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V wie Verrat

V wie Verrat

Titel: V wie Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Schwarz
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wir ändern.
    Ich zog meine Sachen aus und öffnete die Tasche. Ungläubig auflachend betrachtete, was Toni mir eingepackt hatte. Das war doch nicht sein Ernst?
    Oh Anna. Selbst schuld. Wie kannst du erwarten, dass ein Mann, noch dazu ein Italiener, praktisch denkt?
    Er hatte wohl einfach meine Dessous-Schublade in die Tasche gekippt, da fanden sich Spitzenhöschen und BHs, Seidenhemdchen und halterlose Strümpfe. Daneben meine knallenge, schwarze Abendhose, der einen Tick zu kurze dunkelrote Rock und mehrere zwar schicke, aber alles andere als praktische Tops.
    Ich bring ihn um!
    Immer noch kopfschüttelnd drehte ich das heiße Wasser auf und stellte mich darunter. Das war göttlich. Minutenlang ließ ich es über meinen gesenkten Kopf laufen und genoss die Wärme. Während ich mich einseifte, wanderten meine Gedanken wieder zu Vik. Er schlief jetzt, wo auch immer er war.
    Ich liebte es, vor ihm wach zu sein und ihn zu beobachten. Sein leicht kantiges, im Schlaf so friedliches Gesicht, die zerzausten dunklen Haare, die noch geschlossenen, aber schon unruhig zuckenden Lider. Die Krönung aber war der Moment, in dem er die Augen öffnete, wohl wissend, dass ich ihn ansah. Langsam hoben sich dann die dunklen Wimpern, er neckte mich, spannte mich auf die Folter. Und jedes mal aufs Neue verschlug es mir den Atem, wenn ich endlich in diesem tiefen, unbeschreiblichen Veilchenblau versank.
    Viktor! Liebster! Ich brauche dich so.
    Plötzlich hörte ich seine Stimme. In meinem Kopf.
    »Anna? Engel. Wo bist du?«
    Mein Herz setzte fast aus. Aufgeregt drehte ich schnell das Wasser ab, als könne ich ihn so besser hören. Versuchte zu antworten, aber die Verbindung war weg.
    Konzentrier dich. Noch mal!
    Ich rief ihn.
    Wieder und wieder.
    Aber vergeblich, es kam keine Antwort mehr zurück.
    Enttäuscht wickelte mich in ein Handtuch und setzte mich auf den Wannenrand.
    Er musste hier sein. Oder funktionierte das auch über größere Entfernungen? Ich wusste es nicht, aber ich wollte unbedingt glauben, dass er hier war.
    Noch ein letzter Versuch.
    Es waren so viele letzte Versuche, dass Lea an die Tür klopfte und fragte, ob alles ok sei.
    Frustriert gab ich auf.

    Nachdem ich mich ein wenig gestylt und mir die Haare getrocknet hatte, zog ich wohl oder übel die schwarze Hose und ein langärmliges schwarzes Top an. Zum Schluss packte ich alles wieder zusammen und ging die Treppe nach unten. Lea kam mir entgegen und musterte mich überrascht.
    »Madonna mia. Du siehst ja heiß aus.«
    Ich grinste verlegen, zupfte an dem Shirt und sagte: »Es war nichts anders in der Tasche.«
    »Nein nein. Es ist perfekt. Es wird ihn umhauen!«
    Dankbar lächelte ich sie an. Sie zog mich wieder zum Sofa und schob mir einen Teller vor die Nase.
    »Du brauchst eine Stärkung, bevor du in den Kampf ziehst. Ich hoffe, es schmeckt.«
    Ein köstlicher Duft nach Tomaten, Kräutern, nach Sonne und Italien kam mir entgegen. Ausgehungert stürzte ich mich auf die Pasta und erst als ich den letzten Tropfen Soße von der Gabel geleckt hatte, lehnte ich mich zufrieden zurück.
    Währenddessen war Lea ebenfalls im Bad verschwunden und kam frisch geduscht wieder nach unten.
    »Ok, wir brauchen um diese Uhrzeit etwa eine Stunde zur Residenzia Aurelia. Wann willst du dort sein?«
    »Wir?«
    Ich sah sie fragend an.
    »Si. Ich fahr dich.«
    Meinen Protest wischte sie mit einer Handbewegung einfach weg.
    »Taxi ist viel zu teuer. Und alleine findest du dort niemals hin, bei dem Verkehr.«
    »Lea, wie kann ich dir jemals für das alles danken?«
    »Ach halt die Klappe. Wir Frauen müssen zusammenhalten. Außerdem will ich als Belohnung einen ausführlichen Bericht haben.«
    Ich sah aus dem Fenster. Es war noch hell, aber am Horizont war schon eine Ahnung von der bevorstehenden Nacht zu erkennen.
    »Dann am besten gleich. Ich wäre gerne dort, bevor es ganz dunkel ist.«
    »Kein Problem. Dann pack mal zusammen Bellissima.«

P.
    Unfassbar, was für einen Sturkopf sie hat. Wahrscheinlich hätte nicht einmal ich sie davon abhalten können, nach Rom zu kommen.
    Gut, vielleicht untertreibe ich etwas. Ich hätte sie sicher überredet. Auf meine Art. Es zuckt mir in den Fingern, über diese weiche Haut zu streicheln. Ihre geheimsten Stellen zu finden, darin bin ich besonders gut. Sie sind immer so erstaunt und machen dann diese kleinen, hübschen Geräusche. Ohhhh ... Ahhhh ...
    Bei ihr würde ich mir besonders viel Zeit lassen, es auskosten, wie sie sich windet. Vielleicht

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