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Valeron der Barbar

Valeron der Barbar

Titel: Valeron der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew J. Offut
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Metallgehäusen identifizierte:
    BELEUCHTUNG: Ostsektor.
    BELEUCHTUNG: Westsektor.
    BELEUCHTUNG: Nordsektor.
    BELEUCHTUNG: Südsektor.
    KLIMAANLAGE: Ostsektor …
    usw. usw.
    Probehalber drückte er auf einen schwarzen Knopf auf der Tafel mit der Aufschrift: BELEUCHTUNG: Zentrum – wo immer das sein mochte. Klickend rastete der Knopf ein und die Lämpchen an den Armaturen erloschen. Das tiefe Summen wurde leiser – und verstummte. Er zuckte erschrocken zurück, dann schaute er sich verzweifelt um. Neben dem schwarzen Knopf befand sich ein weißer. Vielleicht half er, das wiedergutzumachen, was er angerichtet hatte. Er nahm seinen Mut zusammen und drückte nun auf ihn.
    Die Lämpchen auf dem kleinen Armaturenpult glühten wieder auf. Ein roter Zeiger kroch an den Zahlen hoch, und etwas in dem glänzenden blauen Schränkchen fing wieder zu summen an.
    Valeron beschloss, nichts mehr zu berühren. Er spazierte weiter die endlosen Armaturenreihen entlang, mit ihren Anzeigern und Lämpchen und Knöpfen und Hebeln und Rädern und allem möglichen anderen. An einem kleinen schwarzen Zylinder auf dem Boden ging er vorbei. Es war der Zylinder, mit dem Chefingenieur Jagadis R. Kabir sich vor einem anderen solchen Zylinder zu schützen versucht hatte. Aber dieser ähnliche, weniger tödliche hatte in jener lange zurückliegenden und jetzt nicht mehr verständlichen Zeit ein Loch in seine Brust gebohrt.
    Hierher werde ich mit Saldon und anderen Älteren zurückkehren, dachte Valeron – falls ich je einen Weg hinausfinde!
    Durch eine andere Pultreihe stapfte er zur Tür zurück und hinaus in den Tunnel. Vor der Tür blieb er kurz stehen und blickte noch einmal auf die Büchse der Pandora, die das Ende der Zivilisation hier herbeigeführt hatte, aber auch einen Weg durch finsterste Barbarei zu einer neuen Vernunft und einer neuen, andersartigen Zivilisation.
    Während er auf die Maschinen des grimmigen Gottes Wisensa blickte, erschauderte der Branarier. Er empfand eine Furcht, wie er sie noch nie zuvor, weder vor Mensch noch Tier, noch vor den tobenden Elementen seiner Heimatwelt gekannt hatte – denn sie waren ihm vertraut.
    Das hier jedoch war Magie!
    Dann schritt Valeron car Nadh weiter den Tunnel entlang und ließ den hellbeleuchteten Hauptkontrollraum, die Metallschuppenschlange, Kabir, Jagadis R., und den kleinen schwarzen Zylinder des Todes, den die Augen des Barbaren zwar gesehen, aber nicht beachtet hatten, hinter sich zurück.
     
    Ihn interessierte jetzt nur noch eines: einen Weg ins Freie zu finden.
    Er hatte keine Ahnung, wie lange er hier unten gewesen war, wie lange er bewusstlos gelegen und wie lange ihn der Kontrollraum in Bann geschlagen hatte. Er beeilte sich nun und lief durch den Korridor mit seinem blauen Licht unter dem Kaiserpalast.
    Und er erreichte sein Ende. »Verdammt!« fluchte er.
    Die Barriere war zweifellos nicht von Menschenhand errichtet, möglicherweise aber durch die gewaltigen Sprengstoffe der Alten verursacht worden. Gewaltige Gesteinstrümmer versperrten den Tunnel. Valeron kämpfte gegen seine Verzweiflung an und betrachtete die unüberwindbare Barrikade. Zweifellos hatte es einen zweiten Eingang gegeben, bis vor unendlicher Zeit Tonnen von Granit und Erde herabgestürzt waren und ihn verschüttet hatten. Es wäre auch sinnlos zu versuchen, sich hindurchgraben zu wollen, denn er wusste ja nicht, wie viele Zentimeter oder Meter diese Barriere stark war.
    Vielleicht hatten sie diesen Erdrutsch aber auch absichtlich herbeigeführt?
    Möglicherweise hatten die Alten das Barbarentum, das dem GRIMM folgen würde, vorhergesehen? Den anderen Eingang hatten sie offengelassen, verborgen allerdings – und versperrt, nicht durch eine Tür, sondern eine Kreatur, vor der Menschen, deren Wissen gering, aber deren Aberglaube groß ist, sich fürchten würden. Und doch hatten sie die Maschinen laufen lassen – möglicherweise jedoch nicht absichtlich. Vielleicht war Kabir, Jagadis R., getötet worden, als er sie in jener gewaltigen Halle aus Metall und Plast und Glast ausschalten wollte?
    Spielt es eine Rolle? fragte Valeron sich, als er sich umdrehte und den beleuchteten Gang zurückstapfte.
    Sitze ich hier in der Falle? Würde er diese Gruft mit Kabir, der Metallschlange und den verstreuten Gebeinen früherer Gefangener teilen müssen? War Valeron von Branarius auf so schmähliche Weise ans Ende seines Weges gekommen?
    Nein!
    Er entsann sich, dass er schon zuvor daran vorbeigekommen  war. Es war eine

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