Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Valhalla: Thriller (German Edition)

Valhalla: Thriller (German Edition)

Titel: Valhalla: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
Vom Netzwerk:
Name ist Susan. Mister Stromberg erwartet Sie bereits. Wenn Sie mir bitte folgen wollen?« Nichts an ihr war aufgesetzt oder übertrieben. Sie bewegte sich mit der Anmut einer Katze, ohne dabei sexy oder billig zu wirken. Stromberg hatte ein gutes Gespür für die Wahl seiner Mitarbeiter, so viel war sicher.
    »Hatten Sie eine angenehme Reise?«
    »Alles bestens, danke.«
    Susan deutete auf eine Holztreppe, neben der sich ein schmaler, schmiedeeiserner Fahrstuhl befand. Offenbar der separate Zugang, von dem sie in der Lobby gelesen hatte.
    »Mr. Strombergs persönliche Räume befinden sich ein Stockwerk höher. Wir können gerne den Aufzug nehmen, wenn Sie möchten …«
    »Die Treppe ist perfekt. Um ehrlich zu sein, ich sehne mich nach ein bisschen Bewegung.«
    »Sie sprechen mir aus der Seele.« Susan lächelte und trippelte mit kleinen, präzisen Schritten die stoffbespannten Stufen hinauf. Hannah hatte Mühe, mit ihr Schritt zu halten.
    »Bitte warten Sie hier, ich werde Sie anmelden.«
    Susan ging den Gang hinunter bis ans Kopfende und klopfte an eine schwere, überdimensionierte Holztür. Das gab Hannah einige Momente Zeit, zu Atem zu kommen und sich umzusehen.
    Das Obergeschoss trug ganz eindeutig die Handschrift des exzentrischen Kunstsammlers. Rechts stand auf einem Marmorsockel eine wunderschön bemalte Ming-Vase. Links daneben hing eine Steintafel aus Assyrien, die König Assurbanipal zu Pferde auf einer seiner geliebten Löwenjagden zeigte. Eine in Gold gefasste Weltkarte markierte einzelne Fundorte und Herkunftsstätten. In den Regalen zu beiden Seiten des Flurs reihten sich goldene Trinkkelche aus Persepolis neben bemalten Krügen aus dem Palast von König Minos. Statuen, Kelche, Schmuck und Waffen, so weit das Auge reichte. Keines der Fundstücke war hinter Glas verborgen, was bei Hannah schon den Verdacht aufkommen ließ, dass es vielleicht nur Reproduktionen waren. Doch es war ihr Arbeitgeber persönlich, der ihren Verdacht zerstreute, als habe er ihre Gedanken gelesen.
    »Keine Kopien, nur Originale. Ich hoffe, Sie sind beeindruckt.«
    Hannah drehte sich um. Stromberg hatte sein Büro in Begleitung Susans verlassen und steuerte zielstrebig auf sie zu.
    »Beeindruckt wäre untertrieben«, sagte Hannah. »
Überwältigt
trifft es eher.«
    Strombergs zufriedenes Nicken zeigte ihr, dass sie den richtigen Ton getroffen hatte.
    »Ich brauche Sie dann nicht mehr, Susan, danke.«
    Die Empfangsdame lächelte Hannah zum Abschied zu und lief dann leichtfüßig die Treppenstufen hinab.
    Stromberg hatte sich seit ihrer letzten Begegnung kaum verändert. Er war immer noch kahl wie eine Billardkugel, und auch sein Leibesumfang war – wenn überhaupt – kaum angewachsen. Allerdings zierte ein kleiner Spitzbart sein Gesicht, und der war neu. Gekleidet in einen passenden Anzug mit Weste und Uhrkette, bot Stromberg einen äußerst respektablen Anblick. Ein Mann, der wusste, was er wollte und wie er es bekam. Er streckte Hannah seine Hand entgegen.
    »Es freut mich, dass ich Sie immer noch beeindrucken kann«, sagte er. »Noch mehr aber freut es mich, Sie endlich bei mir zu haben. Wie war die Reise?«
    »Ich arbeite noch an den zwölf Stunden Zeitunterschied.«
    »Daran sollten Sie sich in meinen Diensten doch langsam gewöhnt haben«, sagte er lachend. »Andererseits gibt es Dinge, die sind und bleiben ein
pain in the ass
, habe ich recht?«
    »Sie sagen es.«
    »Es tut mir leid, dass ich Ihnen das zugemutet habe, aber ich hätte es nicht getan, wenn es nicht wirklich dringend gewesen wäre. Wir sind da auf eine Sache gestoßen, bei der ich Ihres Rates und Ihrer Einschätzung bedarf. Wo haben Sie Ihr Gepäck?«
    »Ist bereits im Hotel. Weshalb haben Sie mich kommen lassen?«
    »Das werden Sie gleich erfahren. Möchten Sie vorher noch etwas essen oder trinken? Wasser oder vielleicht etwas Stärkeres?« Er zwinkerte ihr zu.
    »Nichts, danke.«
    »Prima, dann können wir gleich aufbrechen. Folgen Sie mir.«
    »Aufbrechen? Wohin wollen Sie mich denn bringen?«
    »Lassen Sie sich überraschen. Es ist nicht weit, aber es wäre eine Ochsentour, es über den Landweg zu versuchen. Luftlinie hingegen sind es nur etwa dreißig Kilometer.«
    »Luftlinie?«
    Der Firmenmagnat drückte auf eine kleine Fernbedienung, und ein Summton erklang. Am Ende des Flurs öffnete sich eine Tür, durch die ein Schwall frischer Luft hereinströmte.
    Ein schlanker Helikopter mit den Initialen von Strombergs Firmenimperium stand auf dem

Weitere Kostenlose Bücher