Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Uschi Zietsch

Uschi Zietsch

Titel: Uschi Zietsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sternwolke und Eiszauber
Vom Netzwerk:
von Laïre.

    Fandor sagte zunächst gar nichts, sondern umarmte Kelric schweigend und voller Freude; dann hörte er sich die ganze Geschichte an, während er die Prinzessin aufmerksam beobachtete.
    »Mein Freund«, sprach er schließlich, als Kelric geendet hatte, »eigentlich habe ich immer damit gerechnet. Dein unerschütterlicher Kampf, deine Gabe, deine Macht wiesen daraufhin, dass irgendetwas Ungewöhnliches geschehen musste. Aber ich glaube, ich werde noch einige Zeit brauchen, bis ich mich an den unerhörten Gedanken gewöhnt haben werde, dass die Frau eines Zauberers hier in Laïre weilt.«
    »Verzeihst du mir?«, fragte Kelric leise.
    Fandor lachte. »Kelric, wann hast du dich je darum gekümmert, ob andere deine Handlungen für richtig erachten? Und es musste wohl so sein ... die Pfeilstiere konnten Laïre ungehindert überfliegen und landen. Also ist Prinzessin Gorwyna die Erwartete.« Er lächelte ihr zu und ergriff ihre Hände. »Seien Sie uns also herzlich willkommen. Sie sind bezaubernd, wenn ich das sagen darf. Und Sie beherrschen das Gedankenlesen?«
    Sie nickte. »Das ist ja das Problem«, sagte sie schüchtern.
    Der Lordmeister hob die Brauen. »Sprechen Sie«, forderte er sie auf. »Bitte, haben Sie keine Scheu!«
    Sie warf einen kurzen Blick zu Kelric hinüber, in dessen Augen sie Zustimmung las. »Nun ja ... es ist so ...«, begann sie zögernd und unsicher, »Lordmeister, ich weiß alles.«
    Fandor sah überrascht zu Kelric hin, der schweigend nickte.
    Gorwyna fuhr rasch fort: »Ich habe alles erfahren, versteht Ihr? Und weil ich jetzt die Wahrheit kenne, muss ich die DROGE nehmen, damit ich niemals darüber sprechen kann.«
    Fandor versank für einen Augenblick in Grübeleien, ehe er sagte: »Das ist allerdings ein Problem. Ich habe nichts dagegen, dass Kelric Ihnen dank seiner Gabe alles erklärte, denn er muss selbst wissen, welche Folgen das haben kann. Aber ich habe Sorge, dass die DROGE Ihnen schadet. Wir wissen nicht, wie sie bei einer Frau wirkt ... ganz abgesehen davon, dass Ihr Aussehen sich verändern wird. «
    Sie senkte den Kopf. »Das ist nicht schlimm«, flüsterte sie. »Solange es nur das Aussehen ist ... aber ich muss es riskieren, mein Lord. Bitte verweigert mir meinen Wunsch nicht!«
    »Daran denke ich gar nicht, Prinzessin. Ich muss Sie nur auf mögliche Gefahren hinweisen. Die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen.«
    Sie nickte. »Ich will es tun, Lordmeister. Jetzt sofort.«
    Fandor betrachtete sie lange Zeit. »Gut«, sagte er schließlich. »Ich werde eine Dienerin rufen, die Sie auf Ihr Zimmer bringt. Sie werden heute ruhen und sich in der Stille vorbereiten. Die Dienerin wird Ihnen das Bad richten und Essen bringen. Morgen werde ich Sie dann selbst zum Gewölbe geleiten. Aber ich muss Sie darauf aufmerksam machen, dass Sie keine Prinzessin mehr sein werden, wenn Sie das Gewölbe verlassen, und zudem eine Ausbildung erhalten müssen.«
    »Wer ... werde ich sein?«, fragte sie furchtsam.
    »Eine von uns, Gorwyna«, antwortete der Lordmeister. »Sie werden niemals mehr unbeschwert und frei leben können. Sie müssen sich den Gesetzen Laïres ebenso wie jeder Zauberer unterwerfen, und Sie werden sich verpflichten, alle Geheimnisse, in die Sie eingeweiht werden, zu bewahren. Wenn Sie dies alles gut bewältigen, wird man Sie Lady Gorwyna nennen.«
    »Lady Gor-« Sie starrte zuerst Fandor, dann Kelric fassungslos an.
    »Ja, Lady Gorwyna«, sagte der Zauberer leise. »Meine Frau. Ganz und gar.«

    Als sie allein waren, unterhielten sich die Freunde lange Zeit über die vergangenen Jahre der Trennung; Kelric berichtete nun Einzelheiten seiner Abenteuer. Zuletzt kam die Sprache auf Melwin, was sie lange Stunden über vermieden hatten.
    Kelric kämpfte wieder mit den Tränen. »Wie sollen wir ohne ihn leben?«, flüsterte er.
    Fandor hob die Schultern und sah den Freund voller Schmerz und Kummer an. »Wir müssen es schaffen, Kelric«, antwortete er. »Irgendwie muss es einfach weitergehen.«
    »Weißt du mehr Einzelheiten?«, wollte Kelric wissen.
    Fandor schüttelte den Kopf. »Nein.« Er musterte Kelric. »Du wirst nach Lindala gehen«, vermutete er. »Ich kann dich verstehen, wenn ich dich auch gern zurückhielte. Ich möchte dich nicht auch noch verlieren.« Er schüttelte den Kopf und starrte auf den Tisch. »Melwin tot ... ich kann es einfach immer noch nicht glauben. Es ist so unvorstellbar ... er war der Beste von uns ...«
    »Ich muss gehen, Fandor«, versuchte Kelric zu

Weitere Kostenlose Bücher