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Vaethyr: Die andere Welt

Vaethyr: Die andere Welt

Titel: Vaethyr: Die andere Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freda Warrington
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Joint.
    Sam winkte und Jon reichte ihm diesen. Sam nahm einen Zug und wäre fast erstickt. »Herrgott, was rauchst du da? Ist es dir denn schon gelungen, dich durch die Tore zu stehlen?«
    »Noch nicht.«
    »Aber du versuchst es immer noch?«
    Plötzlich kam Leben in Jons Augen. »Ich sag’s dir, Sam, wenn die Tore offen gewesen wären, hätte kein Gefängnis dich festhalten können.«
    »Nun, ich habe mindestens sechzig Prozent meiner Strafe in Dumannios verbracht, und das hat mir eigentlich gereicht«, sagte er gelassen. Jon aufzuziehen war eine Gewohnheit, in die er nur allzu leicht wieder verfiel. »Hast du Kontakt zu Mum aufgenommen? Irgendwelche Nachrichten von drüben?«
    Jon ließ den Kopf hängen. »Nein.«
    »Trotzdem danke für das Foto.« Sam versuchte noch einen Zug, bis ihm schwindelig wurde. »Teufel noch mal, Jon, was ist das?«
    »Nur Gras.« Jon nahm den Joint zurück.
    »Behalt ihn, das ist ja ekelhaft.« Sam streckte seinen Arm aus und klopfte ihm auf die knochige Schulter. »Du solltest das sein lassen, weißt du. Du siehst wirklich fürchterlich aus. Wenn Dad das riecht, dreht er durch.«
    »Mir geht’s gut. Es ist nur … Du weißt ja nicht, was hier los war. Alle denken, du wärst mir gleichgültig, aber das stimmt nicht. Dad steht unter Druck wegen der Tore, und Sapphire …«
    »Was?«
    Jon schüttelte den Kopf und verzog dabei das Gesicht. »Je mehr Dad sie ausschließt, umso größer wird ihre Neugierde auf alles, was mit uns Elfenwesen zu tun hat, und jetzt scheint sie zu glauben, ich sei ihr Pass durch die Tore. Sie quält mich mit Fragen, möchte mit mir hoch zu Freias Krone gehen … Das hat mit ihr nichts zu tun! Es ist meins, es ist privat, es geht sie nichts an. Und sie hintergeht Dad.«
    »Du etwa nicht?«
    »Das ist was anderes. Ich darf rebellieren. Aber doch nicht sie, wie grotesk ist das denn.« Jon sog den Rauch ein, hielt ihn im Mund fest und stieß ihn aus. Sam beobachtete ihn besorgt und fragte sich, welche Schwierigkeiten sich wohl dahinter verbergen mochten.
    »Dann sag ihr doch, sie soll dich in Ruhe lassen.«
    »Das ist nicht so einfach«, murmelte Jon. »Du bist nicht hier gewesen und ohne dich war es ganz grauenhaft.«
    »Das ist aber nett. Ich hätte nie gedacht, dass du mich auch nur für zwei Sekunden vermissen würdest«, meinte Sam grinsend. »Hey, ich bin wieder da, Kumpel. Wieder zurück im trauten Heim.«
    »Ja, den Göttern sei Dank.« Und sie schlossen sich kurz unbeholfen in die Arme. Jon fühlte sich so dünn an wie eh und je.
    »Wusstest du übrigens«, fragte Sam betont flapsig, »dass sie heiratet?«
    »Wer?«
    »Rosie.«
    Er sah ihn verdutzt an. »Nein.«
    »Sie hat es dir nicht erzählt?«
    Jon machte eine abwehrende Bewegung zwischen Zurückweichen und Schulterzucken. »Ich glaube, sie spricht nicht mehr mit mir. Sie kam zusammen mit Luc vor … lass mal überlegen, vor sechs Monaten hier herauf. Und fuhr mich dann völlig unvermittelt an, und ich habe keine Ahnung, was das sollte. Und seitdem habe ich keinen von beiden mehr gesehen.«
    »Ah. Da könnte meine Information über deinen Nebenerwerb mit Kräutermedizinen den Ausschlag gegeben haben, zeitlich passt das. Und du brauchst das gar nicht abzustreiten. Nachrichten verbreiten sich schnell. Außerdem hast du das schon während der Schulzeit gemacht.«
    Jon schaute ihn finster an. »Sehr nett von dir. Was sie nicht wusste, tat ihr auch nicht weh – jetzt hat sie dafür gesorgt, dass Luc deswegen nicht mehr zu mir kommt. Er war mein bester Freund und du hast ihn vertrieben!«
    »Also, das tut mir leid«, sagte Sam scharfzüngig. »Ich war es leid, dich ständig zu decken und auf Rosies Gefühle Rücksicht zu nehmen, die dich nämlich für einen Heiligen hielt. Sie hatte es verdient, die Wahrheit zu erfahren. Und jetzt heiratet sie diesen Freund von ihrem Bruder.«
    »Ach ja, der.«
    »Macht dir das gar nichts aus?«
    Es dauerte eine Weile, bis Jon reagierte und Sams Blick mit Stirnrunzeln standhielt. »Das geht mich doch nichts an. Und was interessiert dich das?«
    Sam sprang auf und lief auf dem abgetretenen indischen Teppich auf und ab. »Wenn es eine Sache gibt, an der du die Schuld trägst, dann das.«
    »Wie bitte?«
    »Es ist deine Schuld, dass sie irgendeinen Trottel heiratet! Du hast ihr das Herz gebrochen!«
    »Was? Wann? Wovon redest du überhaupt?«
    »Sie liebt dich, du Dödel!«
    Jon sah ihn regelrecht beleidigt an. »Nein, das tut sie ganz bestimmt nicht.«
    Weil Sam merkte, dass

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