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V wie Viktor

V wie Viktor

Titel: V wie Viktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Schwarz
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knuffte seinen Bruder liebevoll auf den Oberarm.
    »Ich lass euch wieder alleine, ich muss mal ein paar Telefonate führen. Sehen wir uns nachher unten?«
    »Ja, sicher. Und Mac! Bring deine hübsche, kleine Begleiterin mit.«
    Sein Gesichtsausdruck war Gold wert. Wir lachten immer noch, als er schon die Tür hinter sich schloss. Als wir uns endlich wieder beruhigt hatten, wurde Viktor mit einem Mal ganz still.
    »Liebster? Alles ok?«
    »Mhm … ich frage mich nur, ob sie zu so etwas fähig wäre.«
    Nach einem kurzen Moment nachdenklichen Schweigens riss er sich von dem Gedanken los und stürzte sich theatralisch auf mich.
    »Genug davon, wir müssen die Zeit nutzen. Komm her du Luder, ich fress dich mit Haut und Haaren.«
    Mein Lachen war sicher noch in der Küche zu hören.
    »Du lachst??? Warte, das wird dir vergehen.«
    Seine Hände waren plötzlich überall, wie ein Krake, keine Chance zu entkommen. Aber das wollte ich ja gar nicht. Schnurrend ergab ich mich und bot ihm meine Lippen an. Diesmal übersprang er das Sanfte und küsste mich mit einer Leidenschaft, die mich lichterloh in Brand steckte. Wir rissen uns gegenseitig die wenigen Kleidungsstücke vom Leib, ohne dass sich unsere Lippen auch nur eine Sekunde trennten. Haut auf Haut, tastende Finger, suchende Münder, klopfende Herzen. Es war pure, fast verzweifelte Gier. Konnte nicht schnell genug gehen. Die vorangegangene Nacht hatte ihre Spuren hinterlassen. Wir klammerten uns aneinander, ineinander. Wollten jedes Stückchen Haut, jeden Schweißtropfen, jedes Stöhnen, jedes Duftmolekül des anderen auskosten. Innerhalb kürzester Zeit trieben wir uns gegenseitig weiter und weiter bis zum erlösenden, rauschhaften Höhepunkt, den wir in den Mund des anderen hinausschrien. Vollkommen erschöpft fiel ich in die Kissen zurück. Er beugte sich über mich, bedeckte mein ganzes Gesicht mit Küssen.
    »Wie konnte ich nur ohne dich leben?«
    Während wir noch eng aneinander gekuschelt dalagen und dösten, begann mein Magen laut und vernehmlich zu knurren. Schon wieder! Viktor lachte auf.
    »Engelchen? Sollen wir nach unten gehen? Darius hat mit Sicherheit irgendwas Leckeres organisiert.«

    Als wir die Treppe herunterkamen, warteten Andrew und seine zierliche Brünette schon auf uns. Der Tisch war gedeckt und aus der Küche kam ein himmlischer Duft.Viktor flüsterte mir noch schnell zu: »Sie ist keine von uns und weiß auch sicher nichts, also Vorsicht!«
    »Ihr kommt genau richtig! Das Essen ist in ein paar Minuten fertig.«
    Andrew legte den Arm um seine Begleiterin.
    »Darf ich euch Lin vorstellen? Lin, das sind Anna und Viktor.«
    Lin?
    Ja klar, aus der Nähe sah man die leicht schräg stehenden Augen und die asiatisch angehauchten Züge. Sie war wirklich eine kleine Schönheit, die lange, fast schwarze Mähne hatte sie zu einem lockeren Knoten hochgebunden und den Bademantel gegen ein enges, knallrotes Kleid eingetauscht, das ihr umwerfend gutstand. Sie lächelte uns etwas schüchtern an, wir schüttelten uns die Hände und ich musste mich zusammenreißen, um die Bilder von den beiden aus dem Kopf zu bekommen. Wir begannen zu plaudern und kurz danach kamen Darius und die junge Frau vom Hausboot mit dem Essen aus der Küche. Es war köstlich! Und ich war ausgehungert! Ich hatte fast zwei Tage nichts Vernünftiges in den Magen bekommen und stürzte mich auf die Leckereien. Im Laufe des Gesprächs erfuhren wir, dass sie tatsächlich ein Mischling war, ihre Mutter kam aus Japan, ihr Vater aus Deutschland, aber sie war hier geboren und aufgewachsen. Während sie sprach, platzte Andrew dermaßen vor Stolz, dass ich grinsen musste. Er schien ganz schön verschossen zu sein.
    »Wie lange kennt ihr euch schon?«, fragte ich sie.
    Nach einem kurzen Seitenblick zu ihm antwortet sie: »Erst seit ein paar Wochen, aber es kommt mir vor, als hätte ich ihn schon immer gekannt.«
    Er strahlte sie an und küsste sie zärtlich. Viktor war während des ganzen Gesprächs sehr still, schien völlig in seinen Gedanken versunken. Ich nahm seine Hand.
    »Liebster? Alles ok?«
    Seine veilchenblauen Augen sahen mich an, er nickte, aber der betrübte Ausdruck in ihnen schnitt mir ins Herz. Es war meine Schuld, ich hatte ihm den Verdacht ins Hirn gepflanzt, dass Sasha ihm so etwas antun könnte. Andrew stand auf.
    »Würden die Damen uns kurz entschuldigen? Vik? Kommst du bitte mal?«
    Die beiden verschwanden in einem der angrenzenden Räume und ließen uns allein am Tisch.
    Lin war

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