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Valhalla: Thriller (German Edition)

Valhalla: Thriller (German Edition)

Titel: Valhalla: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Polarkreisen ist, an Baumaterial zu kommen.«
    »Willst du damit sagen, Hannah und ihr Team könnten eventuell auf die Forschungseinrichtung stoßen?«
    »Gut möglich. Und sie könnten sich dabei mit dem Erreger infizieren. Verstehst du jetzt, warum es so wichtig ist, dass wir sie erreichen? Ich finde es merkwürdig, dass ich da niemanden an die Strippe bekomme, und fange an, mir wirklich Sorgen zu machen.«
    John saß einen Moment lang völlig geplättet vor dem Monitor. Ein biologischer Kampfstoff der Nazis? Das klang wie aus einem schlechten Film. Wieso war darüber nichts bekanntgeworden? Die Sorge um Hannah drängte seine Zweifel in den Hintergrund. »Was sagt denn dein Kontaktmann, dieser Dr. Siebert, dazu? Du hast doch bestimmt schon über das Thema mit ihm geredet. Wie groß schätzt er die Gefahr ein?«
    Strombergs Ausdruck verdüsterte sich. »Das ist der zweite Punkt, der mir Sorgen bereitet«, sagte er.
    »Wieso?«
    »Er ist tot. Ermordet, wie es scheint. Ich habe die Nachricht vor wenigen Stunden erhalten.«
    »Mysteriös …«
    »Allerdings. Er war der Einzige, der außer uns davon wusste. Die Dokumente, die er uns geschickt hat, scheinen stichhaltig zu sein. Ich habe sie einem Team von Spezialisten überreicht, die sie auf ihre Echtheit prüfen, aber bis die so weit sind, kann es eine Weile dauern …«
    »So lange können wir nicht warten«, sagte John. »Hast du jemanden, den du rüberschicken kannst?«
    »Niemanden in unmittelbarer Nähe, nein …«
    »Ich werde das übernehmen. Deine Erlaubnis vorausgesetzt …«
    »Die hast du.« Stromberg nickte. »Um ehrlich zu sein, ich hatte gehofft, dass du so reagierst. Ich werde dir ein paar Leute an die Seite stellen. Ihr trefft euch in Oslo. Sobald die Unterlagen ausgewertet sind, komme ich nach. Oh, und übrigens …«, er verzog den Mund. »Verzeih, dass ich dich nicht von Anfang an mit einbezogen habe. Hätte ich gewusst, welche Gefahr besteht, hätte ich anders entschieden, das musst du mir glauben.«
    John winkte ab. »Geschenkt. Wir sehen uns in Oslo.«

10
    E s war kurz vor eins, als der Helikopter, der Hannah zum Ausgrabungsfeld bringen sollte, endlich die Startfreigabe erhielt. Wegen der schlechten Wetterverhältnisse musste die Maschine auf dem Longyearbyen Airport erst noch gründlich enteist werden, was wertvolle Zeit kostete. Doch dann war es so weit. Die Rotoren wirbelten den Schnee auf und verwandelten die Umgebung in ein sturmgepeitschtes Chaos. Als die Maschine auf Höhe gegangen war, wurde die Sicht besser.
    Der Pilot drückte den Steuerknüppel nach vorne und donnerte in nordöstlicher Richtung über die Berge davon. Durch das Fenster wurden die Lichter rasch kleiner. Mit Longyearbyen entschwand der letzte Rest von Zivilisation in der Ferne. Ab jetzt gab es da unten nur noch Eis, Schnee und hungrige Bären.
    Hannah zwang sich, nicht über die bevorstehenden Aufgaben nachzudenken. Das Grübeln brachte nichts, zumal sie keine Ahnung hatte, was sie erwartete. Sie schaltete ihren Kopf auf Standby-Modus und versuchte, den Flug zu genießen.
     
    Eine gute halbe Stunde später trafen sie am vereinbarten Treffpunkt ein. Der Helikopter zog eine Schleife und setzte dann zur Landung an. Hannah konnte eine Gruppe von Zelten, einen Container sowie eine Menge Ausrüstungsgegenstände erkennen. Dazwischen ein paar Leute, die ihnen zuwinkten.
    Der Pilot ließ die Maschine in angemessener Entfernung niedergehen und signalisierte ihr, sie solle ihre Sachen griffbereit halten. Dann ging er nach hinten, öffnete die Luke und klappte die Leiter herunter.
    »Machen Sie’s gut«, rief er. »Ich wünsche Ihnen viel Glück.«
    Hannah riss überrascht die Augen auf. »Kommen Sie denn nicht mit?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich muss wieder zurück. Wenn die Maschine einfriert, ist ein Start nicht mehr möglich. Wir sehen uns wieder, sobald sich das Sturmtief verzogen hat. Alles Gute!« Er hob beide Daumen, schenkte Hannah ein aufmunterndes Lächeln und entließ sie in die eisige Hölle.
    Hannah sprang in den Schnee, drückte ihren Rucksack gegen die Brust und entfernte sich, so rasch es der tiefe Schnee zuließ, aus dem Wirkungskreis der Rotoren. Sie hatte den stürmischen Start noch gut in Erinnerung.
    Dann donnerten die Motoren auf.
    Während der Helikopter hinter ihr in den aufgewirbelten Himmel stieg, kämpfte Hannah sich durch den Sturm in Richtung Lager.
    Sie war noch nicht weit gekommen, als sich vor ihr eine Silhouette aus dem Schneegestöber

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