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Urgum der Barbar

Urgum der Barbar

Titel: Urgum der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjartan Poskitt
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durch …

    Er traf ein kleines Glöckchen, das neben dem Eingang zu der Höhle neben Mungoids hing …

    Schließlich fiel der Pfeil fein säuberlich in einen zweiten Köcher, der unter dem Glöckchen hing.
    Als sie dieses Geräusch hörten, rannten zwei Duckköpfer auf die Frau zu. Sie waren kleine graue Geschöpfe mit langen Bärten und Haaren, die bis zum Boden hingen, kleinen, klobigen Köpfen und bloßen Füßen. Ihre riesigen Augen blinzelten unbehaglich im Sonnenlicht. So schnell sie konnten, nahm einer von ihnen die Zügel des Pferdes der Bogenschützin und der andere fing die gefleckten Hasen auf, die sie ihm zuwarf. Dann huschten sie wieder zurück in die dunkle Höhle.

    »Und wer genau ist das bitte?«, fragte Urgum.

    Mungoid neben ihm leckte seine Bananenfinger ab und versuchte, damit seine drei Haare anzukleben, die oben von seinem Kopf abstanden. »Grizelda die Grausige«, antwortete er mit erstickter Stimme.
    »Grizelda?« Urgum lachte. »Dieses rotznäsige Sklavenmädchen, das die Dicken Dussel mitgeschleppt haben? Ich habe gedacht, du wolltest sie essen.«
    »PSSST!«, flehte Mungoid. »Sie wird dich noch hören!«
    Die große rothaarige Frau lief nicht, sie schwebte in ihre Richtung. Wenn sie sich bewegte, fiel ihr Haar sanft über ihren Rücken, wie Wellen, die über einen Strand spülten. Mungoid sprang auf die Füße und vollführte eine kleine Verbeugung.
    »Schönen guten Nachmittag, Grizelda«, sagte er hoffnungsvoll, als sie an ihm vorbeiging. Zum Dank drehte sie leicht den Kopf und lächelte zwar nicht direkt, aber es war auch nicht so, dass sie nicht lächelte. Mungoid seufzte vor Freude. Und twink, plink, dink, stellten sich seine drei Haare wieder auf.
    »Wir sehen uns dann!«, rief er, als er sich umdrehte, um zuzusehen, wie sie die Stufen zu ihrer Höhle hinauflief. Lange nachdem sie darin verschwunden war, starrte Mungoid ihr immer noch wehmütig hinterher.
    Oooh, dachte Urgum. Die Dinge haben sich geändert.

Eine Geschichte Zweier Gerüche

    E s war ganz offensichtlich unmöglich, sich von da an noch normal mit Mungoid zu unterhalten, also beschloss Urgum, dass es an der Zeit war, nach Hause zu gehen und zu erkunden, woher dieser interessante Geruch kam. Er überquerte die Ebene zwischen den Felswänden und trat dann aus dem Sonnenlicht in seine gute alte Höhle. Es war sehr dunkel, obwohl sich eine flammende Fackel redlich bemühte und im Flur zischte. Der Geruch war überwältigend und Urgums Mund tropfte wie ein Wasserfall im Frühling.
    »Was ist das für ein Geruch?«, rief er.
    Keine Antwort. Er spähte durch die Düsternis der Höhle, doch sie schien leer zu sein. Urgum fand, er könnte genauso anfangen, sich auszuziehen. Nach all den Monaten der Jagd würde es angenehm sein, mal aus seinen alten Lederhosen rauszukommen und sich ausgiebig schön zu kratzen. Gerade hatte er seine Hose runtergelassen, als …
    »Hallo, Papa!«
    Urgum blickte auf und war überrascht, als Molly am Ende des Flurs auftauchte. Sie starrte ihn mit einem breiten Grinsen an und ihre Augen waren groß und rund wie zwei Vollmonde.
    »Aaah!« Er griff nach seiner Axt. »Wo bist du denn hergekommen?«
    »Ich war in der Küche«, sagte Molly.
    »In der was ?«, fragte Urgum. Er hatte nie zuvor von einer Küche gehört und was das auch sein mochte, es hatte sich bestimmt nicht in seiner Höhle befunden, als er aufgebrochen war.
    »Was genau machst du da eigentlich?«, fragte Molly kichernd.
    »Ich ziehe meine Hose aus.« Urgum zog seine Hose schnell wieder an.
    »MAMA!«, rief Molly. »Komm schnell und schau! Papa zieht sich im Salon seine Hose aus!«
    »Im was ?«, sagte Urgum.
    »Im Salon!«
    »Im Saah-Loh?«
    Und dann trat zu Urgums grenzenlosem Erstaunen auch noch Divina mitten durch die dunkle Wand hinter Molly.
    »Wie könnt ihr zwei einfach so durch Wände laufen?«, fragte er.
    »Wechsle nicht das Thema«, sagte Divina. »Und von jetzt an will ich nicht, dass irgendwer seine Hose im Salon auszieht.«

    »Was ist das denn für eine Geschichte mit diesem Saah-Loh?«, brüllte Urgum und wedelte dazu mit seiner Axt herum. »Wir sind barbarische Wilde, wir leben in einer HÖHLE, und wenn ich meine Hose ausziehen will, dann tue ich das auch.«
    »So spricht ein echter Wilder, Papa«, sagte Molly. »Das ist ja so cool!«
    »Ermutige ihn nicht auch noch, Molly!«, sagte Divina von oben herab. »Dass wir barbarische Wilde sind, heißt noch lange nicht, dass wir kein Niveau haben können. Schau

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