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Valeron der Barbar

Valeron der Barbar

Titel: Valeron der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew J. Offut
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senkrechte Linie – eine Naht? – in der Wand. Er eilte näher und betastete diesen schmalen Riss, der absolut gerade vom Boden zur Decke verlief – es war ein künstlicher Spalt. Eine Tür?
    Der Branarier betastete die Wand fünfundachtzig Zentimeter links vom Spalt, die übliche Breite einer Tür. Aber er fand nichts.
    Wie sollte dies auch eine Tür sein, wenn es keine Spur von Angeln oder einer abgebrochenen Klinke gab?
    Er schob. Er lehnte sich gegen die Wand und drückte mit aller Kraft, dass seine Muskeln aus der Haut zu quellen drohten. Seine Füße glitten auf dem glatten Boden aus, und er wäre fast gefallen. Die Wand gab nicht im geringsten nach. Er trat ein paar Schritte zurück, zog das Schwert aus der Scheide und stocherte damit in den Spalt. Grimmig grub er die Zähne in die Unterlippe. Der Spalt erwies sich als zu schmal, weiter als einen Millimeter drang die Schwertspitze nicht ein. Er versuchte sie zu drehen, gab es aber schnell auf, denn er würde damit lediglich erreichen, dass sie abbrach.
    Seufzend ließ er das Schwert sinken und starrte auf den schmalen Spalt. Er musste ganz einfach bedeuten, dass es hier eine Tür gab!
    Er war ein wenig verwirrt, und vielleicht stieg gerade deshalb die Wut des Barbaren über etwas Unverständliches in ihm auf, über etwas, das sich nicht bewegen ließ. Heftig schlug er mit der Klinge gegen die Wand. Nur ein leichtes Krachen war zu hören, und Fünkchen sprühten, doch nicht den kleinsten Kratzer hatte die Klinge in dem Trinitit verursacht.
    Stirnrunzelnd dachte der Branarier in diesem hellen Tunnel nach, der ihm nun wieder mehr denn zuvor als Gruft erschien. Die graugrünen Augen starrten wütend auf den Spalt in der undurchdringlichen Wand. Er schritt einen Meter nach links, dann noch ein wenig weiter, danach zurück nach rechts und doppelt so weit. Nein nichts als dieser eine Spalt brach die Glätte der Wand und auch nichts die des Bodens.
    Es gab keinen Weg hier heraus. Wenn sich wirklich eine Tür in der Wand befand, wusste er nicht, wie sie sich öffnen ließ.
     
    »Branar! Verdamme sie alle!« brüllte er erbost.
    Rein mechanisch drehte er sich fluchend um und blickte auf die Wand an der anderen Korridorseite, gegenüber dem Spalt. Seine Verwünschungen hallten hohl in dem leeren Gang wider, und die Echos trugen sie immer aufs neue zurück. Plötzlich hörte er zu fluchen auf und trat stirnrunzelnd näher an diese andere Wand.
    Ihre Glätte war durch einen rechteckigen Flecken von etwa der Größe seiner Handfläche gebrochen. Der Fleck war ein Stück Glast, oder eine Öffnung, die mit diesem Glast verschlossen war. Valeron blinzelte und versuchte durch dieses Glast, das nicht richtig durchsichtig, sondern eher milchig war, hindurchzusehen. Langsam hob er die Hand, um es zu berühren.
    Das Geräusch hinter ihm ließ ihn herumfahren, ehe er das Glast berührt hatte. Ein durchdringendes Wimmern war es, das ihn an das Öffnen und Schließen der Luftschleuse der Raumfähre erinnerte. Und der Spalt wurde breiter! Er rannte hinüber, schob seine Finger hinein, ließ das Schwert fallen und stemmte sich gegen den Spalt. Aber weiter als etwa Handbreit wurde er nicht. Fluchend zog er die Finger zurück, machte zwei Schritte nach links, steckte die Hände in den Spalt und zog in diese Richtung – doch ebenfalls ohne Erfolg.
    Langsam entspannte er die Muskeln. Er wandte den Blick wieder der handflächengroßen Plastscheibe auf der gegenüberliegenden Wand zu. Ein goldgelbes Licht flackerte hinter dem Glast – wollte es ihn verhöhnen? Ein tiefes Knurren löste sich aus seiner Kehle. Mit langen Sätzen rannte er über den Korridor und schlug die Hand auf die Scheibe.
    Hinter ihm öffnete sich die Wand, als löste allein seine Hand auf der Glastscheibe einen mechanischen Befehl an ein mechanisches Gehirn aus, das die uralte Maschinerie in Bewegung setzte.
    Ein Teil der Wand glitt in einer Schiene zurück. Eine etwa einen Meter breite Türöffnung kam zum Vorschein.
    Mit der Hand immer noch auf dem Glast starrte Valeron über die Schulter auf den sich magisch weitenden Spalt. Er grinste.
     
    Wie eine Katze einer flüchtenden Maus nachspringt, sprang der Kriegslord von Branarius über den Gang und, das Schwert ausgestreckt, in den kleinen Raum hinter der Türöffnung.
    Es war nur eine winzige Kammer, kaum mehr als einen Meter breit und lang. Vor ihm war eine leere Wand, zu seiner Linken ebenfalls und rechts auch, und hinter ihm die offene Tür und der Tunnel. Die

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