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V wie Verrat

V wie Verrat

Titel: V wie Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Schwarz
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nachgeholfen, überall war Benzin. Außerdem hab ich diesen kleinen Gruß hier gefunden.«
    Er streckte uns die Hand entgegen und öffnete sie. Darin lag eine antik wirkende Münze.
    Andrew fluchte: »Dieser verdammte Bastard. Ich reiß ihn in Stücke. Fuck!«
    Er ballte die Fäuste und drosch mit voller Wucht gegen die Decke. Im Dach zeichnete sich eine deutliche Beule ab. Darius zuckte zusammen, schnalzte missbilligend mit der Zunge. Verständnislos sah ich von einem zum anderen.
    »Was ist das? Mac? Raphael?«
    Andrew winkte nur ab, hatte sichtlich mit seiner Selbstbeherrschung zu kämpfen.
    Raphael antwortete: »Das ist ein Franc. Pierres Markenzeichen.«
    Ich stieß überrascht die Luft aus.
    »Ja. Diese Mistkröte. Diese elende Kanalratte. Ich finde ihn. Egal, in welches Loch er sich verkriecht«, stieß Andrew durch die zusammengebissenen Zähne aus.
    Sein Kopf war hochrot angelaufen, ein Dampfkessel kurz vor der Explosion.
    »Mac! Reiß dich zusammen. Wenn du jetzt ausflippst, nützt uns das gar nichts. Hast du kapiert? Wenn wir ihn finden wollen, brauche ich dich mit klarem Kopf.«
    Raphaels Worte hatten die beabsichtigte Wirkung. Der Schotte atmete tief durch und nickte.
    »Ok. Wo fangen wir an?«
    Verwundert mischte ich mich ein: »Was heißt wo? Als Erstes müssen wir Viktor finden. Selbst wenn er nicht auf dem Boot war, könnte Pierre … Es ist doch mehr als seltsam, dass ich ihn nicht erreiche.«
    »Natürlich! Du hast vollkommen recht. Das hat Vorrang vor allem anderen. Mac und ich werden ins Penthouse springen. Darius und Toni bringen dich nach Hause.«
    Entrüstet widersprach ich Raphael: »Vergiss es! Ich werde nicht da draußen rumsitzen und warten. Nicht schon wieder. Ich komme mit.«
    Andrew seufzte.
    »Anna. Erstens könnte es gefährlich werden. Zweitens sind wir ohne dich viel schneller.«
    »Das ist mir ehrlich gesagt scheißegal! Außerdem - was meinst du mit gefährlich? Du denkst also auch, dass Pierre?«
    Sofort wehrte er ab.
    »Nein! Das habe ich nicht gemeint. Du weißt, dass wir den Schutz damals nach dem Überfall verstärkt haben. Aber trotzdem.«
    »Trotzdem ist ein blödes Argument. Ich komme mit!«
    Entschlossen starrte ich ihnen, einem nach dem anderen in die Augen. Die Blicke, die sie wechselten, waren teils genervt, teils besorgt. Aber ich würde auf keinen Fall nachgeben.
    »Wenn ihr mich nicht mitnehmt, ruf ich mir ein Taxi.«
    Demonstrativ fischte ich das Handy aus der Hosentasche.
    »Anna«, stöhnte Andrew gequält auf. »Du bist so unglaublich stur.«
    Raphael beendete die Diskussion.
    »Gut. Dann komm mit. Mac? Bleibst du bei ihr im Wagen?«
    »Ich???«
    »Ja. Bitte. Du bist mit Abstand der Stärkste von uns und damit ihr bester Schutz.«
    »Ok.« Er ließ sich zurück in die Polster fallen. »Dann aber los jetzt.«
    Raphael drückte sachte die Tür ins Schloss und trat einen Schritt zurück. Er nickte Toni zu und einen Lidschlag später waren sie verschwunden. Scotty wäre vor Neid zersprungen.

    Darius setzte sich hinters Steuer, zwinkerte mir im Rückspiegel zu und fuhr los. Ich musste mir das triumphierende Zurückzwinkern verkneifen, um Andrew nicht noch mehr zu reizen. Er streckte die langen Beine aus, legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Aber diese Ruhe war nur vorgetäuscht. Seine Fäuste waren immer noch geballt und ich konnte sein inneres Vibrieren fühlen. Auch wenn er bemüht war, es nicht zu zeigen, er stand komplett unter Strom.
    Nach einer Weile sagte er leise: »Du solltest Lin anrufen. Sie ist sicher schon durchgedreht vor Sorge.«
    »Du liebe Zeit. Die Ärmste.«
    Sie nahm bereits nach einem halben Klingeln ab.
    »Anna? Was ist passiert? Geht es euch gut?«
    Ich berichtete in Kurzform und konnte sie mit Mühe und Not davon abbringen, sich ins Auto zu setzen und in die Stadt zu fahren. Erst die Begründung, dass Viktor ja auch bei ihr auftauchen könnte, brachte sie zur Vernunft. Andrew übernahm das Handy und ermahnte sie eindringlich, auf keinen Fall die Alarmanlage auszuschalten, jemanden hereinzulassen oder selbst das Haus zu verlassen. Nur dort war sie wirklich geschützt. Die restliche Fahrt verlief sehr schweigsam.
    Mac sah mit versteinerter Miene zum Fenster hinaus und in meinen Gedanken war ein wirres Durcheinander.
    Wo ist Viktor nur? Warum meldet er sich nicht? Wieso hat Pierre das Boot angezündet? Und wie hat er es geschafft, dass ich ihn am helllichten Tag zu sehen glaubte?
    Ich presste meine Finger auf die immer stärker

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