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Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evie Blake
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Neuem schätzen konnte. Abstand lässt die Liebe wachsen, heißt es. Wenn sie in Mailand geblieben wäre, hätte sich die Lage an ihrem Jahrestag zugespitzt. Es ist besser, dass sie getrennt sind. Und doch meldet sich in ihr noch ein anderes Gefühl, eine vibrierende Sehnsucht nach Freiheit. Sie ist ohne ihren Partner und ihr Kind in einer fremden Stadt, in der sie niemand kennt. Was wird ihr wohl widerfahren?

Valentina
    Dreimal geht Valentina um die Kiste herum, bevor sie sich ihr nähert. Sie war in ihrer Abwesenheit geliefert worden und erwartete sie bei ihrer Rückkehr von Capri in Antonios Hausmeisterbüro. Antonio brachte sie ihr mit dem Aufzug nach oben in die Wohnung und überreichte Valentina einen Umschlag, der zusammen mit der Kiste gekommen war. Dann schlurfte er hinaus. Den Brief hat Valentina bereits gelesen. Er liegt auf dem Küchentisch und flattert im Wind, der durchs offene Fenster hereinweht.
    Liebe Valentina,
    wir haben ein Jahr gebraucht, um die Sachen unseres Sohnes durchzusehen. Diese Kiste ist uns von einer Kunstgalerie in London zugestellt worden. Offenbar hat Thomas diese Bilder erworben, bevor er England verließ. Wir schicken sie Ihnen, weil wir uns vorstellen können, dass sie Ihnen mehr bedeuten. Vielleicht können Sie etwas damit anfangen oder sie wieder verkaufen? Wir möchten Sie auch noch einmal einladen, uns in New York zu besuchen. Wir würden Sie sehr gern kennenlernen.
    Mit den besten Wünschen,
    Walter & Rachel Steen
    Es ist nur eine Kiste mit Bildern. Warum hat Valentina so große Angst, sie zu öffnen? Als sie in London wieder mit Thomas zusammengekommen war, hatte er keine Bilder erwähnt, aber schließlich hat er ständig irgendwo Kunstwerke gekauft. Sie waren so überstürzt nach Italien abgereist, dass er es vermutlich vergessen hatte.
    Als Valentina sich auf den Boden kniet und den Deckel der Kiste anhebt, schießt ihr plötzlich der Gedanke durch den Kopf, dass sich darin womöglich ein Geheimnis von Thomas verbirgt. Es könnte sich um gestohlene Kunstwerke handeln. Was sollte sie dann unternehmen?
    Valentina hält inne und holt tief Luft. Sie ist albern. Thomas hat nur Kunst wiederbeschafft, die zuvor gestohlen worden war. Er hat sie ihren rechtmäßigen Besitzern zurückgegeben. Es handelte sich ausschließlich um Beutekunst, die sein Großvater während des Zweiten Weltkriegs an die Nazis verloren hatte. Thomas war eine Art Robin Hood gewesen, ein Dieb mit Herz.
    Valentina nimmt den Deckel ab, legt ihn zur Seite und ertastet unter der Luftpolsterfolie die harten Kanten eines Rahmens. Sie zieht das Bild heraus und lässt es vor Schreck beinahe fallen. Es ist eines ihrer eigenen Werke, das sie letztes Jahr auf einer Ausstellung mit erotischen Fotografien in London gezeigt hat. Es ist eine besonders explizite Aufnahme von Antonella und ihrem Liebhaber Mikhail. Valentina schiebt die Hände erneut unter die Luftpolsterfolie und zieht eine weitere gerahmte Fotografie heraus, und noch eine, und immer weitere, bis die Kiste leer ist. Schließlich liegen auf dem Boden im Flur alle erotischen Fotografien, die Valentina letztes Jahr in London ausgestellt hat. Die Galeriebesitzerin hatte Valentina erklärt, dass alle ihre Bilder verkauft worden seien, sie hatte ihr jedoch verschwiegen, dass sie alle von einer Person gekauft worden waren. Davon hatte Thomas ihr kein Wort gesagt. Valentina setzt sich auf die Fersen und ballt die Hände zu Fäusten, ihre Brust schnürt sich zusammen. Als die Ausstellung stattfand, waren sie noch nicht einmal zusammen gewesen. Erst danach hatten sie wieder zueinandergefunden. Das beweist, dass Thomas nie aufgehört hat, sie zu lieben. Er war in die Galerie gegangen und hatte ziemlich viel Geld ausgegeben, um sicherzustellen, dass jedes einzelne ihrer Bilder einen roten Punkt erhielt. Valentina ist fassungslos ob seiner Großzügigkeit. Doch gleichzeitig spürt sie auch einen Anflug von Verärgerung. Sie hatte geglaubt, all ihre Arbeiten an Fremde verkauft zu haben, die ihre Aufnahmen in der Galerie bewundert und gemocht hatten. Nun stellt sich heraus, dass Thomas alle gekauft hat. Hat er es getan, weil ihm die Bilder so gut gefallen haben? Oder wollte er Valentina nur schützen? Seine Motive spielen jetzt keine Rolle mehr, denn eins ist klar: Er hat es nur getan, weil er sie geliebt hat.
    Valentina nimmt das Selbstporträt aus Venedig in die Hand. Es ist entstanden, bevor sie Thomas kennengelernt hat. Sie betrachtet die Frau in Sepia. Ihre Nacktheit

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