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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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die Antwort direkt in der Tasse.
    „Ein Krieger ist jemand, der für ein Ziel kämpft. Ein Soldat im Krieg… jemand der seine Leute beschützt.“, sie sah zu Achill auf und wurde dabei immer leiser. “Ich hab keine Ahnung von alledem. Ich habe einen hilflosen Mann umgebracht.“, sie schluchzte.
    Achill streckte einen langen Arm über den Tisch und legte seine große Hand über ihre. „Ich finde du weißt ziemlich genau was ein Krieger ist, Sarah. Und mit deinen eigenen Worten hast du dich gerade selbst als einen definiert.“
    Sie schüttelte den Kopf, aber Achill war noch nicht fertig. „Dieser Kerl war nicht hilflos, als er Esther gequält hat, oder? Er war nicht hilflos, als er Malachi hinterrücks ermordet hat. Er hat seine Entscheidungen selbst getroffen, und musste endlich die Konsequenzen dafür tragen. Du hast ihn nicht ermordet. Du hast ihn seiner gerechten Strafe zugeführt. Er hätte nicht gezögert dich zu töten, also schenk dem Stück Dreck keinen weiteren Gedanken mehr, denn er ist es nicht Wert, und wird es niemals sein.“
    „Es klingt so einfach, wie du es sagst, aber das ist es nicht. Nicht für mich.“, aber Sarah musste zugeben, dass Achills Worte ihr ein Stück der Schuld nahmen, die sie empfand. Achill nickte und seine grauen Augen zeigten vollstes Verständnis.
    „Wenn es das wäre, dann wärst du kein Stück besser. Aber es besteht kein Grund, dass du dich damit selbst quälst.“
    „Trotzdem ist Selbstjustiz verboten, wenn jemand davon erfährt, dann wandere ich ins Gefängnis.“, der Gedanke sorgte weiterhin dafür, dass ihre Hände zitterten.
    „Niemand wird dich einsperren.“ Vali hielt es nicht mehr aus. Warum machte sie sich solche Sorgen?
    „Denn niemand wird davon erfahren.“
     „Wie bitte wollt ihr das bewerkstelligen?“
    „Genauso, wie wir dich aus der Fahndung rausgehalten haben.“ Tomasz brachte den leeren Karton in die Küche. Sarahs Kopf schnellte hoch.
    „Was?“
    „Wir haben deine Spuren komplett verwischt. Keine Krankenakte, kein Unfall, kein Überfall auf dem Dörnberg. Für die Öffentlichkeit ist nichts davon existent.“ Tomasz wusch sich über der Spüle die Hände.
    „Sie werden auch von dem Attentäter nie erfahren.“
     „Wie ist das möglich?“ Sarah hatte ja keine Ahnung gehabt wozu diese Männer fähig waren. Naja gestand sie sich ein, du weißt ja offensichtlich nicht einmal wozu du selbst fähig bist.
    „Tomasz ist unser Computerspezialist, und Thore ist neben seiner Liebe zu allem, was einen Pelz trägt, ganz gut darin menschliche Gedanken zu manipulieren. Wie die Meisten von uns im Übrigen.“
    Achill machte eine ausladende Handbewegung,
    “Das sind nicht die Druiden die ihr sucht…“, und kicherte über seine eher schlechte Darstellung aus dem alten Kinoklassiker Star Wars.
    „Was denn, Jedi Ritter?“ Thore schien diese Vorstellung zu gefallen. „Wo zum Teufel ist dann mein Laserschwert.“
    Das letzte Stück seiner Pizza verschwand in seinem Mund, und er fuhr sich zufrieden mit der Hand über den Bauch.
    Sarah ließ sich nicht von der allgemeinen Heiterkeit, und den sich anschließenden Parodien täuschen.
    „Habt ihr mich auch schon manipuliert?“ Die plötzliche Stille am Tisch verriet ihr mehr als sie Wissen wollte, und doch wollte sie die Antwort hören.
    „Oh oh, ich bin raus.“ Achill verzog sich mit einer Tasse Kaffee, um Tomasz nebenan Gesellschaft zu leisten.
    Thore wollte sich ihm anschließen, aber Valis Blick hielt ihn davon ab.
    Es war der Blick der Sorte -Wenn du jetzt gehst werde ich dich finden, und auf ewig leiden lassen. -
    „Wir haben getan was wir tun mussten, um dich zu beschützen.“, damit war für Vali offenbar alles gesagt.
    Tomasz kam ihm unverhofft zur Hilfe, als er mit dem Laptop im Arm wieder in die Küche kam, und neben Sarah Platz nahm. Er behielt allerdings genug Abstand, um sie auf keinen Fall versehentlich zu berühren, und drehte ihr das Display zu.
    „Kennst du diesen Mann?“ fragte er sie.
    Ihre Hand zitterte etwas, als sie sich das Bild ansah. Es war eine schwarz weiß Fotografie. Die hellen lockigen Haare umrahmten markante Gesichtszüge, und fielen bis in den Nacken. Die typische Beschreibung im Polizei Deutsch würde wohl lauten kaukasischer Typ, helle Hautfarbe, keine sichtbaren besonderen Merkmale. Die Augenbrauen waren sehr hell, und die Augenfarbe noch etwas heller. Die Nase hatte eine gerade Form und die Lippen waren schmal.
    Der Mann hatte eine durch und durch

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