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Urlaub im Höllenclub

Urlaub im Höllenclub

Titel: Urlaub im Höllenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufgeschüttet mit Sekt. Dazu eiskalt, das ließ sich schon trinken und war dafür gedacht, die Menschen in Urlaubsstimmung zu bringen.
    »Es ist der Adventure Drink«, wurde uns erklärt. Wir konnten auch noch ein zweites Glas bekommen, doch darauf verzichteten wir. Diese Mixgetränke haben es in sich. Besonders dann, wenn man sie in der Hitze trinkt.
    Die ließ sich allerdings recht gut ertragen, denn auf dem Wasser spürten wir den Wind. Von der Seite her blies er unter das Segel, beulte das Dach über uns auf, so daß wir das leise Knattern des Stoffs hörten. Er spielte auch mit meiner Jacke, deren Schöße er zur Seite wehte. Ich mußte achtgeben, daß meine Waffe nicht plötzlich freilag.
    Glenda hatte die Augen geschlossen, sich zurückgelehnt und genoß die Fahrt. »Ich möchte über die Vorgänge nicht reden, John. Ich will für ein paar Minuten vergessen, was mit dem Mann geschehen ist. Kannst du das verstehen?«
    »Voll und ganz.«
    »Wunderbar.«
    Ich lächelte vor mich hin. Die Augen schloß ich allerdings nicht.
    Meine Blicke gingen auf Wanderschaft, und ich mußte feststellen, daß das Wasser tatsächlich so wunderbar klar aussah, wie es mir schon bei der Landung aufgefallen war.
    Die Farbe war nur schwer zu beschreiben. Blau war sie nicht, auch nicht grün. Ich tippte mehr auf türkis, aber es zeigte auch eine schon geschliffene Klarheit. Wo es nicht aufgewühlt wurde, fiel der Blick in die Tiefe, wo Fische ihre Bahnen zogen. Vorbei an herrlichen Korallenbänken, die sich allerdings verloren, je weiter wir aufs Meer hinausfuhren.
    Inseln über Inseln. Manche recht nah. Andere wieder fern. Einige bebaut, die Nachbarn wiederum nicht. Da war nur der sehr weiße Strand zu sehen, gegen den das Wasser rollte und ihn mit hellen Bärten bedeckte.
    Es waren viele Boote unterwegs. Unterschiedlich groß transportierten sie jede Menge Touristen. Auch die gläsernen Boote waren zu sehen. Wer dort saß, konnte in die Tiefe schauen, die Fische beobachten und hatte das Gefühl, im Wasser zu stehen und trotzdem keine nassen Füße zu bekommen. Zwischen den Inseln waren Surfer unterwegs, deren Segel in allen möglichen Farben schimmerten.
    Man lief Wasserski. Paragliding war ebenfalls angesagt, aber man ließ sich hier von einem Boot ziehen und schwebte wie ein großer Vogel über allem.
    Ein Urlaubsparadies der Spitzenklasse, das unsere Mitfahrer immer zu Begeisterungsstürmen hinriß. Die beiden Ladies klatschten mehr als einmal in die Hände, während ihr Begleiter an seinem Drink nuckelte und vor sich hinstarrte.
    Ich versuchte, die Fahrt zu genießen und zu vergessen, was wir erlebt hatten.
    So ganz gelang mir das nicht.
    Immer wieder tauchte das Gesicht mit dem in der Stirn steckenden Kreuz vor mir auf.
    Es mußte mit einer wahnsinnigen Wucht dort hineingerammt worden sein. Wer tat so etwas? Und warum nahm er ein Kreuz?
    Glenda’s Seufzen riß mich aus meinen Gedanken. »Sind wir wirklich auf den Bahamas?«
    »Ja.«
    »Dann träume ich nicht?«
    »Nein.«
    »Zwei Wochen würden mir schon gefallen, John.«
    »Sag das Sir James.«
    »Lieber nicht.«
    Sie lachte und lehnte sich an mich. Durch die Fahrt umspielte uns der Wind. Er brachte auch den Geruch des Wassers mit. Ein besonderer Geschmack wehte uns entgegen. Leicht salzig, zugleich so klar und frei.
    Ich hatte für einen Moment die Augen ebenfalls geschlossen gehabt und das schreckliche Bild des Toten war vor meinen Augen verschwunden. Als ich wieder normal sah, fiel mein Blick direkt auf unser Gepäck, und ich wurde wieder an die kurze Warnung des Jungen erinnert. Damit konnte ich auch jetzt nichts anfangen.
    Ich schaute mir die Koffer an. Meiner war dunkelblau, der von Glenda pinkfarben. Das Material war weich, wobei sich Glenda’s Koffer mehr ausbeulte. Sie hatte ihn ziemlich voll gepackt.
    Für eine Weile schaute ich das Gepäck an, ohne mir irgendwelche Gedanken darüber zu machen. Ich sah auch nichts von der Landschaft. Das Meer, die Rufe der Segler und Surfer, die Stimmen der anderen Passagiere, das schien alles so weit entfernt zu sein. Von einer leichten Müdigkeit wollte ich nicht sprechen, was mich durchflutete, waren die ersten Anzeichen einer Entspannung. Leider würden sie nicht lange anhalten, da wir nicht hergekommen waren, um Urlaub zu machen.
    Hinter der in meinem Sichtbereich stehenden Breitseite des Koffers bewegte sich etwas.
    Ich ließ mich treiben...
    Der blaue Stoff bewegte sich wieder!
    Plötzlich schreckte ich auf. Das war

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