Vali
willst. Ich kann rein gar nichts sehen.“
„Na schön. Ich werde jemanden finden der es kann. Vielleicht hast du ja noch andere Verwandte. Ich werde sie ausfindig machen, und sie werden dein Schicksal teilen.“ Esther sah nicht auf, ihr Gesicht wurde starr, und Sarah sah für einen Moment Wut in Esthers Augen aufblitzen.
„Sie sind alle tot. Du wirst niemanden mehr finden. Ich bin die Letzte.“
Der Mann schien immer wütender zu werden, und murmelte etwas Unverständliches, bevor er sich zu Esther umdrehte. Er zerrte sie zu einem Punkt, der weiter hinten auf dem Plateau lag.
Sarah schrie aus vollem Hals, als aus der knienden Gestalt ihrer Schwester plötzlich eine Feuersäule wurde. Sie spürte die Hitze, als würde sie selbst ein Raub der Flammen.
Alles um sie herum wurde plötzlich schwarz, und sie wurde mit aller Macht zurück in ihren Körper geschleudert, als hinge sie an einem Gummiband. Der Aufprall in ihrem Körper zwang sie mehrere Schritte zurück, und wäre Vali nicht gewesen, dann wäre sie unsanft zu Boden gestürzt.
„Thore!“ Vali fing Sarah auf, die nach einem herzergreifenden Schrei bewusstlos in seinen Armen zusammengebrochen war. Die Tür wurde aufgerissen und Thore stürzte in den Raum.
Er stoppte jedoch schlagartig, als er einen Blich auf das Bett geworfen hatte. Vali sah zunächst verständnislos zu ihm auf, denn er hatte ihn schließlich zu Sarahs Hilfe gerufen. Dann folgte er seinem Blick, und als Thore nur ein „Ach du Scheiße“ herausbekam, konnte er ihm nur beipflichten.
Auf dem Bett befand sich nur noch ein schwarzer Haufen Asche.
Vali saß auf dem Boden mit der regungslosen Sarah auf dem Schoss.
„Was ist hier passiert?“ Tomasz war Thore gefolgt und fand nach einem Moment der Sprachlosigkeit, seine Stimme als erstes wieder.
„Ich habe keine Ahnung.“ Valis Blick glitt immer wieder zwischen dem Aschehaufen und Sarah hin und her. Er war völlig perplex.
„Helft mir mal hoch.“ krächzte er, und wurde von Thore und Tomasz, samt Sarah auf die Füße befördert.
„Wir brauchten ihn lebend.“ Tomasz sah ihn vorwurfsvoll an.
„Der Orden wollte ihn noch weiter zu Lucius befragen.“
Vali antwortete nicht. Er verließ wortlos mit Sarah auf den Armen das Zimmer. Er brachte sie in sein Schlafzimmer, und legte sie vorsichtig auf dem Bett ab. Sie war eiskalt und er deckte sie vorsichtig zu.
„Wie kommst du dazu einen Zeugen zu töten?“ Tomasz redete sich in Rage nachdem der erste Schock überwunden war.
„Raus!“ Vali hatte jetzt nicht die Nerven auf die Beschuldigungen von Tomasz zu antworten. Er hatte beschlossen vorerst führ sich zu behalten, was Sarah getan hatte. Wobei er sich nicht einmal sicher war was sie getan hatte.
Tomasz wollte gerade protestieren, als Thore ihn aus dem Türrahmen in Richtung Flur schob. „Mein Bruder, das ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt ihn noch weiter zu reizen.“
„Das muss ich dem Rat melden!“
Thore blieb in der Tür stehen und fragte, mit einem besorgten Blick auf Sarah, vorsichtig. „Alles in Ordnung?“
„Was denkst du denn?“ Vali klang nicht halb so gereizt, wie Thore es erwartet hatte. Eher verstört. Er machte mehrere Schritte in den Raum, und schloss die Tür hinter sich.
„Warum hast du ihn getötet? Hat er versucht sie anzugreifen?“ Er hätte das gleiche getan, wenn er in Valis Schuhen gesteckt hätte.
„Wir haben ein Problem, Thore.“ Vali erhob sich, und begann im Zimmer auf und ab zu laufen, wie ein Tiger im Käfig.
„Ach was. Erzähl mir mal was Neues.“ Thore setzte sich auf einen der Stühle, die neben dem Bett aufgestellt waren, und lehnte seine Arme auf die Knie.
„Ich meine es ernst. Wir haben ein riesengroßes Problem.“
Thore sah zu Vali auf, „Na nun mach mal halblang. Der Typ war ein Arsch. Um den ist es nicht schade, und ich kann es dir nicht verübeln das du die Beherrschung verloren hast.“
„Das ist es ja.“ Vali versuchte krampfhaft sich einen Reim darauf zu machen, wie Sarah es geschafft hatte, den Kerl zu pulverisieren. Er verharrte kurz und sah auf ihre schlafende Form herab. Sie hatte es geschafft soviel Energie zu bündeln, dass er nicht mal bemerkt hatte wohin sie sie geschickt hatte. Verdammt. Entweder sie hatte ihn belogen und hatte sehr wohl Zugriff auf ihre Fähigkeiten, oder der Aschehaufen hatte ihr mehr gezeigt, als sie hatte ertragen können. Der Schrei den sie ausgestoßen hatte, war so schrill gewesen dass ihm buchstäblich die Ohren
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