Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
V wie Viktor

V wie Viktor

Titel: V wie Viktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Schwarz
Vom Netzwerk:
Jetzt war die Gelegenheit zu verschwinden, denn jetzt war ich langsam mehr als nur ein ungebetener Zuschauer. Das war einfach zu intim. Ich machte vorsichtig ein paar Schritte rückwärts, drehte mich um — und stand vor Viktor!
    Er legte mir schnell die Hand auf den Mund, gerade noch rechtzeitig, um meinen erschrockenen Aufschrei zu verhindern, bedeutete mir still zu sein und zog mich ins Zimmer zurück.
    »Großer Gott Viktor! Hast du mich erschreckt! Wie lange stehst du da schon?«
    »Lange genug. Du warst so vertieft in diesen Anblick, dass du gar nichts mehr mitbekommen hast.«
    Ich fühlte, wie ich knallrot wurde. Er wuschelte mir durch die Haare, grinste breit.
    »Ist doch nicht schlimm, es war ja auch ein schöner Anblick. Und Mac war schon immer etwas … sagen wir freizügiger.«
    Er setzte sich auf die Bettkante. Ein bisschen wacklig schien er immer noch zu sein.
    »Liebster, wie geht es dir? Ich hatte solche Angst um dich!«
    Seine Miene wurde wieder ernst.
    »Besser. Das hätte niemals passieren dürfen. Vor allem hättest DU niemals dabei sein dürfen. Wenn dir etwas geschehen wäre… »
    Er nahm mich in seine Arme, presste mich fest an sich.
    »Was ist denn überhaupt passiert? Ich verstehe es immer noch nicht.«
    »Das weiß ich nicht … »
    Er sah mich fast hilflos an.
    »Ich kann mich an nichts erinnern. Ich verstehe das nicht. Ich weiß, dass Andrew gegangen ist … und dann lag ich auf dem Boden mit dieser Kugel in mir … »
    Er stockte kurz, sah mich an, strich mir zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    »Du und Andrew, ihr habt mir das Leben gerettet. Ohne euch wäre ich kläglich verreckt.«
    Schon der Gedanke daran schnürte mir den Brustkorb zusammen und trieb mir die Tränen in die Augen. Er zog mich fest an sich, küsste meine Tränen weg, suchte meine Lippen. Sein sanfter Kuss wurde immer leidenschaftlicher, seine Hände begannen zu wandern. Wir waren völlig ausgehungert nacheinander, jede Berührung brachte mich mehr zum Zittern. Seine Finger lösten den Gürtel, schoben den Stoff zur Seite, da klopfte es an der Tür.
    »Oh nein! Nicht jetzt …«, stöhnte er auf.
    Es klopfte noch einmal, energischer.
    »Verdammt!«
    Wir lösten uns voneinander und ich zog den Bademantel wieder um mich.
    »Ja bitte?«
    Die Tür öffnete sich einen Spalt und Andrew blinzelte ins Zimmer.
    »Ich wollte sehen, wie es euch geht. Oder störe ich etwa?«
    Er grinste breit.
    Wir mussten beide lachen, dem großen Bengel konnte man einfach nicht böse sein.
    »Ja! Du störst, aber komm trotzdem rein«, forderte Viktor ihn auf. Das ließ er sich nicht zweimal sagen, mit einem großen Satz war er bei uns auf dem Bett.
    »Bruder! Wie fühlst du dich? Und verdammt, was für eine Scheiße war das letzte Nacht?«
    »Es geht mir wieder besser. Ich bin fast sicher, dass das Leute von Pierre waren.«
    Andrew nickte ernst.
    »Das dachte ich mir. Aber wie haben sie dich gefunden? Und vor allem, wie sind sie ins Penthouse gekommen? Das ist doch so gut wie unmöglich!«
    Auf meinen fragenden Blick erklärte er mir: »Das Penthouse ist durch einen … hm … nennen wir es mal Zauber geschützt. Niemand von den anderen kann sich dort einfach hinein materialisieren.«
    Jetzt standen nur noch Fragezeichen in meinen Augen. Materialisieren? Viktor lachte.
    »Sie kennt mich noch nicht lange genug, um über alle unsere Fähigkeiten informiert zu sein.«
    Andrew sah erst ihn, dann mich nachdenklich an.
    »Sie kennt dich aber gut genug, um dir das Leben zu retten.«
    Er schnappte mich, drückte mich an sich, bis ich wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft schnappte, und gab mir einen fetten Kuss auf die Wange.
    »So! Das musste sein! Zurück zu gestern. Ich versteh es nicht. Irgendjemand muss ihnen einen Tipp gegeben haben. Und den Schild abgeschaltet.«
    »Scheiße! Mac! Weißt du, was du da sagst?«
    Viktor schien vollkommen entsetzt zu sein.
    »Ja, aber anders geht es nicht. Denk nach. Wer könnte das gewesen sein?«
    Mir kamen sofort grüne, leuchtende Augen in den Sinn, aber ich hielt wohlweißlich den Mund. Beide Köpfe schossen herum, sie starrten mich an. Wandten sich danach langsam wieder einander zu. Keiner sagte etwas, aber die nonverbale Kommunikation war Aussage genug. Meine Gedanken waren wohl zu »laut« gewesen, denn sie hatten sie beide »gehört«.
    Mist!
    Aber nicht zu ändern. An diese Gedankenleserei musste ich mich erst noch gewöhnen. Andrew erhob sich, streichelte mir sanft über den Kopf und

Weitere Kostenlose Bücher