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Valeron der Barbar

Valeron der Barbar

Titel: Valeron der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew J. Offut
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Oberkörper. Das Messingband um ihr rechtes Handgelenk wies sie als Sklavin aus, und der seegrüne Armreif an ihrem linken als zum kaiserlichen Haushalt gehörend.
    Valeron zog die Hand vom Knopf zurück. Er gestattete, dass die Tür sich ganz schloss. Dann wartete er. Er lauschte, vermochte jedoch nichts zu hören. Irgendwie war die kleine Kammer, wenn geschlossen, vor jedem Außengeräusch geschützt. Er wartete weiter …
    Er gab dem Offizier Zeit, sich der Tür zu nähern und die verzauberte Wand zu untersuchen. Seine Geduld kam ihm dabei wieder sehr zustatten. Erst nach einer Weile drückte er auf den ersten Knopf und machte sich dazu bereit, den Mann sofort anzuspringen, sobald die Tür weit genug offen war. Er war sicher, dass Hauptmann Alerkus Adjutant Shanaru – er erinnerte sich, den Namen gehört zu haben – ein tapferer und listiger Kämpfer war und ihm sein Posten nicht aus politischen Gründen verliehen worden war.
    Die Wand glitt zurück. Aus nicht ganz einem Meter Entfernung starrte der Leutnant der Palastwache erneut auf den Mann in der Uniform seiner Gardisten – und auf das hochsausende Schwert, als der muskulöse Mann aus der Geheimkammer sprang. Valeron hatte sich mit seiner Einschätzung Shanarus nicht getäuscht. Während er sprang, bewies der Carmeianer seine Fähigkeit. Er wich blitzschnell zur Seite aus und entging so dem blitzenden Tod aus Valerons Hand. Gleichzeitig riss Shanaru sein eigenes Schwert aus der Scheide, um den heftigen Rückhandschwung nach seinem Kopf zu parieren. Keiner der beiden Männer hielt einen Schild, beide trugen nur den leichten Harnisch der Palastwache.
    »Du hast mich nach meinem Namen gefragt«, sagte Valeron und schaute den anderen aus halbzusammengekniffenen Augen an. »Und ich stellte dir – unhöflicherweise – dieselbe Frage. Nun, ich bin Valeron vom Branarius.«
    Wieder holte das Mädchen auf der anderen Seite des Gemachs laut Luft. Valeron blickte sie an, als sie die geballten Hände zu den roten Lippen hob.
    »Valeron!« flüsterte Shanaru. »Ich erkannte dich nicht in diesem Helm und unserer eigenen Uniform, Barbar. Doch wie du dazu kamst, noch wie du hierher gelangtest, ist unwichtig. Dich hier zu töten – auf der Flucht und vor einer Zeugin – erfüllt unseren Zweck genauso wie ursprünglich beabsichtigt.« Er schwang sein Schwert.
    Obgleich es weder üblich war noch vorgezogen wurde, hatte Valeron schon des öfteren ohne Schild gekämpft. Mit zwei schnellen Hieben seiner eigenen Klinge schlug er das Schwert des anderen zur Seite und riss es hoch, dass die Spitze zu Shanarus Hals schnellte. Gerade noch, dass der Carmeianer, durch einen Sprung zurück, seine Kehle rettete.

 
     
     

Seine Augen verrieten neuen Respekt für seinen Gegner. Hinter Valeron schloss die Wand sich wieder.
    »Mädchen!« rief Shanaru und wich wachsam zurück. »Zur Tür – ruf meine Männer!«
    Schon war er gezwungen sein Schwert hochzureißen, um Valerons blitzschnellen Rückhandhieb zu parieren. Wieder klirrte Stahl an Stahl. Die Wucht des Aufpralls entlockte dem Branarier ein tiefes Knurren. Aus dem Augenwinkel sah er, dass das Mädchen stirnrunzelnd einen Schritt tat – und mit dem Rücken zum Schreibtisch stehen blieb. Valeron bereitete sich darauf vor, sie, wenn sie weiterlief, durch einen Sprung aufzuhalten, aber Shanaru griff nun mit einer Wildheit an, die den Branarier zwang, seine ganze Aufmerksamkeit der blitzschnellen Klinge aus carmeianischem Stahl zu widmen, die nach seinem Blut dürstete. Trotzdem bemerkte er aus dem Augenwinkel, dass die Sklavin zur Tür rannte, und er zog in Erwägung, in die Kammer, die sich bewegte, zurückzukehren.
    Das Mädchen griff nach der Messingklinke – und schlug die Tür zu.
    »Mädchen! Sklavin!« brüllte der Leutnant wutbebend. »Ich befahl dir, die Wachen zu rufen, nicht, die Tür zu schließen! Schnell …«
    Während er sprach, beging der Carmeianer den Fehler, kurz in ihre Richtung zu blicken. Ein solcher Fehler konnte tödlich sein, wenn man gegen einen Kampfmeister focht, dessen Augen die seines Gegners beobachteten. Und er erwies sich als tödlich für Shanaru. Als seine Augen sich wieder dem Gegner zuwandten, weiteten sie sich, Schrecken zeichnete sich ab – und sie wurden glasig, als der Griff eines Schwertes aus dem Zierharnisch ragte. Seine eigene Klinge klapperte auf den Boden.
    Shanaru sackte auf die Knie, während er die Lippen zu einem Schrei öffnete. Doch nur ein Röcheln drang heraus. Sein Schwert

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