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Urgum der Barbar

Urgum der Barbar

Titel: Urgum der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjartan Poskitt
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ohnmächtig auf den Boden knallte.
    »Das ist alles, was du von hier mitnehmen wirst«, rief Urgum. »Wir haben genug von dieser Geld-Zahlen-Steuern-Geschichte. Sie finden ja den Weg raus.«
    Urgum dachte, die Sache wäre damit erledigt und setzte sich zu Molly, um ihr das »U« in der neuesten Ausgabe von Wilde Heute zu zeigen, als zu seiner Überraschung jemand nach ihm rief.
    »Oi, Wilder!«, heulte der Eintreiber draußen. Er lag immer noch auf dem Boden, versuchte aber gerade, sich mit einem Ellenbogen aufzustützen. »Merk dir mein Gesicht gut, weil das nächste Mal, wenn du’s siehst, dann bist du ein toter Mann.«
    Urgum hielt inne. War es der kleine Stinker wirklich wert, dass er seinen Kopf aus der Höhle steckte und ihm die Ehre einer Erwiderung zuteil werden ließ? Wahrscheinlich nicht. Er wandte sich wieder seinem Magazin zu.
    »Hast du mich gehört?«, rief Herr Perkins, der offenbar dachte, Urgum hätte viel zu viel Ehrfurcht vor dem Palast, um tatsächlich etwas zu unternehmen. »Für das, was du gerade getan hast, wirst du sterben.«

    Urgum seufzte und legte das Magazin zurück in das Regal. Es half nichts. Man lief einfach nicht herum und brüllte dem wüstesten Barbaren, den die Verlorene Wüste je gekannt hatte, solche Sachen nach. Urgum konnte den Mann nicht einfach ignorieren. Er musste an seinen Ruf denken.
    »Es hilft nichts, Molly«, sagte er. »Wir müssen uns mal ernsthaft mit diesem Herren unterhalten.«
    Urgum stand auf und trat vor die Höhle. Als der riesige Schatten des Barbaren über die hilflose Gestalt auf dem Boden fiel, bedauerte Herr Perkins zum ersten Mal in seinem Leben, den Mund aufgemacht zu haben.

    »Lassen Sie uns mal sehen, ob ich das richtig kapiere«, sagte Urgum und kratzte sich am Kopf. »Sie liegen immernoch da, wo sie gelandet sind, nachdem ich Sie ein bisschen geschubst habe. Sie sind ganz allein in einer feindlichen Umgebung. Sie sind unbewaffnet. Sie sind weit weg von zu Hause und doch... und doch drohen Sie mir, mich umzubringen. Was ist nötig, um Ihnen ein bisschen Respekt beizubringen? Nennen Sie mir einen Grund, warum ich Ihren Kopf nicht so lange drehen soll, bis er abgeht.«
    »Dafür gibt es einen guten Grund!«, sagte Herr Perkins. »Ich bin im Besitz der vollen Autorität des Staates. Sie können mir nichts anhaben.«
    »Autorität des Staates!« Urgum lachte. Er wedelte mit der Hand und schloss damit die gesamte Felsenkluft ein. Überall lagen Knochen verstreut, ein paar Strauße stritten sich um eine tote Schlange und Mungoids Notfall-Hosen hingen am Opferbaum. Es gab hier nicht viel, was an den Staat erinnerte, am wenigsten Autorität.
    Urgum lachte wieder. »Sie sind echt ein witziges Kerlchen, wissen Sie das?«
    »Lachen Sie mich nicht aus!« Herr Perkins runzelte die Stirn. »Ich WERDE Sie töten!«
    Da hörte Urgum auf zu lachen. Der Eintreiber sah, dass eine große Hand auf ihn zukam, also versuchte er, hektisch davonzukrabbeln, aber es war zu spät. Urgum packte seine Schulter und hob ihn auf, bis das Gesicht des Eintreibers auf einer Höhe und in Beißdistanz mit Urgums Zähnen baumelte.
    Herr Perkins bereitete sich darauf vor, zermalmt zu werden, zerkaut und zerquetscht, bis ihm auffiel, dass der Wilde den Staub von den Gewändern des Eintreibers bürstete und sogar sein Haar glättete.
    »Ich habe Sie unterschätzt.« Urgum trat zurück und sah ihn mit Respekt an. »Sie sind ein sehr tapferer kleiner Kerl.«
    Molly kam heraus, hob den flach gedrückten Hut auf und gab ihm wieder Gestalt. Als sie fertig war, reichte sie ihn Urgum, der ihn dem Eintreiber auf den Kopf setzte und ihn dann sorgfältig gerade rückte.
    »Reizend«, erklärte Urgum. »Was für ein kluger kleiner Weichling Sie doch sind.«
    »Sie nehmen mich offenbar gar nicht ernst!«, winselte der Eintreiber.
    »Oh doch, das tue ich.« Urgum nickte. »Ich nehme euch alle ernst.«
    »Wen alle?«, fragte der Eintreiber, als Urgum ihn auf sein Pferd setzte.
    »All die Leute, von denen Sie sagen, dass Sie mich töten wollen«, erklärte Urgum. »Es gibt furchtbar viele von euch und glauben Sie mir, jeder von denen ist bei Weitem größer und ekliger als Sie. Mehr noch, einige von denen haben schon sehr lange Zeit darauf gewartet, mich töten zu dürfen. Wenn Sie mich also zuerst töten, dann werden Sie eine ganze Reihe äußerst seltsamer und unangenehmer Leute verärgern.«
    »Aber ich habe ein Recht, Sie zu töten!«, sagte der Eintreiber und schniefte.
    »Das wird für diese

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