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Uschi Zietsch

Uschi Zietsch

Titel: Uschi Zietsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sternwolke und Eiszauber
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sein.«
    »Wogryn? Woher habt Ihr den Namen?«
    »Von Kelric, und er hat ihn von dem Wompet selbst. Diese Tierchen sind hochintelligent.«
    Fergon sah erstaunt auf. »Tatsächlich?«
    »Wenn ich es sage. Seine Gedanken sprechen zu Kelric.«
    »Faszinierend.« Fergon lächelte in sich hinein.
    Beide versanken in Gedanken; später sah Fergon Melwin in stillvergnügter Heiterkeit zu, als dieser spielerisch eine kleine schimmernde Leuchtkugel hervorzauberte und sie auf dem Braten hin und herhüpfen ließ. Kein Zauberer gebrauchte die Magie, wenn es nicht notwendig war, aber kleine Kunststückchen waren bei allen sehr beliebt, denn sie dienten zur erholsamen Entspannung. Man kann daher sicher sein, dass es nicht lange dauerte, bis ein zweites farbiges Kügelchen hinzukam und sich spielerisch mit seinem Gegenspieler balgte.

    Nach einigen Tagen nahmen die Auwälder ein jähes Ende in einem schmalen Grünstreifen, der die Grenze zu einem weiten gelbtrockenen Land mit vereinzelten Felsgebirgen bildete. Die Formation einiger bestimmter, mitten in der Steppe stehender Felsen erschien ein wenig seltsam: als wären riesige Ungeheuer in plötzlicher Bewegung versteinert; dieser Eindruck wurde durch langes ausgedörrtes Gras, das von einigen >Rücken< wie ein Pelz abstand, nur noch verstärkt. Auch der Himmel zeigte nicht das gewohnte kräftige Grünblau; er schien wie durch die Tränen eines himmlischen Wesens verdünnt worden zu sein und hatte eine verwaschene graublaue Farbe angenommen.
    Kelric, der längst munter und fröhlich war, schüttelte sich angewidert. Scheußlich , urteilte er.
    Ganz meine Meinung, stimmte Wogryn zu, der wie üblich auf Kelrics Schulter saß; der Schwanz ringelte sich aufgeregt um das Handgelenk des Jungen.
    »Das ist Hungerland«, erklärte Fergon, »eines der schrecklichsten Länder dieser Welt. Dieses seltsame Felsgebirge, das du dort siehst, ist eine Versteinerung von Fels und Steintrollen. Vor langer Zeit, als es hier noch keine Menschen gab, herrschte Krieg zwischen diesen Riesen. Ihr Ursprung ist im Nebelgebirge, das sie nicht verlassen dürfen; aber in einer langen magischen Nacht wanderte die Schlacht in dieses karge, aber lebendige Land, das damals noch anders hieß, und als sie mitten im Entscheidungskampf waren, brach endlich der Morgen an, und sie wurden alle auf der Stelle versteinert. Anfangs waren die Felsen noch mit Moos bewachsen, aber als das Fleet kam, blieb nur das harte tote Gras übrig, und die Steine veränderten ihr Aussehen, und wer sich retten konnte, floh in die Felshöhen ... schreckliche Völker leben dort, aber dahin werden wir glücklicherweise nie hinkommen.«
    »Was ist das Fleet? «, erkundigte sich Kelric.
    Fergon zögerte. »Eine schreckliche Mär«, antwortete er schließlich. »Der Name ist unbeschreiblich wie sein Träger. Jedenfalls ist dieses Gebiet seither von solchem Aussehen und heißt Hungerland.«
    »Und warum heißt es so?«, drängte Kelric.
    Weil du drin ohne Vorräte verhungerst, Depp! , übermittelte ihm Wogryn.
    Was ist denn ein Depp?
    Einer, der dumme Fragen stellt und nix versteht.
    Du, wenn du frech wirst, schmeiße ich dich runter!
    Es drohte der Ausbruch einer heftigen Auseinandersetzung, als Fergon endlich antwortete: »Es ist ein unheilvoller Name, der bereits alles besagt. Je weniger du darüber weißt, desto besser. Wissen verheißt Wahnsinn.«
    »Aber Ihr wisst doch auch und seid normal!«
    Kelric! Also, du bist unmöglich! So redet man doch nicht mit einem netten alten Mann, auch wenn er ein bisschen verschroben ist!
    Aber ich dachte ...
    Du und denken? Das müsste ich ja wohl am besten wissen, ob du das tust, und du tust es gar nicht, das ist es.
    »Hmmpff«, machte Melwin und kramte tiefbeschäftigt in seinen Satteltaschen. Fergon warf ihm einen kurzen Blick zu und erwiderte dann freundlich: »Ja, du hast ganz recht, ich drückte mich falsch aus. Das Wissen allein ist schon eine furchtbare Last, aber die Wahrheit zu sehen , bedeutet den Wahnsinn. Und wir beide sahen nie.«
    »Wie ... wie habt Ihr dann das Land durchquert?«
    »Ganz einfach. Wir verbinden uns allen die Augen, auch dem Wompet und den Pferden, damit sie nicht scheuen, fesseln die Hände an die Sättel und sagen einen Spruch. Dann können wir das Land ungehindert durchqueren. Aber es wird eine schreckliche Strapaze, denn trotz des Spruchs werden wir drei Tage ununterbrochen im Sattel bleiben müssen. Die Pferde werden durch Magie diese Zeit ohne Pause im Schritt

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