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Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evie Blake
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spiegelt sich im Wasser, und es ist, als blicke sie auf eine Valentina aus einer anderen Zeit. Als sei es nicht sie, sondern eine ihrer Vorfahren, die dort in den Kanal blickt. War sie damals glücklicher? Als sie ihr Herz noch nicht an Thomas verloren hatte?
    Valentina stellt das Bild auf den Flurtisch, setzt sich auf einen Stuhl und kaut auf einem Nagel. Nein, sie ist nicht glücklicher gewesen. Damals wusste sie noch nicht, was wahres Glück bedeutet. Das hatte sie erst mit Thomas in Sorrento erlebt, kurz bevor er verschwunden war. Diese wenigen wundervollen Tage mit der Liebe ihres Lebens waren den Schmerz, den sie nun erleidet, allemal wert.
    »Ach Thomas«, flüstert sie, »wo bist du nur?«
    Die Tür zur Küche fliegt auf, und der Brief von Thomas’ Eltern weht in den Flur vor Valentinas Füße. Auf einmal realisiert Valentina, dass Thomas’ Eltern die ganzen Fotografien ebenfalls gesehen haben. Bei der Vorstellung wird ihre Kehle trocken. Sie schämt sich nicht für ihre Arbeit, erotische Fotografien sind keine Pornografie. Sie steht dazu. Doch Valentina hatte sich eine etwas andere Einführung für ihr Kennenlernen vorgestellt. Wie sollte sie ihnen jemals gegenübertreten, nachdem sie nun diese Hardcore-Bilder von Antonella und Mikhail gesehen hatten, geschweige denn die Aktaufnahmen von ihr selbst?
    Valentina nimmt ein Schwarz-Weiß-Foto in die Hand, das in einer Großaufnahme Antonellas Lippen zeigt, die sich um Mikhails Penis schließen. Valentina ist im Nachhinein überrascht, wie unerhört offen sie bei dieser Session gewesen sind. Die ganze Zeit hat sie das Bild mit den Augen der Künstlerin betrachtet, hat sich auf die Stimmung, die Schatten, Licht, Komposition und Textur konzentriert, doch nun sieht sie es mit Thomas’ Augen. Hat er sich bei diesem Anblick vorgestellt, dass Valentina an seinem Penis saugen würde? Valentina schließt die Augen, seufzt und erschauert. Im Geiste sieht sie ein Bild vor sich, das sie gern auf einem Foto festgehalten hätte, das jedoch nur in ihrer Vorstellung existiert. Thomas und sie liegen auf dem riesigen Bett in ihrem Hotelzimmer in Sorrento. Die Türen der Französischen Fenster stehen offen, und die hellgelben Vorhänge bauschen sich im Wind. Sie haben gerade eine Flasche Champagner getrunken und in Schokolade getauch te Erdbeeren gegessen. Mit ihrer Zunge, die noch voll süßer Schokolade ist, leckt Valentina Thomas’ Schwanz, während er seinen Mund gegen ihre Muschel presst. Sie beten einander an, anders kann man es nicht beschreiben. Valentina spürt, wie Thomas seine Zungenspitze um ihre Klitoris kreisen lässt, ihre Lippen teilt und sie an ihrer empfindlichsten Stelle küsst. Sie erschauert und schließt ihre Lippen um sein Glied. Langsam, träge und genüsslich. Sie hatten das Gefühl, alle Zeit der Welt zu haben. Tatsächlich war es das letzte Mal, dass sie sich geliebt haben.
    Valentina beißt die Zähne zusammen, öffnet die Augen und betrachtet sich in dem großen Flurspiegel. Ihr Gesicht ist weiß, sie hat die Hände zu Fäusten geballt und presst die Lippen aufeinander. Sie hat nicht geahnt, dass ein Verlust eine so körperliche Erfahrung ist. Der rohe Schmerz: das Pochen in ihrer Brust, ihrem Bauch und zwischen ihren Schenkeln, die zugeschnürte Kehle, ihre schweren Glieder. Sie muss aufhören, sich mit Erinnerungen an Thomas zu quälen.
    Er ist tot, sagt sie sich erneut.
    Das Telefon klingelt. Valentina hofft, dass es nicht ihre Mutter ist. Seit Thomas tot ist, ruft sie häufiger an. Jedes Mal bittet Tina ihre Tochter, nach New Mexico zu kommen und sie zu besuchen. Valentina kann sich momentan nichts Schlimmeres vorstellen, als Zeit mit ihrer Mutter zu verbringen. Sie ist noch immer wütend auf sie, was ihre Mutter allerdings nicht weiß. Tina Rosselli hat Valentina ihr Leben lang die Wahrheit über ihren leiblichen Vater verschwiegen. Ihr Verhalten ist unverzeihlich. Und wie will Tina das Leid ihrer Tochter verstehen, nachdem sie selbst, soweit Valentina es beurteilen kann, die Männer in ihrem Leben nie wirklich geliebt hat?
    Doch es gibt noch einen anderen Grund, weshalb Valentina ihre Mutter nicht besuchen möchte. Tief im Inneren hat sie Angst, dass sie sich dann doch wieder auf Tina einlässt, und wozu sollte das gut sein? Ihre Mutter hat Valentina immer im Stich gelassen, sie kann nicht anders.
    Valentina nimmt ihr Telefon und stellt erleichtert fest, dass auf dem Display die Nummer ihres Freundes Marco aufleuchtet.
    »Hallo, Schätzchen,

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