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Valhalla: Thriller (German Edition)

Valhalla: Thriller (German Edition)

Titel: Valhalla: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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schüttelte den Kopf. »Nichts Bestimmtes. Nur, dass ich in seiner Schuld stehe.
Quid pro quo
. Mein Leben für seines. Ich bin nicht bereit, so schnell aufzugeben. Nicht, ehe ich nicht alle Möglichkeiten durchdacht habe.«
    Er strich mit seiner Hand über ihren Nacken. »Das ist verständlich, und ich würde genauso empfinden, wenn ich in deiner Haut stecken würde. Glaub mir, was immer du tust, ich werde zu dir stehen, nur bitte ich dich, nichts Unüberlegtes zu tun. Du bist noch nicht außer Gefahr.«
    »Keine Sorge, Liebster. Die nächsten Tage werde ich ganz ruhig hier liegenbleiben und mich erholen. Was danach kommt, werden wir sehen.«
    »Das ist alles, worum ich dich gebeten hätte.« Er sah ihr tief in die Augen. »Ich liebe dich, Hannah Peters. Mehr, als ich es dir sagen kann.« Und mit diesen Worten gab er ihr einen langen, wunderbaren Kuss.

18
    V iktor setzte den Blinker und lenkte den Vanquish von der Kutuzovskiy runter in eine der Seitenstraßen. Das Gebäude, zu dem er wollte, lag an der Kremenchugskaya, Ecke Vatutina. Ein kantiger, hufeisenförmiger Block mit einem weiten Innenhof, aus dessen Mitte ein hypermoderner und mit modernster Technik ausgestatteter Glasturm aufragte.
    Das 2006 gegründete
National Crisis Management Center
war das Verwaltungsgebäude von EMERCOM ; es bestand aus 15 000 Kubikmeter Beton, 100 Tonnen Stahl und 9000 Quadratmeter Glas. Mit knapp fünfzig Meter Höhe und fünfzehn Stockwerken war es eines der höchsten Gebäude der Umgebung. Es beherbergte IT -, Sicherheits-, und Lebensrettungssysteme und war auf dem Dach mit einem Hubschrauberlandeplatz ausgestattet. Die Datenbanken umfassten Informationen über Einsatzkräfte und Notfalleinrichtungen, die im Katastrophenfall kontaktiert werden konnten, sowie eine ganze Liste potenziell gefährlicher Standorte. Mit Hilfe dieser Daten konnten modellhaft Katastrophenszenarien und Rettungspläne durchgespielt und mit bereits bestehenden Einsatzplänen auf ihre Tauglichkeit abgeglichen werden. Die daraus gewonnenen Daten und Vorhersagen wurden gespeichert und ließen sich im Falle einer realen Bedrohung zur Ausführung bringen. Das NCMC umfasste Abteilungen des Operational-Analytical-Centers, des Emergency-Response-Centers, des Telecommunications-Centers, des Space-Monitoring-Centers sowie des IT -Development-Centers. Ferner die Abteilungen CMC des EMERCOM Regional Centers sowie das EMERCOM -Hauptquartier für die Region Moskau und Kaliningrad. Chef des Ganzen war Minister Wladimir Andreevich Puchkov, Generalleutnant der Reserve und zehnfacher Träger des Tapferkeitsordens. Ein recht junger Mann, aber jemand, der das neue Russland, seine Dynamik und Wandlungsbereitschaft perfekt repräsentierte. Kein Wunder, dass Wladimir Putin ihn in sein Kabinett geholt hatte. Fradkov war ihm direkt unterstellt, was bedeutete, dass er zur zweiten Entscheidungsebene gehörte. Eine Position, in der man zwar die meiste Zeit hinter dem Schreibtisch saß, sich aber gelegentlich auch noch
»die Finger schmutzig machen konnte«
, wie Fradkov es auszudrücken pflegte. Als Mann des Militärs war er das Bindeglied zwischen den zivilen Einsatzkräften und der russischen Armee, die in besonderen Notfallsituationen ebenfalls zum Einsatz kam.
    Viktor fragte sich, was er von ihm wollte, und vor allem, warum er es so eilig hatte
    Er lenkte seinen Wagen in die Einfahrt und wurde sofort von einer bewaffneten Wache angehalten. Der Mann salutierte und ließ sich die Ausweispapiere zeigen. Dann winkte er ihn durch und schloss die Schranke hinter ihm.
    Viktor fuhr in die Tiefgarage, drückte den Knopf für den 15. Stock und wartete. Immer wieder hielt der Aufzug an, Menschen stiegen ein und aus, aber niemand nahm Notiz von ihm. Bei all den dynamischen, rausgeputzten EMERCOM –Mitarbeitern kam er sich reichlich schmuddelig vor. Er konnte nur hoffen, dass er nicht nach Alkohol stank. Als der Fahrstuhl anhielt, strich er sich die Haare aus dem Gesicht, hob sein Kinn und stieg aus.
    »Ah, Viktor. Schön, Sie zu sehen.« Olga war die rechte Hand Fradkovs. Eine bezaubernde Fünfzigjährige, die seit Fradkovs Amtseinführung seine Chefsekretärin war. Viktor wusste, dass sein Chef glücklich verheiratet und Familienvater war, aber für diesen Seitensprung hätte er Verständnis gehabt. Eine Frau mit Klasse und garantiert eine Granate im Bett. Olga trug ihr Jackett gerade so weit geöffnet, dass man die obere Wölbung ihrer prallen Brüste sehen konnte. Eine Kette mit einem

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