Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)
nur eine Träumerei … weißt du, du hast mir nie gesagt, dass du heiraten wolltest, oder dass du überhaupt wieder mit Thomas zusammen warst. Und dann höre ich auf einmal von diesem Unfall …«
»Er war die Liebe meines Lebens, Mama«, platzt es aus Valentina heraus, und die Wahrheit dieser Feststellung versengt sie. Es ist wahr, und allein dadurch, dass sie es ausgesprochen hat, fühlt es sich an, als hätte sie Leonardo auf irgendeine Weise betrogen. Ihre Mutter blickt bestürzt. Für einen Moment ist sie sprachlos. Sie beugt sich vor und nimmt Valentinas Hand.
»Ich weiß, wie sich das anfühlt. Die Liebe deines Lebens zu verlieren.«
Ihre Mutter schafft es immer, dass es bei allem, was Valentina sagt, egal, wie persönlich es ist, letztendlich um sie selbst geht. Valentina sieht ihre Mutter an, während sie sich fragt, wer ihre große Liebe war: Phil oder ihr Vater, dieser mysteriöse Karel, oder ob es vielleicht noch irgendeinen anderen Mann im Leben ihrer Mutter gab, von dem sie nie wusste.
»Ich dachte, du glaubst nicht an solche Dinge, Mutter.«
»Jedes Mädchen glaubt an den Einen, Valentina. Tief in uns, insgeheim, warten wir alle darauf, dass unser Prinz kommt.«
Sie lacht traurig auf und nimmt einen Schluck von ihrem Wein.
»Ich weiß, dass meine Mutter eine heimliche Liebe hatte, bevor sie meinen Vater kennenlernte«, fährt sie fort. »Und meine Großmutter Belle hatte natürlich Santos. Für jeden gibt es jemanden. Manche von uns haben das Glück, ihn zu behalten, und manche haben eben etwas weniger Glück.« Ihre Mutter hält einen Moment inne und nimmt noch einen Schluck von ihrem Wein. »Aber wir sollten dankbar für diese Zeit sein, die wir mit ihnen hatten, und uns niemals wegen eines gebrochenen Herzens davor verschließen, wieder zu lieben. Es ist vielleicht nicht dasselbe, aber es ist trotzdem Liebe.«
Ihre Mutter klingt allmählich wie Leonardo. Das Essen kommt. Auf einmal hat Valentina einen Bärenhunger. Sie nimmt sich ein paar Pommes frites und dippt sie in das Schälchen mit Ketchup.
»Bist du den ganzen Weg hierhergekommen, nur um mit mir über meinen Vater zu reden?«, fragt sie rundheraus.
»Ehrlich gesagt, bin ich auf dem Weg, um Mattia und seine Familie zu besuchen«, sagt sie, »aber ich wollte zuerst mit dir reden.«
Natürlich würde ihre Mutter nicht nach New York kommen, nur um sie zu sehen. Es musste noch einen anderen Grund geben.
»Warum kommst du nicht mit, um Mattia zu sehen?«, schlägt sie vor.
Valentina schüttelt den Kopf.
»Ich habe zu tun.«
Sie will hinzufügen, damit, mich zu verlieben, aber sie beherrscht sich. So wie sie ihre Mutter kennt, würde sie, wenn sie Leonardo trifft, darauf bestehen, dass er ihr eine seiner heilenden Yoni-Massagen gibt. Alleine die Vorstellung erfüllt sie mit Grauen.
»Komm schon, Valentina, du weißt doch, dass Debbie und ich uns nicht allzu gut verstehen. Du kannst mein Puffer sein. Und die Kinder hast du auch noch nicht kennengelernt. Mattia ist sehr verletzt.«
»Er kann mich in New York besuchen, warum kommt er nicht hierher?«
»Du weißt, dass das schwerer für ihn ist, seit sein Arbeitsplatz in den Norden verlegt wurde. Warum machst du dir für ihn nicht die Mühe? Er hat sich immer um dich gekümmert.«
Sie zuckt die Schultern, versucht, sich ihre wahren Gefühle nicht anmerken zu lassen, aber ihre Mutter ist nicht auf den Kopf gefallen.
»Bist du wütend auf ihn?«, fragt sie.
»Er wusste das mit Phil und Karel, und er hat es mir nie gesagt.«
»Das ist nicht seine Schuld, es ist meine Schuld, Valentina. Ich war diejenige, die es geheim halten wollte. Ich habe ihm das Versprechen abgenommen, es dir nicht zu sagen.«
»Aber warum denn bloß? Warum hast du mich in dem Glauben aufwachsen lassen, Phil wäre mein Vater, und dass er mich nicht kennenlernen wollte? Siehst du denn nicht, was du damit angerichtet hast?«
»Jetzt sehe ich es. Phil ist auch sehr aufgelöst, weil ich dich in diesem Glauben gelassen habe. Er hat ein schlechtes Gewissen, weil er keine größere Rolle in deinem Leben gespielt hat.« Ihre Mutter hält einen Moment inne und nimmt einen kleinen Schluck von ihrem Rotwein.
»Aber, Valentina, die Schuld liegt ganz allein bei mir. Ich habe dich Phil weggenommen. Ich wollte ihn nicht wieder in mein Leben lassen. Er hat mich so sehr verletzt .«
»Aber warum? Warum solltest du denn verletzt sein? Du warst es doch, die losgezogen ist und ein Kind von einem anderen Mann bekommen hat … in
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