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Valhalla: Thriller (German Edition)

Valhalla: Thriller (German Edition)

Titel: Valhalla: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Licht.

34
    Am nächsten Morgen …
    H iroki war inmitten eines herrlichen Traums, als ein vage vertrautes Geräusch ihn aus dem Schlaf riss. Das Pochen von Hubschrauberrotoren.
    »Oh, nein«, stöhnte er und blickte auf seine Seiko. Es war halb sieben. Verdammte Nervensägen. Es schien fast so, als würden die Russen die Suche von gestern Abend fortsetzen.
    »Kommt schon, Jungs, es ist Sonntagmorgen«, stöhnte er. »Gönnt dem armen Hiroki doch noch eine Mütze Schlaf. Nur noch ein halbe Stunde. Nein?« Er drehte sich auf die Seite, doch das Tuckern hielt an. Nervige Bande. Er richtete sich auf. Ein dumpfer Schmerz zog sich über seinen gesamten Hintern bis hoch in seine Schultern. Muskelkater, ganz eindeutig. Er kroch in seinen Schneeanzug, verließ das Zelt und machte ein paar Schritte. Was für eine trostlose Welt! Wie sehr er sich nach Sonne, Licht und Wärme sehnte. Stattdessen humpelte er herum wie ein alter Mann. Wie hielten die Menschen es in diesem Teil der Welt nur aus? Es war, als wäre man lebendig begraben.
    Schneefall hatte eingesetzt. Ein schwacher Wind trieb die Flocken durch den Lampenschein.
    Hiroki sah sich um. Außer ihm schien noch niemand wach zu sein. Oder doch nicht? Er glaubte ein Knirschen und Kratzen zu vernehmen. Irgendwo von rechts. Angestrengt lauschte er in die Dunkelheit. Doch, ganz eindeutig. Da war etwas.
    Ein Tier?
    Ein Schreck durchfuhr ihn. Es klang nach etwas Größerem. Da war es wieder:
Krach, knirsch
. Es kam vom Eis, unten an der Wassergrenze.
    Ein Eisbär
, schoss es Hiroki durch den Kopf. Und er hatte keine Waffe. Mit einem Schlag war er hellwach. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Kälte und Dunkelheit waren wie weggeblasen. Was, wenn das Vieh auf die Idee kam, in ihrem Lager nach etwas Fressbarem zu suchen. Bären sollten ja sehr feine Nasen haben. Zum Glück hatte Arkadij alle ihre Essensvorräte in einer Kiste verstaut. Aber was, wenn der Bär nichts fand? Würde er dann seine Suche auf die umliegenden Zelte ausdehnen? Das größte Landraubtier der Erde – und nichts weiter als eine dünne Zeltwand dazwischen? Na toll.
    Er wollte gerade einen Warnruf ausstoßen, als sein Blick auf die Hunde fiel. Ruhig und völlig entspannt lagen sie neben ihren Schlitten und blickten ihn aus schwarzen Knopfaugen aufmerksam an. Warum so ruhig? Wenn dort unten wirklich ein Bär war, würden sie doch bestimmt ganz aus dem Häuschen sein und Alarm schlagen, oder?
    In diesem Moment sah er das Licht einer Lampe in der Ferne aufzucken. Er bemerkte Spuren im Schnee, die von Arkadijs Zelt aus in Richtung Meer führten.
    Ein Seufzer der Erleichterung kam über seine Lippen. Jetzt hätte er doch um ein Haar die anderen wegen nichts aus dem Zelt gescheucht. Aber was tat Arkadij ganz allein da draußen? Vielleicht sollte Hiroki ihm mal einen Besuch abstatten. Andererseits – nein. Nicht nach der Nummer, die er sich ihm gegenüber gestern geleistet hatte. Doch was sollte er sonst tun? Die anderen schliefen noch, und er hatte gerade nichts anderes vor. Eine Weile stapfte er unentschlossen im Schnee herum, dann zuckte er die Schultern und folgte den Spuren hinunter zum Wasser.
     
    Der Russe hämmerte im Eis herum.
    »Hallo, Arkadij. Ich bin’s, Hiroki. Bitte nicht schießen!«
    Der Lärm hörte auf, und Hiroki wurde vom Lichtkegel einer Taschenlampe erfasst. Ein kurzer Moment der Unsicherheit, dann hörte er das vertraute Schnauben. »Guten Morgen, mein kleiner Japaner. So früh schon auf den Beinen? Ich hoffe, ich habe dich nicht geweckt.«
    Mein kleiner Japaner
. Hiroki presste die Lippen zusammen.
    »Nein, kein Problem«, entgegnete er. »Die anderen schlafen noch. Es war der Hubschrauber, der mich geweckt hat.«
    »Ja, diese
Bardatsch
sind schon wieder unterwegs. Keine Ahnung, was die suchen, aber sie gehen mir gehörig auf den Senkel. Normalerweise ist das hier eine ruhige Gegend, jetzt kommt’s mir vor wie auf dem Autobahnring in Sankt Petersburg.«
    »Was wird denn das, wenn es fertig ist?« Hiroki deutete auf das Loch im Eis.
    Arkadij blickte nach unten. »Wonach sieht’s denn aus? Ein Eisloch hacken, natürlich. Ich dachte, ich nutze die Gelegenheit und schieße eine Robbe. Ist eine gute Gegend hier. Und wer weiß, wann wir wieder die Chance haben. Wir haben eine Menge hungriger Hunde zu versorgen.«
    »Kann ich dir helfen?« Hiroki wollte schon das Eis betreten, doch der Hundeführer hob die Hand. »Nein, lass das mal lieber. Das Eis ist ziemlich dünn. Zu dünn für diese

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