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Urlaub mit Papa

Urlaub mit Papa

Titel: Urlaub mit Papa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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gebietet mir, die Privatsphäre der Reichen und Schönen zu wahren.«
    Die Damen machten enttäuschte Gesichter.
    »Und was ist mit Sport?« Meinem Vater waren die Reichen und Schönen von jeher egal.
    Gisbert gab sich lässig. »Alles.«
    »Wie, alles? Was gibt es denn hier für Sport?«
    »Mein lieber Heinz, ich berichte übers Surfen, über die Hochsprungwettkämpfe, über Fußball natürlich…«
    »Und über welche Spiele?«
    »Ich schreibe zum Beispiel immer ausführlich über das Trainingslager der Bundesligamannschaften auf Norderney.«
    »Welche Mannschaften trainieren denn hier?«
    Gisbert straffte seine schmächtigen Körper. »Werder Bremen.«
    Mein Vater winkte ab. »Ach so, Werder… Und sonst?«
    Mechthild Weidemann-Zapek hatte sich wieder gefangen. »Können Sie uns nicht einen klitzekleinen Namen nennen? Einen Schauspieler oder einen Sänger vielleicht?«
    Kalli beugte sich in ihre Richtung und winkte sie näher. Beide Damen streckten neugierig ihre Hälse.
    »Per Mertesacker.«
    Sie sahen sich an. Hannelore sagte leise:»Oh.«
    Ich hörte Marleens Stimme an meinem Ohr. »Noch nie gehört. Wo hat der denn mitgespielt? In welchem Film?«
    »Verteidiger. Bei Werder Bremen«, flüsterte ich zurück.
    »Gisbert, wir können Ihnen versichern, dass wir niemals aufdringlich sind«, sagte plötzlich die Promijägerin Weidemann-Zapek. »Sie hätten uns ruhig ein paar Namen sagen können, schließlich wissen wir zur Genüge, wie wichtig das Privatleben der Stars ist. Wissen Sie, in Münster-Hiltrup kennt uns auch so gut wie jeder. Das ist manchmal nicht einfach und…«
    Gisbert gab sich einen Ruck und neigte sich vor.
    »Sean Connery«, sagte er mit vibrierender Stimme.
    »Was?«
    »Sean Connery, aber pst…«
    Die Damen waren kurz vor einer Ohnmacht.
    »Wer denn noch außer Werder Bremen?« Meinem Vater war die Prominenz immer noch egal. Kalli griff ein. »Das reicht doch.«
    Heinz warf ihm einen genervten Seitenblick zu und fixierte Gisbert von Meyer, der auf seinem Stuhl hin und her rutschte. »Ach, Sport ist doch nicht alles. Ich schreibe auch über Kriminologie, zum Beispiel.«
    »Über was?« Dieser Themenwechsel kam sogar meinem Vater zu abrupt.
    »Na, Verbrechen, Mord und Totschlag, Betrug und Verrat, Nepper, Schlepper, Bauernfänger. Auch darüber muss berichtet werden.«
    »Sean Bond, ähm, Sean Connery? Wo wohnt er hier?« Hannelore hatte rote Flecken am Hals.
    Gisbert sah sie streng an. »Pst.«
    »Als ob es hier viele Mörder gäbe.« Onno nahm sein Bierglas. »Oder, Kalli? Kennst du einen?«
    Kalli schüttelte den Kopf. »Keinen einzigen. So ein richtig kriminelles Pflaster ist das hier nicht. Mit Glück gibt es mal einen Handtaschenraub oder einen Ladendiebstahl. Sonst passiert nicht viel.«
    Jetzt kam Gisbert von Meyers großer Auftritt. Er fuchtelte aufgeregt mit den Händen.
    »Das denkt ihr aber auch nur. Wisst ihr, wo ich heute war?«
    Kollektives Schulterzucken.
    »In Emden. Auf einer Pressekonferenz der Polizei.«
    Kalli war noch nicht überzeugt. »Na und? Da haben wir doch nichts mit zu tun.«
    »Doch.« Gisberts Antwort kam wie ein Schuss. »Ich sage nur: Heiratsschwindler auf der Flucht. Er wird auf den Inseln vermutet.« Triumphierend blickte er in die Runde, wurde auf diesem rhetorischen Höhepunkt aber durch die Ankunft Gesas unterbrochen.
    »Guten Abend, tut mir leid, dass ich jetzt erst komme, aber ich war noch bei meiner fußkranken Schwester. Habe ich was verpasst? Ihr guckt so komisch.«
    Onno legte ihr die Hand auf die Schulter. »Hast du unterwegs einen Heiratsschwindler getroffen?«
    »Woran erkenne ich denn einen Heiratsschwindler?«, fragte Gesa verwirrt.
    Ich erklärte es ihr. »Er verspricht dir die Heirat und tut es nicht.«
    »Nö«, Gesa zog den Reißverschluss ihrer Jacke auf, »heute wollte mich noch niemand heiraten. Es sei denn… Heinz, wie wäre es denn mit uns beiden?«
    Gisbert schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Ihr nehmt das nicht ernst. Die Pressekonferenz dauerte über zwei Stunden, das würde die Polizei nicht machen, wenn der Kerl keine ernstzunehmende Bedrohung wäre.«
    Kalli lehnte sich entspannt zurück. »Also ich fühle mich von Heiratsschwindlern nicht bedroht. Was sollen die auch mit mir?«
    Mechthild hingegen machte ein besorgtes Gesicht. »Können Sie uns Einzelheiten erzählen oder dürfen Sie das nicht?«
    »Ob ich das darf?« GvM war jetzt ganz Robin Hood. »Ich muss sogar. Es ist meine Aufgabe, diesem Verbrecher Einhalt zu

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