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Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evie Blake
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darum, sie zu halten, aber sie stößt ihn weg.
    »Hey, Lady, alles okay?«, ruft ein Mann von der anderen Straßenseite. Thomas lässt die Arme sinken, versucht nicht mehr, sie zu berühren. Sie starren einander an. Sie ist atemlos, vom Rennen ebenso wie von ihrer inneren Aufruhr. Sie könnte diesen Mann herüberrufen, die Polizei einschalten, und sie kann sehen, dass Thomas das weiß. Er sieht auf den Boden.
    »Bitte, Valentina«, flüstert er flehend. »Lass es mich erklären.«
    Sie sieht ihn an, seinen gesenkten Kopf, und auf einmal dringt es zu ihr durch. Thomas ist nicht tot. Und trotz ihrer Wut und Verwirrung spürt sie unwillkürlich, wie sich ein zentnerschweres Gewicht von ihren Schultern hebt.
    »Alles okay, danke«, ruft sie dem besorgten Passanten zu, der die Schultern zuckt und weitergeht.
    Thomas sieht auf.
    »Danke«, sagt er. Er streckt die Hand aus. »Bitte, lass uns irgendwohin gehen und reden. Ich will dir alles erklären.«
    Sie ignoriert seine ausgestreckte Hand. Sie bebt vor widerstreitenden Gefühlen, vor Erleichterung, dass er am Leben ist, und vor Zorn, dass sie über ein Jahr mit ihrer Trauer, mit ihren Schuldgefühlen wegen seines Todes gelebt hat.
    »Ich dachte, du wärst tot, Thomas«, wimmert sie. »Wie konntest du mir das antun? Und deinen Eltern? Mein Gott, wie konntest du so grausam sein?«
    »Ich weiß … ich weiß.« Er streicht sich mit der Hand durchs Haar. Sie bemerkt, wie müde er aussieht. Seine Haut ist blass, und er hat dunkle Ringe unter den Augen. Und doch zieht das Blau in ihnen sie in ihren Bann. Sie kann ihm nicht einfach den Rücken zudrehen. »Aber du musst mir glauben, ich hatte keine andere Wahl«, sagt er.
    Was kann er damit meinen? Was genau ist in der Blauen Grotte zwischen Thomas und Glen passiert? Sie waren Feinde gewesen, und jetzt scheint es, als ob sie irgendwie Partner sind. Sie wirft einen Blick hinter Thomas, aber Glen ist nirgends zu sehen.
    »Wie kannst du dich nur mit diesem Glen abgeben? Er hat versucht, mich zu ertränken, Thomas, schon vergessen?«
    »Natürlich nicht. Bitte, lass uns irgendwohin gehen, wo wir uns setzen und reden können«, fleht Thomas.
    Sie holt einmal Luft.
    »Okay«, sagt sie unwirsch, denn sie weiß, dass sie ihn jetzt nicht einfach stehen lassen kann. Sie muss herausfinden, warum er sie verlassen hat. Sie gehen nebeneinander die Straße hinunter. Sie ist versucht, ihn anzusehen, ihn zu berühren, um zu sehen, ob er real ist. Tief in sich hatte sie doch immer gewusst, dass er noch am Leben war, oder? Als Delaney und Balducchi ihren Verdacht äußerten, hatte sie eine Art Vorahnung gehabt. Sie wollte nur nicht glauben, dass er vor ihr davongelaufen war … sie wollte nur nicht glauben, dass Thomas sie nicht wollte.
    Er führt sie zu einer ruhigen, mit dunklem Holz getäfelten Bar. Sie sind die einzigen Gäste. Es ist noch nicht Mittagszeit.
    »Ich nehme einen Kaffee«, sagt sie.
    »Willst du etwas essen?«, fragt er.
    Sie schüttelt den Kopf.
    Sie sitzen einander gegenüber. Sie starrt in ihren Kaffee. Sie kann es nicht ertragen, in sein Gesicht zu sehen und an den Mann erinnert zu werden, den sie geliebt hat. Das Gesicht des Mannes, den sie heiraten wollte, mit dem sie Kinder haben wollte, von dem sie dachte, er würde sie ebenso sehr lieben wie sie ihn, das Gesicht des Mannes, von dem sie dachte, er wäre tot und auf dem Meeresboden begraben. Hier ist er, wiederauferstanden, aber als ein Anderer. Egal, was für eine Geschichte er auf Lager hat, er hat sie getäuscht, er hat sie verraten, er hat sie glauben lassen, er wäre tot … wie konnte es dafür irgendeine Rechtfertigung geben? Wieder verspürt sie den Drang, wegzulaufen, sich in Leonardos Bett zu verstecken, bis ihr Liebhaber heute Abend wiederkommt.
    Thomas räuspert sich nervös.
    »Mein Gott, Valentina«, sagt er aufgebracht. »Es ist so wundervoll, dich wiederzusehen, von Angesicht zu Angesicht.«
    Sie sieht unter gesenkten Lidern zu ihm hoch. Seine Augen glänzen wieder, scheinbar strahlend vor Freude.
    »Was meinst du damit, von Angesicht zu Angesicht?«
    »Ich habe dich gesehen, aus der Ferne«, gibt er zu, »seit du hierher nach New York gekommen bist.«
    »Du bist mir gefolgt?«
    »Nur ein, zwei Mal, als du frisch angekommen warst, dann wurde es zu gefährlich. Du wurdest von der Polizei überwacht.«
    »Mein Gott, Thomas, hast du etwa mit Glen dieses Klimt-Gemälde gestohlen?«
    »Ja«, flüstert er, »das musste ich tun.«
    »Was soll das heißen, du

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