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Vaethyr: Die andere Welt

Vaethyr: Die andere Welt

Titel: Vaethyr: Die andere Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freda Warrington
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Landschaftsplanerin für Fox Homes zu arbeiten. Auberon hatte sie dazu mit der Begründung überredet, auf ihr Talent nicht verzichten zu können. Sie legte Gärten an, deren feenhafter Zauber half, die Hauskäufer zu verführen.
    Alastair mietete sich ein kleines Apartment in Ashvale, aber sie blieb in Oakholme und weigerte sich, mit ihm zusammenzuziehen. Sie mochte ihn wirklich sehr und konnte sich ein Leben ohne ihn kaum mehr vorstellen. Sie waren jetzt seit zweieinhalb Jahren zusammen – doch ärgerlicherweise brannte ihr Verlangen nach Jon noch immer wie ein giftiges Feuer in ihrem Herzen und ließ sie zögern. Alastairs Andeutungen, sie heiraten zu wollen, wich sie mit einem Scherz aus. Dann begann der Kampf in ihr: Er ist kein rücksichtsloser Taugenichts wie Jon. Er ist zuverlässig, er ist freundlich, er will mich. Das Leben mit ihm dürfte nicht schwer sein. Hör auf, dich so kindisch zu benehmen! Hör auf, davon zu träumen, barfuß in den wilden Wäldern von Elysium zu tanzen. Ja, ja, ich werde erwachsen werden … aber jetzt noch nicht. Noch nicht .
    Ihr Besuche bei Sam machten nur einen geringen Teil ihres Lebens aus, aber jeder davon setzte ihr zu: Sie waren so intensiv in ihrer Seltsamkeit und Künstlichkeit. Vom Tisch getrennt sahen sie und Sam einander in die Augen und führten endlose Gespräche. Und egal welche unförmigen Jeans oder Pullover sie zu ihrem Schutz trug, immer spürte sie seinen Blick, der heiß und spekulativ über ihren Körper glitt. Jedes Mal gelang es ihm, mit seiner Aufmerksamkeit Unbehagen bei ihr hervorzurufen. Und es lag auf der Hand, dass er es genoss und sich deshalb auch keine Mühe gab, es zu verschleiern.
    »Wie geht’s Rotschopf?«, erkundigte er sich hämisch und meinte damit Alastair. »Und wie geht es Captain Normal und seiner Brut?«
    »Wenn du Matthew und Heather meinst – denen geht es gut.«
    »Ich hoffe nur, er weiß, dass er Menschen heiraten kann, bis er schwarz wird, seine Kinder werden deshalb noch lang keine Menschenwesen.«
    Rosie spürte, wie ihr heiß wurde. »Das würde sich keiner trauen, ihm zu sagen. Für ihn ist Heather hundert Prozent Mensch.«
    »Und Faith kauft ihm das ab?«
    »Faith kauft Matthew alles ab, was er vertritt, und wenn er behaupten würde, dass der Himmel gelb ist.«
    Sam hielt den Kopf schief und sah sie ernsthaft an. »Sprichst du denn wenigstens mit ihr darüber, wer wir sind?«
    »Gewissermaßen«, meinte Rosie und grinste dabei. »Ich habe ihr einiges erzählt, als wir noch jünger waren. Dann fiel mir aber ein, dass ich das nicht durfte, und versuchte es zu vertuschen. Doch Faith wollte es unbedingt glauben, aber jetzt, da sie ihren Elfenprinzen geheiratet hat, muss sie so tun, als wäre nichts davon wahr.«
    »Was hat Matthew denn für ein Problem damit?«
    »Ich weiß es nicht.« Sie seufzte. »Er hat immer schon seine festen Überzeugungen gehabt. Für unsere nicht menschliche Seite interessiert er sich nicht, aber ich denke, er hat das Recht, das so zu sehen, wie er möchte. Und was ist mit dir?«
    »Was auch immer wir sind, ich kann es annehmen oder sein lassen.« Sam beugte sie weiter vor und stützte sich auf seine verschränkten Arme. »Fragst du dich denn nie, was wir sind, Rosie?«
    »O doch«, erwiderte sie leise. »Haben deine Eltern je mit dir darüber geredet?«
    Sam seufzte leise und senkte seinen Blick. »Mein Vater hat nie viel mit uns gesprochen, außer um seine Enttäuschung über uns zum Ausdruck zu bringen.«
    »Bist du schon mal durch die Tore gegangen?« Sie rechnete fest damit, dass sie auf Sams Antwort mit Neid reagieren würde, denn sicherlich hatte er sich heimlich hindurchgestohlen, aber er sagte: »Nein. Schattenreiche oder Dumannios, mehr nicht. Ich mag Dumannios eigentlich ganz gern.« Dabei streifte sein Blick die pilzartige Dunkelheit, in der vereinzelt Reptilienaugen funkelten. »Es passt zu mir.«
    Rosie versuchte nicht einmal, es ins Lächerliche zu ziehen. Sam war inzwischen so bleich und ausgezehrt, dass er tatsächlich aussah, als wäre er ein Teil davon.
    Er fuhr fort: »Man sagt, dass wir bei unserer Geburt alles wissen. Unsere Geschichte, alles, was die Spirale betrifft und unser elementares Wesen. Aber das vergessen wir und müssen es wieder neu lernen. Das ist auch der Grund, weshalb wir alle so verkorkst sind.«
    »Ich kann das in Heathers Augen sehen«, sagte Rosie. »Zwei klare blaue Teiche. Manchmal rechne ich damit, dass sie wie eine Erwachsene spricht.«
    »Solange sie vor

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