht einmal eine grobe Küche oder irgendeine andere Art von Küche gegeben, wenn sie ehrlich war. Als er sie das letzte Mal gesehen hatte, war die Höhle ein tiefes, dunkles Loch im Felsen gewesen. Das passte Urgum auch sehr gut, denn als echter Barbar hielt er nicht viel von modernem Luxus wie Hygiene, Wärme und Privatsphäre. Er wollte, dass seine Jungs auf die zähe Art der Wilden lebten und nicht von den bequemen Gewohnheiten der Weichlinge in Versuchung geführt wurden, also war es nicht besonders schwer zu erraten, wie Urgum reagieren würde, wenn er sah, was Divina sich

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