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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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aristokratische Ausstrahlung, wirkte irgendwie wie die Vorlage für eine griechische Büste. Sarah hatte keine Ahnung, woher dieser Gedanke kam, aber sie war sich absolut sicher, dass es Lucius war.
    „Das ist er. Das ist der Mörder meiner Schwester.“
    Die Zeit blieb stehen und ganz allmählich wurde das Bild unscharf, sie hatte es so konzentriert angesehen, dass sie nicht einmal geblinzelt hatte.
    Vali holte sie aus der Starre, indem er ihr sachte die Hand auf die Schulter legte.
    „Wir finden ihn.“ Sie blinzelte heftig gegen Tränen an. Tomasz nickte nur, und wich ihrem Blick dann aus.
     
    Sie schüttelte den kopf, und um ihre Hände vom Zittern abzuhalten hielt sie sich damit an ihrer Kaffeetasse fest.
    „Sarah, wir werden das Artefakt vor ihm finden.“ Thore versuchte ihr Mut zu machen.
    „Was wenn ich es nicht kann?“ Gott, sie musste irgendetwas tun, diese Rumsitzerei machte sie wahnsinnig, sie kam sich vor wie in einem Käfig.
    „Fangen wir noch mal von ganz vorne an. Warum hast du für Malachi gearbeitet?“ schlug Tomasz vor.
    Sarah setzte sich wieder auf den Stuhl und begann ihre Geschichte noch mal zu erzählen.
    „Ich habe für eine Zeitschrift gearbeitet, die sich mit Archäologischen Funden in Deutschland beschäftigt. Mein Redakteur schickte mich zu Malachis Buchladen. Esthers Tod ist jetzt fast ein Jahr her, und“ sie schluckte als die Bilder der ersten Begegnung mit Malachi in ihr aufstiegen. “-und ich brauchte das feste Einkommen, genauso wie die Möglichkeit hier in Kassel bleiben zu können. Also nahm ich die Stelle an.“ Sarah sah wie Tomasz, Vali einen Blick zuwarf. „Er muss deine Fähigkeit gespürt haben. Deswegen hat er dich angesprochen.“, erklärte er.
    „Wir waren oft in den Archiven der umliegenden Städte unterwegs, und er schien besonderes Interesse an diesem alten Kloster gehabt zu haben, was auf dem Bergplateau westlich gegenüber des Dörnbergs gestanden hatte.“
    Sarah dachte an die vielen Stunden, die Malachi über alten Kirchenbüchern gesessen hatte.
    Er hatte so fieberhaft darüber gebrütet, dass er sogar vergessen hatte zu Essen. Also hatte sie ihm immer etwas mitgebracht, wenn sie zur Arbeit kam, genauso wie den Kaffee den er so mochte.
    Sie musste unwillkürlich lächeln bei dem Gedanken, als er einmal dachte den Durchbruch geschafft zu haben, und durch das Büro getanzt war. Er war damals, durch und durch, der schrullige Professor gewesen, für den sie ihn gehalten hatte. „Das alles macht jetzt langsam einen Sinn. Ich dachte immer er sei paranoid, wenn er seine Ergebnisse für sich behielt, und in seinem Büro versteckte.“
    „Was hat er versteckt?“, Tomasz war ganz Ohr.
    „Einfach alles. Notizen, Bücher, er machte immer aus allem ein riesiges Geheimnis.“ Tomasz ließ seine Schultern wieder sinken. Er würde das ganze Archiv von Malachi durchsuchen müssen, wenn er auf die Ergebnisse des Meisters stoßen wollte.
    „Erzählt mir von ihm.“, forderte Sarah die Männer am Tisch auf. „Wer war er wirklich?“
    Vali ergriff als erstes das Wort, “Er war Mitglied des Ordens, einer unserer Ältesten. Die spirituellen Führer unserer Rasse.“
    Sarah wunderte sich nicht mehr über die Begriffe die sie benutzten. “Er kam mir nicht vor wie ein …“, sie suchte nach dem richtigen Wort. „Krieger?“, schlug Vali vor. Sie nickte. „Nicht alle von uns sind Krieger, einige sind Gelehrte und die Weisesten von uns, werden Mitglieder im Ältestenrat des Ordens.“
    Thore schnaubte bei der Beschreibung Valis. „Das mit dem weise traf in den letzten zweihundert Jahren nicht mehr auf alle zu.“ Sarah sah erstaunt zu Thore rüber, aber der ließ sich nicht weiter über das Thema aus.
    „Wonach genau hat Malachi gesucht?“ wieder war es Tomasz der das Gespräch wieder zurück zum Ursprung lenkte.
    „Ich weiß es nicht, aber ich glaube es war eine bestimmte Schriftrolle aus einer Zeit, weit vor dem Klosterbau.“ Sarah hielt Thore ihre Kaffeetasse hin, als sich dieser Nachschub besorgte.
    „Wo genau war dieses Kloster?“ Tomasz würde es durch die virtuellen Archive jagen, um zu sehen wie weit Malachi gekommen war.
    „Es lag auf dem Burghasunger Berg und war einst ein wichtiger Pilgerort für die Menschen des Mittelalters.
    Die Überreste eines Heiligen sollen dort bestattet worden sein. Ein Heiler, der dort Wunder gewirkt haben soll.“
    Die drei sahen sich vielsagend an. „Was?“ Sarah wollte mehr erfahren.
    „Unsere Rasse verfügt über

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