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Valeron der Barbar

Valeron der Barbar

Titel: Valeron der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew J. Offut
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mit mir!« Er blickte Vidul an. »Bis zehnmal zehn!«
    »Das wird sowohl meine Geduld als auch meine Intelligenz  strapazieren«, erklärte Vidul mit einem lächeln, das genauso humorlos und dünn wie das des Branariers war.
    Valeron schärfte Burgon noch ein, die Augen offenzuhalten. »Man kann nie wissen, ob es nicht noch einen weiteren Zugang von der Höhle hier gibt«, sagte er. »Und beschützt die Könige! Der fette Narran ist nicht imstande, sich zu verteidigen. Und – passt auf Jheru auf, Burgon!«
     
    Valeron, Rankhnax und die vier weiteren Branarier rissen die Tür zum Kerkergeschoß auf und stiegen die Treppe hinunter. Das Erdgeschoß lag hier völlig im Dunkeln, und sie mussten sich an der Wand entlangtasten, bis sie fanden, wo die Treppe weiterführte. Tiefer stiegen sie hinunter, bis die Holzverkleidung der Wände nacktem Stein wich.
    Ein einsamer Wächter starrte ihnen entgegen und ließ sich widerstandslos in eine Zelle sperren. Er wusste nicht, was oben vorgefallen war, und Valeron nahm sich auch nicht die Zeit, ihm zu erklären, dass es sich nicht um eine Invasion von der Barbarenwelt handelte – was der Bursche, der keinen Blick von Rankhnax ließ, zweifellos annahm.
    Die sechs Branarier rannten weiter durch den Kerkergang und nahmen die Fackeln aus den Wandhalterungen mit. Als sie an der kleinen Zelle mit der Falltüre ankamen, wandte Valeron sich an seinen kleinen Trupp.
    »Ich hoffe, es gelingt uns, Alerku und seine Männer von zwei Seiten gleichzeitig zu überrumpeln«, sagte er. Er hatte es sich schon lange zur Gewohnheit gemacht, seine Männer zumindest in groben Zügen in seine Pläne einzuweihen. So fühlten sie sich als interessierte Teilnehmer und nicht bloß als Soldaten, die blindlings gehorchen mussten. »Ich kenne nur zwei Möglichkeiten, an sie heranzukommen: die Kammer-die-sich-bewegt und die wir den Lavi überließen, und diesen weniger bequemen Weg. Vor uns ist eine – Falltür. Wir müssen einer nach dem anderen durch sie hindurch. Wir werden zuerst fallen, dann rutschen, bis wir am Ende der Rampe angelangt sind. Es ist völlig dunkel dort unten, also haltet eure Fackeln hoch und lasst sie keinesfalls los.«
     
    Er hatte mit den Zehenspitzen auf die versteckte Tür am Zellenboden gedeutet.
    »Gestatte mir, Bruder«, sagte Rankhnax. Er schob seinen König ein wenig zur Seite und trat auf den Stein mit dem Gegengewicht. Er kippte, der Sungol stürzte in die Tiefe, und der Stein war zurück an Ort und Stelle, ehe Valeron Rankhnax hatte zurückhalten können.
    Er wartete einen Augenblick, dann folgte er ihm.
    Wieder fiel Valeron car Nadh in die Düsternis. Wieder landete er auf der Rutsche und wieder glitt er hinunter in die Dunkelheit, die diesmal von Rankhnaxs Fackel ein wenig erhellt wurde. Der Sungol warf sich zur Seite, und sein König kam neben seinen Füßen ächzend zum Halt. Die beiden Branarier blickten einander an. Die dünnen Lippen des Haarlosen verzogen sich zu einem Grinsen.
    »Wie die Kinder vom Branarius diese Rutsche lieben würden, Bruder! Ich sehe nichts als Schwärze. Die Carmeianer müssen weiter entfernt sein. Wir … Vorsicht!«
    Valeron wich hastig aus, um dem nächsten Platz zu machen, dem es gelang, seine Fackel hoch zu halten. Ein weiterer folgte, dann noch einer, bis schließlich Barderon fluchend lang ausgestreckt landete. Einem war die Fackel entfallen und erloschen, aber man zündete sie schnell wieder an.
    »Jetzt werden wir …«
    Valeron unterbrach sich und griff nach seinem Schwert, als der Stein oben in der Zelle erneut kippte und sich sofort wieder schloss.
    »Uhh!« Noch ein Krieger rutschte die Rampe herunter. Er schlug mit den Armen um sich, um das Gleichgewicht zu halten. Er trug den schlangenverzierten Helm und die Pumphose der Ghulani. Valeron beugte sich vor, um sich diese unerwartete Verstärkung näher anzusehen – und stöhnte, ehe er fluchte. Jheru war in der Kettenrüstung und dem Visierhelm mit den schmalen Augenschlitzen kaum zu erkennen.
    »Unglaubliche Torin! Weshalb bist du uns gefolgt?«
    Mit einem fast unterdrückten schmerzhaften Aufschrei erhob sie sich, verzog das Gesicht und drückte die Hände auf ihre Kehrseite. »Ich gehe, wohin Ihr geht, unglaublich törichter König. So lautete die Anweisung Ihrer Majestät an mich, ihre getreue Sklavin, erinnert Ihr Euch?« Jetzt lächelte sie.
    »Kroy hole dich! Du bleibst hier! Uns erwartet blutige Arbeit. Und wenn wir zurückkehren, wirst du meine Hände auf deinem Hintern

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