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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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tot. Sie schuldete ihm ihr Leben. Außerdem hatte er sie irgendwie davor bewahrt einen Nervenzusammenbruch zu erleiden. Sie schuldete ihm zumindest einen Versuch zu helfen.
    Thore wischte sich schnell mit der Hand über die Augen und drehte sich zu ihr um.
    „Es tut mir so leid.“ Sie warf ihr Ego über Bord, und fragte trotz ihrer Angst. „Kann ich irgendetwas tun? Irgendwie helfen?“, sie kam sich in der selben Sekunde total bescheuert vor. Diese Männer hatten außergewöhnliche Fähigkeiten, sie hatte nur eine blasse Erinnerung an einen Erste Hilfe Kurs. Was konnte sie schon ausrichten?
    Thore wusste, die nächsten Stunden würden entscheiden, ob Vali sein Leben für Sarahs eingetauscht hatte.
    „Du hättest alles getan, um deine Schwester zu retten, oder?“, sagte Thore und es klang bitter.
    „Ja.“, sagte sie ohne Zögern, und dachte daran was Valis Tod für ihn bedeuten würde. Er nannte ihn seinen Bruder.
    Sarah verstand nur allzu gut den Schmerz, der sich in seinen Augen spiegelte. Sie musste eine Entscheidung treffen.
    „Aber ich würde auch alles für ihn tun.“ Thore hatte ihr immer noch den Rücken zugedreht. Sarah legte Thore die Hand zwischen die Schulterblätter, sie musste ihm zeigen, dass sie mit ihm fühlte. “Und für dich.“, fügte sie leise hinzu. Thores gewaltiger Körper zitterte unter ihrer Berührung, und er ließ den Kopf hängen.
    Als er sich weiter weigerte sie anzusehen, ging sie um ihn herum, und nahm sein Gesicht in beide Hände. Sie zwang ihn so, sie anzusehen.
    „Ich habe nicht viele Freunde, aber ich würde dich gern dazu zählen.“ Ein kleiner Schatten huschte über sein Gesicht, aber dann schien er sich zu fassen und nickte einmal. Er gewann wieder an Entschlossenheit, als er sich zu seiner vollen Größe aufrichtete und sagte, „Es gibt etwas das du für ihn tun kannst, aber es wird nicht einfach für dich sein.“
    In Sarah begann trotz aller Nervosität, ein Funken Hoffnung aufzulodern, „Alles.“
    Ihr Puls stieg in ungeahnte Höhen, als sie erkannte, dass sie tatsächlich alles geben würde, um Valis Leben zu retten. „Was genau fehlt ihm denn?“, sie setzte sich neben ihn auf die Bettkante „Mein Gott er glüht ja richtig. Hat er Fieber?“ Die kurze Berührung an seinem Arm hatte sie zurückschrecken lassen, als hätte sie sich die Finger sonst verbrannt. Die Hitze die von Vali ausging, breitete sich über das ganze Bett aus.
    „Nein, er verbrennt … - innerlich.“ Thore Stimme war kaum zu verstehen. Sarah sah zu ihm auf. „Ich verstehe das nicht. Du hast gesagt ich könnte ihm helfen. Wie kann ich ihm helfen, Thore?“
    Thore schüttelte kaum merklich den Kopf „Vielleicht kannst du es gar nicht. Ich wusste nicht, wie schlecht es ihm wirklich geht.“ Er setzte sich auf die andere Seite des Bettes und seine Hand zitterte, als er nach der von Vali griff. Das ein Mann wie Thore Schwäche zeigte, erschütterte Sarah, und sagte ihr, noch mehr als seine Worte, was er für Vali empfand.
    „Normalerweise schützt uns ein natürliches Energiefeld gegen die schlimmste Wucht eines Angriffs. Elias Feuer ist stark, aber unter normalen Umständen hätte es Vali niemals so verletzen können. Seine Schilde müssen vollkommen ausgeschaltet gewesen sein.“
    „Ist das meine Schuld?“ Sie war sich nicht sicher, ob sie die Antwort darauf wirklich hören wollte.
    „Ich glaube du hast Zugang zu seiner Seele. Du gehst ihm unter die Haut Sarah, auch wenn er das vermutlich abstreiten würde. Wüsste er, dass ich dir das erzähle, dann würde er mich umbringen. Wir sind Krieger keine Poeten. Wir haben nie gelernt mit solchen Gefühlen umzugehen.“
    Sarah stiegen Tränen in die Augen, und als die erste eine silbrig feuchte Spur auf ihrer Wange hinterließ, regte sich Vali träge auf dem Bett.
    Der Schmerz, der sich unaufhaltsam in seinem Körper ausbreitete war unerträglich. Das Feuer das seine Brust getroffen hatte, fraß sich durch seine Organe und Muskeln. Es nagte gierig an seinen Knochen und nahm ihm unaufhaltsam jede Kraft.
    Sarah war bei ihm er konnte ihre Anwesenheit spüren, er wollte sie noch einmal sehen, dann könnte er die Erinnerung an sie mit auf die andere Seite nehmen. Mit eisernem Willen zwang er seine schweren Augenlider dazu, sich zu öffnen.
    Sarah weinte. Eine feuchte Spur bedeckte ihre Wangen, und ein silbriger Glanz überzog das tiefe Braun ihrer Augen. Die kleinen kupferfarbenen Punkte funkelten darin wie kleine Sonnen. Sie war so

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