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Urgum der Barbar

Urgum der Barbar

Titel: Urgum der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjartan Poskitt
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Ich hatte vor, ihm ein paar Rubine aus der Schmuckkiste zu geben«, sagte Divina. »Aber es gibt auch gute Neuigkeiten. Er ist eines Tages einfach verschwunden und nie mehr zurückgekommen. Ich habe ihm nie etwas gegeben.«
    »Ach!«, sagte Urgum. »Na schön, also das ist dann wohl in Ordnung.«
    Divina atmete erleichtert auf, aber es war nur ein kurzer Atemzug. Sie war sich immer noch nicht sicher, wie Urgum auf die anderen häuslichen Veränderungen reagieren würde, die er noch nicht gesehen hatte. Vielleicht sollte sie lieber bis nachher warten, um ihm alles zu zeigen...
    »Gibt es sonst noch irgendetwas Neues?«, fragte Urgum.
    Divina atmete tief ein, aber die Frage war beantwortet, als sie ein Kichern aus dem Zimmer der Jungs hörten.
    »Was habt ihr denn?«, rief Urgum.
    Ruinn steckte den Kopf aus dem Torbogen. »Warte nur, bis du siehst, wo du schlafen musst.«
    Die Jungs lachten. »Hahaha!«
    Urgum wandte sich an Divina. »Was soll das denn?«
    »Es wird dir gefallen«, sagte Divina. »Zumindest wird es das, wenn du weißt, was gut für dich ist.«
    Urgum streckte seine Fackel vor sich und marschierte durch den letzten Torbogen, an dessen Ende ein kleiner Durchgang mit weiteren kleinen Torbögen wartete. Er blickte durch den ersten und sah dort eine kleine Höhle, in der ein dickes Bärenfell über einer Strohmatratze lag. An der Wand hing fein säuberlich eine kleine Auswahl an Opfermessern und ein Haufen Kleider lag in der Ecke. Auf dem Boden lag ein hellrosa Bettvorleger.
    »Aaah!«, sagte Urgum.
    »Was ist los, Papa?«, fragte Molly, die hinter ihn trat.
    »Hier kann ich doch nicht schlafen«, sagte Urgum.

    »Da liegt ein flauschiger rosa Vorleger auf dem Boden!«
    »Keine Panik, Papa«, sagte Molly. »Das ist mein Zimmer.«
    »Da bin ich aber erleichtert!« Urgum seufzte lächelnd. »Kannst du dir Urgum den Barbaren vorstellen, der in so einem Zimmerchen schläft? Was würde Mungoid dazu sagen?«
    »Du schläfst hier drin«, sagte Molly und deutete auf den nächsten Torbogen.
    Urgum trat hindurch und hielt seine brennende Fackel hoch. Spielte ihm das Licht einen Streich? Hatte er zu lange nicht mehr geschlafen? Spielten ihm die Götter einen gemeinen Streich?

    Was Urgum nicht wusste, war, dass sich die barbarischen Zwillingsgötter oben in den Hallen von Sirrus tatsächlich königlich auf seine Kosten amüsierten.
    »Wie wird er damit wohl umgehen?«, brüllte Tangor vor Lachen.
    Tangal kicherte. »Es wird ihm auf jeden Fall zu denken geben!«

    Unten im Schlafzimmer blinzelte Urgum verzweifelt, aber das Bild vor seinen Augen ging einfach nicht weg. Die Wände und die gesamte Decke des Schlafzimmers waren mit meterweise schimmerndem Seidenstoff bedeckt, der Boden ganz und gar mit Steppdecken und bestickten Kissen ausgelegt. Ein weißer Marmortisch quoll über vor Töpfchen mit Schminke. Kleider und Tücher hingen an Haken von den Wänden und Blumenvasen füllten jede Ecke. Am schlimmsten aber war die bestickte Fetzenpuppe mit den rosigen Wangen und Kirschlippen, die auf einem Kissen des Himmelbettes lag und ihn anstrahlte.
    Urgum versuchte zu sprechen, aber es sprudelten so viele unanständige Wörter auf einmal aus ihm heraus, dass es einen Stau in seinem Hals gab.

    Divina setzte sich auf das Bett und tätschelte das Kissen neben sich.
    »Sprachlos, ja?« Sie lächelte und versuchte, nicht besorgt dreinzuschauen. »Ich kann es dir nicht übel nehmen. Es ist wirklich schön, oder? Ich habe es genau so gestaltet wie auf diesem einen Bild in Wilde Heute . Jetzt komm und setz dich auf unser neues Bett, du müder, alter Wilder.«
    »Was ist das für ein fettes Ding, das du da tätschelst?«, fragte Urgum.
    »Das ist ein schönes, großes, weiches Kissen«, sagte Divina.
    Wie in Trance, den Mund noch immer weit offen vor ungläubigem Staunen, ging Urgum zu seiner Frau, um sich neben sie zu setzen. Ganz langsam ließ er sich auf das Kissen nieder, sprang aber sofort wieder auf.
    »ES HAT SICH AN MEINEN HINTERN GEKLAMMERT!«, rief er angewidert aus. »Ich hab’s gefühlt. Bäh!«
    »Aber es ist herrlich, darauf zu schlafen«, sagte Divina.
    »ICH SCHLAFE NICHT AUF DIESEM HAUFEN WIDERLICHER TEILE!«, bellte Urgum.
    »Tja, und wo wirst du dann schlafen?«
    Urgum hatte einen letzten Torbogen am Ende des Korridors erspäht. Er wedelte mit seiner Fackel über dem Kopf und stürmte wütend voran.
    »Ich schlafe da drin!«, sagte er und trat ein.

    Divina und Molly schauten in die winzige Höhle und sahen, dass

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