Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
V8 – Komm, wenn du dich traust!

V8 – Komm, wenn du dich traust!

Titel: V8 – Komm, wenn du dich traust! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Masannek
Vom Netzwerk:
Er warf Helm und Handschuhe auf die Umkleidebank. Er wollte der Aufforderung seines Vaters unbedingt folgen. Und er hasste den Freak im Messdienergewand. Aber er hatte seinen Vater und denTalentscout enttäuscht. Und er hatte die Autos auf der Brücke gesehen. Die Autos und die Münze mit seinem Bild.
    Deshalb ließ er zu, dass David ihn festhielt.
    „Nein, warte!“, rief der. „Du musst sie nur als Letzter werfen.
    Kiki und Luca erreichten das Zeltdach und stellten sich neben David auf. David sah Kiki, wie sie unter der Kapuze hervorlinste. Sie traute Robin nicht über den Weg. Sie hasste ihn, so wie er sie hassen musste. Trotzdem musste sie es tun. Auch er war erwählt. Deshalb nahm sie ihre Münze und schnippte sie in die Luft. David und Luca taten nacheinander dasselbe, und während die Blitze aus den Geldstücken schossen, während sich Musik und Motorengeräusche verwoben, sahen die vier Kinder noch einmal die drei Filmfetzen der coolsten Autos aus dem coolsten Rennen der Welt.
    „Findet das Geheimnis!“, ertönte die Stimme. „Und kommt alle vier! Am 25sten. Um 23 Uhr …“
    Die Münzen fielen langsam herab und danach schauten alle zu Robin. Sie sahen das Strahlen in seinen Augen. Auch er war begeistert. Doch hinter dieser Begeisterung versteckte sich Angst. Er schaute noch einmal zu seinem Vater. Der stand zwanzig Meter von ihnen entfernt und verstand nicht, was Robin von diesen drei Kindern wollte.
    „Mein Sohn glaubt nicht an Märchen!“, hallte es in Robins Kopf. Doch die Magie der Münzen war stärker.
    Er griff in die Tasche, zog die Münze heraus und warf sie vorsichtig in die Luft. Die Blitze zuckten am hellsten von allen. Die Musik schwoll zu einer Fanfare an und die Autos rasten im Gegenlicht durch eine riesige dunkle Halle.
    „In die Höhle des Löwen!“, raunte die Stimme, als lüde sie ihn in die Hölle ein.
    Da fiel die Münze wieder herab, und als er sie auffing, schaute er direkt in Davids farbverschmiertes Gesicht.
    „Und? Hab ich zu viel versprochen? “ David strahlte ihn an. „Der 25. ist heute.“ Und Luca flüsterte geheimnisvoll.
    „Da kommen alle Weltmeister her!“ Sie warf einen Blick in Richtung Robins Vater. Der kam langsam näher. Deshalb sprach sie noch leiser: „Ich mein aus der Burg“, erklärte sie Robin das größte Geheimnis und zog ihn damit in ihren Bann.
    Der reiche Schnösel lächelte plötzlich. Er war plötzlich nett. Seine Arroganz war verschwunden. Kiki und David sahen sich verschwörerisch an. Sie hatten es geschafft. Robin gehörte zu ihnen. Sie waren jetzt vollzählig. Sie waren zu viert.
    Da zerschnitt Robins Vater ihre Freundschaft im Keim:
    „Was machst du da, Robin? Kennst du die etwa?“
    Er stand nur noch fünf Meter von den Kindern entfernt und sein Blick war so eisig wie seine Stimme.
    „Enttäusch mich nicht!“, hallte es in Robins Ohren und erstickte jedes andere Geräusch.
    „Nein“, hörte er sich wie durch Watte sagen. „Wir gehen nur auf dieselbe Schule.“
    Robin wandte sich wieder an die drei Kinder.
    „Weltmeister? Burg? Meint ihr das etwa ernst?“ Mit einem Schlag war Robin der Alte. „Lernt man so was, wenn man Messdiener wird?“ Er strafte David mit Verachtung.
    „Wir sind keine Messdiener!“, protestierte Luca. „Und die Burg ist geheim. Niemand, der da war, darf darüber erzählen.“
    „Ach ja!“, spottete Robin. „Und wie habt ihr’s dann trotzdem erfahren? Wer hat’s euch erzählt, obwohl es doch so ‚verboten‘ ist?“
    David und Luca wussten darauf keine Antwort. Sie schauten fragend zu Kiki. Woher wusste sie das?, dachten die beiden und Robin hatte sein Ziel erreicht.
    Er musterte Kikis ölverschmierte Klamotten und sah ihr trotz Kapuze ins noch dreckigere Gesicht.
    „Na klar, die aus dem Süden!“ Seine Stimme war Gift. „Lernt man so etwas, wenn man die Schule schwänzt? Oder warum sonst musst du die vierte Klasse jetzt schon zum zweiten Mal wiederholen?“
    Kikis Blick wurde finster. Ihre Augen verengten sich. Sie schossen eine Laserblitzsalve auf Robin ab.
    „Vergesst ihn!“, zischte und fauchte sie böse. Doch ihr Satz und die Laser prallten von Robins Arroganz ab. Da wirbelte sie auf den Fersen herum und rannte zum Wald, an den die Kartbahn angrenzte.
    „Aber wir brauchen ihn doch!“, rief David ihr nach, aber Kiki war nicht mehr zu halten.
    „Du sollst ihn vergessen!“, schrie sie zurück, und bevor sich David wieder zu Robin umdrehen konnte, hörte er ihn:
    „Das ist eine gute Idee.

Weitere Kostenlose Bücher