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Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evie Blake
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interessanten Kontrast zum Limoncello bildet. Ich glaube, ich weiß, was wir nehmen. Es gibt da diesen Likör aus schwarzen Himbeeren, er heißt Chambord. Das wird die perfekte Mischung«, verkündet er triumphierend.
    »Ich mag keine süßen Drinks«, wendet Valentina ein.
    »Vertrau mir«, erwidert Russell.
    Sie bemerkt, wie die Leute ihm Platz machen. Er hat diese gewisse körperliche Präsenz. Frauen drehen sich nach ihm um und blicken ihm länger nach als nötig.
    Russell bittet den Barkeeper, den Cocktail zuzubereiten, und nennt ihm die genauen Mengenangaben der einzelnen Zutaten. Sie sehen zu, wie er sie gekonnt in seinem Cocktail-Shaker mixt und das Ganze dann in zwei Martini-Gläser auf dem Tresen gießt. Schwungvoll reicht Russell Valentina ein Glas.
    »Hiermit präsentiere ich dir deinen eigens auf dich zugeschnittenen Cocktail: Gin, Limoncello und Chambord. Selbstverständlich lautet der Name des Cocktails ›Valentina‹.«
    Valentina nimmt das Glas entgegen und betrachtet es skeptisch. Die Mischung klingt sehr stark, aber gleichzeitig sieht sie faszinierend aus. Der Himbeerlikör verleiht ihr die Farbe von Blut. Was wird passieren, wenn sie das trinkt … im Zusammenspiel mit ihrem Jetlag, dem Wein und ihrer Einsamkeit? Wozu wird das führen? Für einen flüchtigen Augenblick spürt sie, wie der schwere Mantel ihrer Trauer sich hebt. Sie spürt etwas von ihrem alten Ich, von ihrem Freigeist und ihrer Hingabe.
    »Das sollte dich wach machen«, sagt Russell und nimmt das andere Glas. »Prost! Oder wie sagt man in Mailand?«
    »Salute!«
    Vorsichtig nimmt sie einen ersten Schluck. Zuerst schmeckt der Cocktail etwas süß, dann setzt sich das Spritzige des Limoncellos gegen die Himbeeren durch. Der Gin bleibt subtil im Hintergrund, und doch spürt sie seine Wärme in ihrem Bauch bis zu ihrem Herzen aufsteigen.
    Der Drink hat eindeutig eine belebende Wirkung. Sie nimmt einen weiteren Schluck, und dann noch einen.
    »Und?«, fragt Russell mit schiefgelegtem Kopf.
    »Der ist gut«, lobt sie. »Er ist tatsächlich nicht zu süß.«
    »Ja, ich dachte, da du Rotwein trinkst, magst du vermutlich keine süßen Mädchen-Cocktails, sondern etwas Komplexeres, Vielschichtiges. Das ist ein Cocktail für eine Frau.«
    »Wer hätte gedacht, dass es bei der Zubereitung eines Cocktails so viel zu beachten gilt?«
    »Wie schon gesagt, ich glaube, dass es eine Kunst ist.«
    Eine Menschentraube drängt sich an die Bar, und Russell steht nun noch dichter bei ihr. Valentina spürt seine große schlanke Gestalt neben sich, sein tiefblaues Hemd gefällt ihr.
    »Und was machst du, außer dass du Cocktails erfindest?«, fragt Valentina. Die Wirkung des Getränks macht sie gesprächiger.
    »Ich bin eine Art Künstler«, antwortet er.
    »Alle Barkeeper sind Künstler oder Schauspieler oder Schriftsteller oder Musiker …«, bemerkt sie frech.
    Er hebt ihr Kinn mit seinem Finger an und durchbohrt sie mit seinen schmelzend braunen Augen. »Tja, ich bin aber der einzig Wahre.«
    Die Berührung jagt frische Energie durch Valentinas Körper. Wie lange hat kein Mann sie mehr auf diese Weise angefasst?
    »Sieht aus, als bräuchtest du Nachschub«, stellt Russell mit einem Blick auf ihr Glas fest.
    Am Ende verlassen Marco und Jake den Club noch vor Valentina. Überraschenderweise versucht Marco, Valentina zu überzeugen, mit ihnen zu kommen. Nachdem sie jetzt wieder wach ist, möchte Valentina auf keinen Fall nach Hause in ihr leeres Bett gehen und daran erinnert werden, dass sie ganz allein ist.
    »Bist du sicher, Schätzchen?« Marco nimmt sie zur Seite. »Vielleicht solltest du ihn ein anderes Mal wiedertreffen. Du bist gerade erst angekommen.«
    »Bevor wir losgegangen sind, hast du mir einen Vortrag gehalten, dass ich die Vergangenheit hinter mir lassen und weiterleben müsse?«
    Marco nickt. »Ja, aber ich kenne diesen Typen … Russell.« Er leckt sich nervös über die Lippen.
    »Was ist mit ihm? Ist er ein Perverser oder etwas in der Art?«
    »Nein, das ist es nicht. Er ist nur ein ziemlicher Frauenheld, Schätzchen.«
    »Gut, das klingt doch hervorragend. Hast du nicht gemeint, dass genau das mir fehlt? Sex ohne Verpflichtungen?«
    Sie weiß auch nicht, was über sie gekommen ist. Das müssen die Cocktails sein. Sie fühlt sich verwegen und kühn, das erste Mal seit Thomas’ Tod.
    Marco tätschelt ihre Hand.
    »Schon gut, Schätzchen, aber sei vorsichtig. Du kannst jederzeit anrufen, wenn du mich brauchst. Hier hast du noch einmal

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