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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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die ovale Form die sich auf den Kasten abzeichnete hatte er keinen Hinweis wonach er suchen sollte. Seine linke Hand glitt vorsichtig über die Verletzung an der Schulter, als er darüber nachdachte, was Lucius wohl dazu sagen würde. Nein, es wäre besser, dem Meister seinen Fund noch etwas zu verheimlichen.
    Von seinem Mann bei der Polizei hatte er noch keine weiteren, brauchbaren Informationen erhalten. Offenbar wurde nicht nach Sarah Meinhard gesucht. Das Team von Vali hatte wieder ganze Arbeit geleistet beim Verwischen der Spuren. Aber das würde ihn nicht aufhalten.
    Der Meister hatte seine Quellen überall, somit war Jonah nicht nur auf öffentliche Möglichkeiten beschränkt.
    Während er noch darüber nachdachte wie er jetzt am besten vorgehen sollte, vibrierte in seiner Hosentasche sein Handy. Nachdem er die SMS gelesen hatte klappte er das Handy wieder zu, und schenkte dem Techniker ein Grinsen, welches den Mann zwei Schritte zurückweichen ließ. Jonah drehte auf dem Absatz um, und verließ den Raum, um seine Männer zusammen zu rufen. Jetzt hatten sie endlich ein Ziel!
    Die Schar Söldner, die er im Laufe der Jahre um sich gesammelt hatte, traf im großen Raum vor dem Altar ein. Es war nicht nötig Lucius zu rufen. Es war schlichtweg der beste Raum, um sich zu versammeln.
    Jonah musste seine Männer nicht auf eine komplette Ausrüstung hinweisen, und er musste auch nicht ihre Bewaffnung kontrollieren. Sie alle hatten eine militärische Ausbildung genossen, und waren erstklassige Soldaten. Ein kurzes Briefing über den Ort, und das Ziel der Operation reichte aus. Allen war klar, welche Aufgaben sie während des Angriffs hatten. Es galt die Wächter nach Möglichkeit auszuschalten, und die Frau lebend zu fangen. Das war das Ziel der Mission.
    Der obligatorische Uhrenvergleich zum Beginn jeder Operation, sicherte die absolute Synchronität des Angriffs, und sollte so den größtmöglichen Erfolg garantieren.
    Wenn alles nach Plan verlief, sollte er in wenigen Stunden die Frau in seiner Gewalt haben.
     
    Sarah saß auf der Rücksitzbank, während Thore das Auto durch die Stadt steuerte. Neben ihm saß Vali, der gespannt wie ein Drahtseil, die Umgebung in Augenschein nahm, die an ihnen vorbei flog. Die Art wie er das tat, war alles andere als beruhigend, aber Sarah würde jetzt keinen Rückzieher machen.
    Im Radio spielte irgendein Lied aus den Charts, aber der Stimmung im Wagen nach, hätte es auch der Titelsong von dem Western „Spiel mir das Lied vom Tod“, sein können.
    Es war mittlerweile mitten in der Nacht, und die Stadt wirkte wie ausgestorben. Nur vereinzelt brannten Lichter in den Fenstern, an denen sie vorbei rauschten, und nur hier und da waren noch ein paar einzelne Nachtschwärmer unterwegs. Die meisten Ampelanlagen waren um diese Uhrzeit ausgeschaltet. Sie kamen schnell voran. Obwohl Sarah, die ganze Fahrt über, aus dem Fenster sah bemerkte sie nicht, wie sie die Stadt hinter sich ließen. Sie versuchte immer noch die Geschehnisse der letzten Tage in eine sinnvolle Ordnung zu bringen, aber sie gab frustriert auf, als sie den Parkplatz am Dörnbergplateau erreichten. Während in der Stadt die Straßenbeleuchtung für ausreichend Helligkeit gesorgt hatte, herrschte hier oben tiefschwarze Nacht.
    Thore hatte auf den letzten Kilometern die Scheinwerfer des Wagens ausgeschaltet, aber er schien kein Problem damit zu haben durch die völlige Dunkelheit zu fahren. Mit unverminderter Geschwindigkeit war der Wagen ihrem Ziel entgegen gerast, und hatte dabei Bäume und Straßengräben zielsicher verfehlt.
    „Warte im Wagen, wir sehen uns erst um.“ Es war keine Bitte die Vali geknurrt hatte, als er und Thore ausgestiegen waren. Obwohl sie mit seinem Befehlston ganz und gar nicht einverstanden war, kam Sarah seiner Aufforderung gerne nach. Ohne die Hilfe einer Taschenlampe, war sie nicht einmal in der Lage die Hand vor den Augen zu sehen. Sie musste sich hier wohl oder übel auf ihre Begleiter verlassen, und außerdem hatte sie für diese Woche eindeutig genug Ärger gehabt. Allein auf dem Rücksitz des Wagens, lauschte sie angestrengt, aber von Vali und Thore war nicht das geringste Geräusch zu hören. Gerade begann sie sich zu fragen, ob die beiden sie einfach hatten sitzen lassen, als die Tür des Wagens geöffnet wurde. Sarah machte erschrocken einen Satz. „Es ist sicher. Wollen wir?“, Vali streckte ihr seine Hand entgegen. Sie nahm seine Hand, und stieg aus. Die kalte Nachtluft ließ sie

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