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Urlaub mit Papa

Urlaub mit Papa

Titel: Urlaub mit Papa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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und fürchterliche Angst vor Möwen hatte. Nach dieser Geschichte hatte ich auch noch Angst, geraubt zu werden. Die Kinder von heute waren anscheinend mutiger.
    »Sie sind ja ganz in Gedanken.«
    Anna und Dirk Berg standen plötzlich vor mir. Ich zuckte zusammen.
    »Ich dachte gerade an den Eierkönig und seinen Sohn. Entschuldigung. Ihre Töchter sind draußen bei meinem Vater.«
    »Das muss toll sein, einen Vater zu haben, dem so viel einfällt.«
    Dirk Berg lächelte mich an.
    »Na ja«, ich überlegte nur kurz, »es geht. Emily und Lena wollen mit ihm Mützen kaufen gehen, wussten Sie das schon?«
    »Auf keinen Fall, das können wir ihm nicht zumuten. Die beiden können sehr anstrengend sein und außerdem…«
    Noch während Frau Berg redete, hatte ich einen Geistesblitz: Ich stellte mir meinen Vater mit zwei kleinen Mädchen vor, die ihn den ganzen Tag beschäftigen würden. Er würde keine Minute Zeit haben, mit Gisbert von Meyer schräge Verfolgungstheorien zu entwickeln oder irgendeinen anderen Unsinn anzustellen.
    »Das macht ihm aber bestimmt Spaß«, unterbrach ich Anna Berg, »er hat leider keine eigenen Enkelkinder, dabei wäre er ein ganz toller Opa. Wir fragen ihn am besten gleich.«
    Die beiden konnten mir kaum folgen, so schnell lief ich wieder nach draußen.
    »Papa, du darfst mit den Mädchen Mützen kaufen.«
    Ich brüllte fast über den Hof, unterschätzte mein Lauftempo, konnte nicht rechtzeitig stoppen und stieß so an den Tisch, dass der Kaffee aus den Bechern schwappte. Mein Vater sprang erschrocken hoch.
    »Christine! Wie ein Elefant im Porzellanladen! Pass doch mal ein bisschen auf.«
    Er wischte mit seinem Stofftaschentuch die Pfütze vom Tisch und hielt inne, als er Anna und Dirk Berg kommen sah. Sofort schob er mich beiseite und lächelte ihnen entgegen.
    »Guten Morgen. Na, was steht heute auf dem Programm? Brauchen Sie wieder Tipps?«
    Kallis Gesichtsausdruck ließ mich ahnen, wie die vergangenen morgendlichen Treffen verlaufen waren. Ich beugte mich zu ihm und flüsterte: »Du hast Heinz was vorgeschlagen, was er anschließend als seine Idee verkündet?«
    »Hm, ja. Heute sage ich ihm aber nichts. Soll er doch selbst sehen.« Er guckte ein bisschen bockig.
    Anna Berg legte Lena eine Hand auf die Schulter. »Wir brauchen heute keine Tipps, wir haben eine Einladung zu einem Segeltörn bekommen. Eigentlich wollten wir absagen, wegen der Kinder, aber wenn Sie wirklich Lust haben, sich bis zum Nachmittag mit ihnen zu beschäftigen… Oder ist das jetzt unverschämt?«
    Mein Vater stand auf. »Aber ich bitte Sie, das ist meine leichteste Übung.«
    Die Mädchen strahlten. Dirk Berg betrachtete sie etwas skeptisch.
    »Also, die zwei sind nicht unbedingt die friedlichsten Siebenjährigen auf der Welt. Meine Schwiegermutter findet sie meistens zu lebendig.«
    »Na, dem Himmel sei Dank. Aber machen Sie sich keinen Kopf, ich habe drei Kinder großgezogen und sie sind alle…«
    Ich fand seinen Blick auf mich unverschämt kritisch und starrte zurück. Er fuhr fort:
    »…soweit ganz gut geraten. Alle gesund und… ja auch selbstständig. Nein, ich muss sagen, das habe ich, also meine Frau und ich, ganz gut hinbekommen.«
    »Papa, es geht nur um ein paar Stunden, wir verhandeln hier keine Adoption oder Kindestausch.«
    »Ach«, mein Vater schaute mich wieder kritisch an, »ich glaube, du wärst denen auch zu alt.« Er wandte sich wieder den Eltern zu. »Nein, das geht klar. Dann mal Mast und Schotbruch. Sag mal, Kalli, hast du vielleicht auch Lust, mitzukommen?«
    Kalli musterte erst meinen Vater, dann die Mädchen, dann mich.
    »Ich halte es für meine Pflicht.«
    »Gut.« Mein Vater klopfte seinem Freund jovial auf die Schultern. »Dann mach doch mal einen Vorschlag, was zwei alte Männer mit zwei jungen Damen auf Norderney unternehmen könnten.«
    Noch während Kalli grübelte, gingen Anna und Dirk Berg in die Hocke, um Emily und Lena mit leisen Ermahnungen in einen elternlosen Tag zu entlassen. Sie hätten sich nicht solche Mühe machen müssen, mein Vater und Kalli würden ohnehin alles unterwandern.
     

Er ist wieder da
    – Marion Maerz –
    Eine Viertelstunde später räumte ich mit Gesa gerade die Spülmaschine aus, als Marleen mit vier Kaffeebechern in der Hand zu uns kam.
    »Es ist nicht zu fassen.« Sie stellte die Tassen auf den Tisch. »Glaubt mal nicht, dass unsere Rentnermannschaft ihren Kram selbst wegräumt. Sogar den Tisch haben sie stehen lassen.«
    Ich spähte aus dem

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