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V wie Verrat

V wie Verrat

Titel: V wie Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Schwarz
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Wange.
    »Du bist ein Schatz. Hast du alles dabei?«
    »Ja. Hier, deine Handtasche. Ich hab nachgesehen. Ausweis und Kreditkarte sind drin. Und hier «
    Er hob den anderen Arm mit der Reisetasche.
    »Hoffentlich hab ich das Richtige eingepackt.«
    Ohne hineinzusehen, nahm ich ihm die Tasche ab und nickte.
    »Ganz sicher. Du hast das perfekt gemacht. Toni, das werd ich dir nie vergessen. Danke. Du bist der Beste.«
    In seinem italienischen Macho-Ego geschmeichelt, gab er sein Gemurre auf. Trotzdem verabschiedete er sich schnell wieder. Er wollte zurück sein, bevor Lin aufwachte und ihn vermisste. Das kam mir sehr entgegen, denn ich musste auch bald los, um rechtzeitig am Flughafen zu sein.

    Während der kurzen Taxifahrt und der Formalitäten beim Check-in kam ich nicht wirklich zum Nachdenken. Aber als ich dann auf meinem Platz im Flieger saß und angeschnallt auf den Start wartete, schoss mir durch den Kopf:
    Was, um Himmels willen, machst du da gerade?

Kapitel 7.
    »Meine Damen und Herren, wir befinden uns im Landeanflug auf den Flughafen Leonardo da Vinci der Stadt Rom. Bitte bringen Sie ihre Sitze in eine aufrechte Position und schnallen Sie sich an.«

    Der knapp zweistündige Flug hatte kein Ende nehmen wollen. Zum Schlafen war ich viel zu aufgedreht und zum Lesen zu nervös. Also hatte ich die meiste Zeit nur aus dem Fenster gestarrt und mir alle möglichen Szenarien unseres Wiedersehens ausgemalt. In der schlimmsten Variante teilte mir Viktor eiskalt und unnahbar mit, dass er mich nicht mehr liebe, nie wirklich geliebt habe und unsere Beziehung beendet sei. Entsetzt vertrieb ich diese Vorstellung aus meinem Kopf.
    Ich könnte einen Schnaps vertragen.
    Die Stewardess schüttelte bedauernd den Kopf.
    »So kurz vor der Landung dürfen wir nichts mehr ausgeben.«
    Sie wollte sich schon wieder umwenden, zögerte und fragte: »Ein Kerl?«
    »Mhm.«
    »Ist er es wert?«
    »Oh ja! Das ist er.«
    Sie nickte verstehend.
    »Dann alles Gute.«
    »Danke.«
    Ich wandte mich wieder dem Fenster zu.
    Ja, er ist es wert. Aber bin ich es auch für ihn wert?
    Da ich außer der Reisetasche kein Gepäck hatte, war ich schnell durch die Abfertigung und stand ein wenig verloren in der Shopping Mall.

    Rom ... die Ewige Stadt.
    Wie oft hatte ich schon davon geträumt, hierher zu kommen - allerdings unter vollkommen anderen Voraussetzungen.
    Obwohl ich erst wenige Meter auf italienischem Boden zurückgelegt hatte, spürte ich schon eine deutlich andere Atmosphäre. Es lag irgendwas in der Luft, wie der Hauch eines spritzigen und verlockenden Parfüms, dem man begeistert hinterher schnuppert. Ich schulterte meine Tasche und bahnte mir den Weg durch die Menge zum nächsten Infoschalter. Eine professionell-freundliche Angestellte erklärte mir, dass es für einen Transfer nach Rom verschiedene Möglichkeiten gab. Entweder ich nutzte den Leonardo-Express, eine Art Shuttle, der im 30-Minuten-Takt abfuhr oder ich nahm mir ein Taxi, das mich für eine Pauschale von 40 Euro überall im Zentrum Roms absetzen würde. Da ich ein wenig mit meinen Finanzen haushalten musste, entschied ich mich für den deutlich günstigeren Zug. Sie zeigte mir den Weg zum Bahnsteig und wünschte mir einen schönen Aufenthalt in Rom.
    Tja, wir werden sehen.
    Das Shuttle war mäßig voll, es war kein Problem einen Sitzplatz zu bekommen und während der halbstündigen Fahrt, warf ich einen Blick auf mein Handy. Nichts. Also hatte mein Toni Andrew den Brief irgendwie untergeschmuggelt. Ich hatte ihm darin erklärt, warum ich fliegen musste und ihn, da ich mir tausendprozentig sicher war, dass er nachkommen würde, um einen kleinen Vorsprung gebeten. Er sollte nicht vor Mitternacht hier auftauchen. Ich hätte aber nicht darauf gewettet.
    Aufatmend trat ich aus dem, vor Menschen fast aus den Fugen platzenden Roma Termini, dem Hauptbahnhof der Stadt.
    Hatte ich eben schon gedacht, es wäre laut und voll?
    Ich hatte ja keine Ahnung!

    Rom erschlug mich mit unglaublichen Massen an Autos, Touristen, Lärm und schlechter Luft. Der vor mir liegende Platz trug den klangvollen Namen »Piazza dei Cinquecento« und quoll über vor Menschen. Direkt vor dem Eingang lauerten die Taxi-Fahrer auf ein mögliches nächstes Opfer. Eine junge Frau drückte mir, obwohl ich abwinkte, einen Flyer in die Hand und redete unentwegt auf mich ein. Fluchtartig machte ich ein paar Schritte vorwärts - nur um entrüstet angehupt zu werden. Der Fahrer zeigte mir den Vogel und fuhr mit

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