Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)
sieht sie jetzt ein Licht in der Nacht schimmern. Er schießt mit ihr durch den Schnee, und sie beginnt zu verstehen, wie jemand es lieben könnte, hier zu leben. Die Geschwindigkeit, das Gefühl, wie er eine Bahn durch den Schnee unter ihren Füßen zieht, ist berauschend. Jetzt kann sie erkennen, dass das Licht von einem Fenster in einer kreisrunden Holzhütte kommt. Der Sami-Mann hält vor der Hütte an, und Tina steigt von seinen Skiern. Ihre Beine zittern leicht von der Anstrengung. Er schnallt seine Skier ab und lehnt sie gegen die Wand der Hütte, dann nimmt er ihre behandschuhte Hand in seine und öffnet die Tür. Sie treten in einen kleinen Vorraum, wo sie ihre Stiefel und ihre ganze Schneekleidung ausziehen und an Haken hängen. Dann führt er sie in die eigentliche Hütte. Ein Feuer lodert in der Mitte des Raums, und als Tina hochsieht, kann sie den Rauch sehen, der sich durch ein Loch im Dach nach oben ringelt. Der Raum ist nur von Kerzenlicht erhellt. Der Boden ist mit Rentierfellen und Schaffellteppichen bedeckt, aber sie vergisst ihre Prinzipien bezüglich der Pelze, sie konzentriert sich auf den Sami-Mann, der eine Flasche mit irgendeinem goldfarbenen Schnaps geöffnet und ihnen zwei Gläser eingeschenkt hat. Er reicht ihr eines davon.
»Was ist das?«, fragt sie.
»Das ist Aquavit«, sagt er, während er seinen hinunterkippt. »Das ist ein spezieller norwegischer Schnaps, der aus Kräutern und Gewürzen gemacht wird. Traditionellerweise bekommt er seinen typischen Geschmack davon, dass er in Eichenfässern zweimal über den Äquator von Norwegen bis nach Australien und wieder zurück verschifft wird.«
»Im Ernst?«
»Ja, absolut«, sagt er. »Es macht wirklich einen Unterschied für den Geschmack. Offenbar sorgen die ständige Bewegung, die hohe Luftfeuchtigkeit und die wechselnden Temperaturen dafür, dass der Schnaps reift und mehr Geschmack entwickelt.«
Sie nimmt einen kleinen Schluck von ihrem Schnaps. Er schmeckt nicht unangenehm, hauptsächlich nach Kümmel und Anis. Sie kippt ihn hinunter. Er wärmt ihren Magen und hilft ihr, sich zu entspannen.
»Wie heißen Sie?«, fragt sie ihn.
»Gunnar«, erwidert er.
»Mein Name ist Tina.«
»Hallo, Tina«, sagt er, nimmt sie in seine Arme und gibt ihr einen rauchigen Kuss. Er riecht hinreißend, nach den frischen verschneiten Kiefern, die die Tundra säumen, und dem Holzrauch in der Hütte.
Gunnar weicht ein Stück zurück und lächelt sie an.
»Warst du schon einmal in einer Schwitzhütte?«, fragt er sie.
»Nein.« Sie schüttelt den Kopf.
»Magst du die Hitze?«, fragt er, während er sie mit seinen lodernden nordischen Augen durchdringt.
»Manchmal.« Sie denkt an diese unsäglich heißen Tage am Strand mit Phil auf Sardinien, damals, als sie jung war.
»Gut«, meint er, während er seinen Norwegerpulli auszieht.
»Im hinteren Teil dieser Hütte habe ich meine eigene private Sauna. Ich habe sie vorbereitet, bevor ich weggegangen bin, und ich denke, jetzt müsste sie genau richtig sein. Möchtest du mir beim Schwitzen ein bisschen Gesellschaft leisten?«
»Gern«, sagt sie. Sie hat sich für Saunas noch nie besonders begeistert, aber sie will Gunnar nackt sehen. Er zieht sich vor ihr aus, ohne irgendwelche Hemmungen.
»Komm schon«, grinst er. »Oder bist du schüchtern?«
»Nein, überhaupt nicht«, sagt sie freimütig und beginnt, ihre Kleider abzustreifen und neben dem Feuer zu ihren Füßen auf einen Haufen zu werfen.
Trotz der Minusgrade draußen ist das Zimmer warm. Es tut gut, nackt zu sein, all der Schichten entledigt, in die sie sich in den letzten Tagen immer einpacken musste.
»Hier entlang.« Gunnar geht durch die Hütte und öffnet die Tür zu seiner Sauna. Eine Hitzewelle schlägt ihr entgegen, als sie den winzigen Raum betritt. Sie rutscht neben ihm auf eine Holzbank, die so heiß ist, dass es sich anfühlt, als würde ihre Haut glühen. Schon jetzt treten ihm Schweißperlen auf die Stirn.
Sie lehnt sich zurück und schließt die Augen, atmet langsam und tief durch. Es ist absolut entspannend und unglaublich sinnlich, neben diesem nackten Mann in seiner Sauna zu liegen. Sie kann Duftöle riechen, der Dampf scheint mit Eukalyptus angereichert zu sein. Als sie die Augen wieder aufschlägt, liegt Gunnar auf dem Rücken und sieht sie an.
»Möchtest du Feuer oder Eis?«, flüstert er ihr zu.
Sie sieht ihn voller Neugier an.
»Feuer«, haucht sie.
Er setzt sich auf und drückt sie auf der Holzbank der Sauna nach
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