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Vaethyr: Die andere Welt

Vaethyr: Die andere Welt

Titel: Vaethyr: Die andere Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freda Warrington
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tiefer Stimme. »Jessica. Es freut mich, dass ihr gekommen seid.«
    Ihr Vater beugte sich zum Händeschütteln vor. »Fröhliche Weihnachten, Lawrence. Julzeitwünsche, den Segen der wiedergeborenen Sonne und all das. Es ist lange her.«
    »Das kann man wohl sagen. Erlaube mir, dir meine Frau Sapphire vorzustellen.«
    Sapphire war das genaue Gegenteil von Lawrence, sie schien nur aus Lächeln und raschen Bewegungen zu bestehen, das glänzende Haar umspielte wippend ihre Schultern. Auf ihrem Dekolleté blitzten weiße Regenbogen-Edelsteine. Matthew konnte seinen Blick nicht von ihr wenden. Rosie war versucht ihn anzustupsen, damit er seinen Mund zumachte.
    »Es ist wunderbar, euch alle kennenzulernen … ich habe schon so viel von euch gehört … Ihr seht alle großartig aus.« Sie näherte sich ihnen mit gehauchten Küssen, und die Berührung ihrer Finger war wie die von Schmetterlingsfühlern. Obwohl sie geschliffenes Englisch sprach, spürte man doch einen feinen exotischen Akzent, der nahelegte, dass es nicht ihre Muttersprache war. »Matthew, so ein gut aussehender junger Mann … o Rosie, wie wunderschön dein Haar ist … und Lucas. Was für ein hübscher Junge.«
    Jessica und Auberon waren von dieser Begrüßung sichtlich überrascht, erwiderten sie aber gutmütig. Als Jessica sich jedoch zu Sapphire beugte, um ihr einen Kuss zu geben, entglitt Sapphire ihr Lächeln für einen Moment und Rosie hörte sie sagen: »Wie bitte?« – doch ihre Frage ging gleich darauf im allgemeinen Geplauder unter. Lawrence und seine beiden Söhne verfolgten das Geschehen kühl und zurückhaltend. Ihre Mienen waren nicht zu deuten.
    »Meine Söhne, Samuel und Jonathan«, stellte Lawrence sie vor. »Ich glaube nicht, dass ihr euch schon begegnet seid, jedenfalls nicht offiziell.«
    Dem darauf folgenden Händeschütteln konnte Rosie sich nicht entziehen. Als Erstes musste sie Lawrence’ eisigen, unpersönlichen Händedruck über sich ergehen lassen, dann den sanften und schüchternen von Jon. Sam hätte sie am liebsten nicht angefasst, aber ihr blieb keine Wahl. Sie wandte ihren Blick ab, als seine fremdartige Hand knochig und hart die ihre drückte, und spürte seine Augen, blaue Eissplitter, über ihren Körper wandern. Es war rasch vorbei. Und die Welt drehte sich weiter.
    Als Matthew und Sam sich die Hände gaben, hielten sie sie ein wenig zu lange fest und sie sah die Anspannung in ihren Mundwinkeln und die kämpferisch einander zugeneigten Köpfe. Matthew war inzwischen gut eins neunzig groß und hatte einen vom Rugby gestählten Körper. Sam war einige Zentimeter kleiner und auch schmaler, aber den Krieg der aggressiven Blicke gewann er. In seinen Augen funkelte die ganze Durchtriebenheit eines abgebrühten Schurken.
    »Ich finde es unglaublich, dass Nachbarn, die so nah beisammenwohnen, sich nicht öfter sehen«, sagte Sapphire und legte ihre Hände besitzergreifend auf die Schultern ihrer Stiefsöhne. »Unsere sind nie da, weil die Armen aufs Internat gehen.«
    »Ich habe meine Familie gern um mich, wo sie auch hingehört«, sagte Auberon. »Außerdem ist gegen die heimische Schule gar nichts zu sagen, weißt du. In Ashvale gibt es eine ausgezeichnete Abschlussklasse, dort hat Matthew sämtliche Prüfungen abgelegt, die er für die Universität brauchte.«
    »Oh, was studierst du denn?« Mit leidenschaftlichem Interesse neigte sich Sapphire Matt zu. Ihr Parfüm hüllte sie ein.
    »Architektur«, stammelte er.
    »Je eher er seinen Abschluss macht, desto besser«, sagte Auberon. »Ich brauche ihn in meinem Team.«
    »Oh, dann ist Fox Homes also ein echtes Familienunternehmen, wie wunderbar. Leute wie Sie und Lawrence sind in der glücklichen Lage, große Wohltäter der Allgemeinheit zu sein. Nun, ihr nehmt euch bitte selbst was zu trinken, nicht wahr?« Sapphire wies sie freundlich auf das Buffet hin. »Wir unterhalten uns später noch.«
    »Mit Vergnügen«, sagte Auberon.
    »Was sagst du dazu?«, erkundigte sich Jessica, als sie sich dem Tisch mit den Getränken näherten. Schimmernde Wein- und Champagnerflaschen standen in ordentlichen Reihen bereit, es gab riesige Kristallschüsseln mit rubinrotem Punsch, und uniformierte Kellner warteten nur darauf, die Gäste zu bewirten. Rosie entdeckte ihre Freundinnen Mel und Faith und winkte ihnen zu.
    »Lawrence hat sich nicht verändert«, antwortete Auberon und reichte die Punschtassen weiter. »Das Ganze hier wird nur veranstaltet, weil seine neue Frau neugierig ist.«
    »Ein

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