Usher Grey 1 - Vampirküsse (Usher Grey - Jäger im Zeichen der Lust) (German Edition)
sind Sie an die Reisedokumente gekommen, als Sie hergeflogen sind? Haben Sie kein Konto oder sonstiges?“ Maurice kniff die Augen zusammen und musterte Raven misstrauisch.
„Ich habe meinen alten Namen benutzt“, sagte sie und riss sich anscheinend ein wenig zusammen. „Meine Kreditkarte läuft noch darunter und zum Glück hat mein Konto niemand aufgelöst, nachdem ich für tot erklärt wurde.“
Am liebsten hätte sich Usher mit der Hand gegen die Stirn geklatscht. Dilettantischer konnte man die Sache kaum angehen ... Glück war nun wirklich keine solide Grundlage für eine Existenz, auch nicht für eine untote .
Höflich sah Maurice darüber hinweg. „Es kommt mir so vor, als bräuchten Sie dringend eine neue Identität, Mademoiselle. Und zwar eine als lebende Person, wie auch eine als Verblichene, die Ihnen erlaubt, in der Kiste zu reisen.“ Jetzt genehmigte er sich doch ein kleines Grinsen. Er setzte sich an einen Laptop, der bereits hochgefahren war. „Sie leben in York? Adresse!“
Usher war überrascht und erleichtert zugleich. Problemlos umging Maurice Firewalls von Behördennetzwerken und änderte Personendaten oder legte neue an. Im Nu hatte Raven St. George einen eingetragenen Wohnsitz, eine Krankenversicherung und eine plausible Vergangenheit. Der Vampir entpuppte sich als der versierteste Computer-Hacker, den er jemals getroffen hatte. Diesen Mann musste er sich warmhalten.
„Die Unterlagen und die entsprechenden Karten und Ausweise werden Ihnen zugeschickt, Raven . Von der Bank bekommen Sie die Aufforderung, Ihre Unterschrift zu leisten, dann ist alles klar. Gibt es noch Zahlungseingänge auf dem alten Konto? Dann sollten Sie es nicht auflösen, sondern das Geld regelmäßig abholen und bar auf die neue Verbindung einzahlen.“
Was für ein Teufelskerl! Usher hatte öfter Bedarf an falschen Papieren oder dem einen oder anderen Kniff, der ihm das Leben mit den Behörden erleichtern konnte. Er dachte dabei ganz besonders an seine Ausrüstung, aber dazu würden sie später kommen.
„ Raven St. George hört sich auch sehr melodisch an, da Sie doch meinen Namen so klangvoll fanden. Woher haben Sie ihre Inspiration genommen?“, fragte Maurice zum Abschluss und betrachtete Raven wie ein Kind, auf dessen amüsante Antwort er wartete.
Usher war nicht weniger neugierig und hoffte auf eine nicht allzu naive Erklärung.
Seine kleine Vampirin schob schmollend die Unterlippe vor. „Es gab eine smarte Heldin dieses Namens in einem Buch, das ich sehr gern gelesen habe.“
„Liebesroman?“ Es blitzte vor Vergnügen in Maurice’ Augen und auch Usher konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Ansonsten hielt er sich lieber zurück, denn auch die Erzieherin aus dem Kinderheim, in dem er aufgewachsen war, schien dieses Genre bevorzugt zu haben und taufte ihn entsprechend.
Schmunzelnd wies Maurice ihnen den Weg zu seinen privaten Räumlichkeiten. Er hatte alles Geschäftliche abgelegt und wurde sichtlich lockerer. „Macht euch schon mal warm, ich buche jetzt den Flug. Das dauert nicht lange. Ihr habt sicher Verständnis dafür, dass ihr in getrennten Klassen reist.“
Raven sah zum Küssen aus. Vor Erstaunen bekam sie den Mund kaum noch zu.
La Petite Mort
„Ich kann das alles noch gar nicht glauben“, flüsterte Raven und suchte Ushers Blick. Dann betrachtete sie das große Bett, das mit Sicherheit Kingsize hatte. Maurice schien kein Kostverächter zu sein, hier konnte man Orgien feiern. Überhaupt hatte der Vampir Geschmack und Stil. Ihr gefiel die Mischung aus antiken und modernen Möbeln, alles war hell, wirkte freundlich. An den Fenstern hatte sie Jalousien entdeckt, die bestimmt sehr dicht schlossen.
Sie war noch immer schockiert, dass Maurice sie direkt in sein Schlafzimmer geleitet hatte. Hätten sie sich nicht ein bisschen beschnuppern können, bevor sie so ... intim wurden? Das Herz klopfte ihr bis in den Hals.
Obwohl sie wusste, dass ihr Gastgeber mit einem Schlag einen ganzen Schwung Probleme von ihr genommen hatte, war ihr sehr unwohl bei der Vorstellung, sich hier mit den beiden Männern in den Laken zu wälzen. Natürlich gehörte auch ein Flotter Dreier zu ihren wilderen Fantasien – vielleicht konnte sie zwischen den beiden Alpha-Männchen die passive Rolle einnehmen und so ihre Unerfahrenheit verstecken ...
Ihre mollige Figur hatte ihr in ihrem vergangenen Leben nicht gerade zu großem Selbstbewusstsein verholfen. Dazu kam, dass sie sich immer in die absoluten
Weitere Kostenlose Bücher