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Valhalla: Thriller (German Edition)

Valhalla: Thriller (German Edition)

Titel: Valhalla: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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wurde, die gerade aus der Küche kam und selbstgebackenen Kuchen hereintrug. Als sie sah, dass jemand da war, huschte ein Strahlen über ihr Gesicht, und sie winkte ihr zu. Hannah brachte es nicht übers Herz, sie einfach stehen zu lassen, und folgte der Einladung. Sie verstand zwar kein Wort von dem, was die Frau sagte, aber so viel war klar: Sie musste jetzt ein Stück von dem Kuchen probieren. Also setzte sie sich auf einen dieser unsäglichen Kiefernholzstühle, bestellte noch einen Tee und verzehrte das Stück Nusskuchen mit Aprikosenaufstrich. Die Frau stand die ganze Zeit über bei ihr und wartete, bis sie aufgegessen hatte. Erst als Hannah sich den Mund abwischte und das Zeichen für
okay
machte, räumte sie glücklich lächelnd das Feld.
    Hannah nippte an ihrem Tee und dachte an John. Wie gerne hätte sie ihn jetzt bei sich gehabt! Alles war erträglicher, wenn er bei ihr war. Sie hätten Witze gemacht, gelacht, sich über die Möbel und die Hausschuhe amüsiert und vielleicht sogar ein paar Brocken Norwegisch gelernt, um sich mit der ortsansässigen Bevölkerung zu unterhalten. Doch allein konnte sie sich dazu nicht aufraffen.
    Auf das Selbstmitleid folgte der Zorn. Was hatte Stromberg sich nur dabei gedacht, sie hier versauern zu lassen? Was war das für ein Team, das einfach ohne sie aufbrach, obwohl man doch wusste, dass sie kommen würde? Was sollte sie hier überhaupt? Anstatt ihrer eigenen Forschung nachzugehen, hockte sie jetzt hier am Arsch der Welt, aß trockenen Rührkuchen und trank billigen Earl Grey.
    Sie stand auf, legte 30 Kronen auf den Tisch und verließ die Kirche. Ihr Entschluss stand fest: Wenn sie bis heute Abend keine Nachricht von Stromberg oder dem Team erhalten hatte, würde sie morgen früh den nächsten Flieger zurück zum Festland nehmen. Ihre Zeit war zu kostbar, um sie hier auf diesem öden Eiland zu verplempern.
    Kaum zurück im Hotel, erwartete sie eine Überraschung.
    Edda führte Hannah in den Frühstücksraum, wo ein junger Mann in blauer Uniform auf sie wartete. Als sie eintrat, sprang er auf und reichte ihr seine Hand.
    »Dr. Peters?«
    »So ist es.«
    »Mein Name ist Sven. Ich bin hier, um Sie zum Basislager zu bringen. Leif Gjertsen, unser Einsatzleiter, hat mich beauftragt, Sie abzuholen. Er bittet vielmals um Entschuldigung für die Verzögerung. Schlechtes Wetter ist im Anmarsch, deshalb mussten wir mit den Vorbereitungen beginnen. Wie schnell können Sie aufbrechen?«
    Hannah spürte, wie sich ihre Wut in nichts auflöste. Endlich ging es los!
    Sie lächelte. »Geben Sie mir fünf Minuten.«

9
    E s war dunkel geworden in der Tempelstadt Angkor. Nur im Camp der Archäologen brannte noch Licht. Musik erklang aus den Lautsprechern, und von der Kantine wehten Essensgerüche herüber.
    Johns Hütte bestand nur aus einem einzigen Raum, gerade groß genug zum Schlafen und um sich zu waschen. Von einem Querbalken hing ein Moskitonetz auf sein Bett herab. Das Bad war durch eine freistehende Wand abgetrennt und umfasste ein Waschbecken, eine Toilette und eine Dusche. Nichts Aufwendiges und ziemlich basic, aber vollkommen ausreichend. Verglichen mit den Löchern, in denen er schon gehaust hatte, war das hier der pure Luxus.
    Seit Hannah fort war, hatte er sich nicht mehr rasiert. Sein Bart war mittlerweile einige Millimeter lang und ließ ihn ziemlich rauhbeinig aussehen. Eigentlich hatte er beschlossen, ihn als Zeichen seines verletzten männlichen Stolzes wachsen zu lassen, aber das blöde Ding juckte wie der Teufel. Keine Ahnung, wie andere Männer das aushielten. Jedenfalls war er heute zu der Entscheidung gelangt, dass er lange genug im Selbstmitleid gebadet hatte. Zeit, aus seinem Schneckenhaus herauszukriechen und seiner verletzten Eitelkeit einen kräftigen Tritt zu verpassen.
    Aber als Erstes musste mal dieser Bart weg.
    Was das Rasieren betraf, war er Traditionalist. Er hatte sich gerade das Gesicht eingeseift und damit begonnen, vorsichtig das Messer über die Haut zu ziehen, als es heftig an die Tür klopfte.
    »John? Hast du kurz Zeit?«
    »Bin im Bad. Komm rein.«
    Arun streckte seinen Kopf durch die Tür. »Tut mir leid, dich zu stören. Stromberg will dich sprechen.«
    John drehte sich um. Sein Oberkörper war nackt. Um die Hüften trug er lediglich ein Handtuch geschlungen.
    »Fünf Minuten, okay?«
    Arun schüttelte den Kopf. »Er wartet.«
    John blickte auf seine Uhr, überschlug kurz ein paar Zahlen und kam zu dem Schluss, dass es in Washington kurz vor

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