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Vamperl 02 - Ohne Vamperl geht es nicht

Vamperl 02 - Ohne Vamperl geht es nicht

Titel: Vamperl 02 - Ohne Vamperl geht es nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Welsch
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man mit so einem Kerl?«, fragte Frau Lizzi, ohne eine Antwort zu erwarten. »Sein Vater …«
    Hannes unterbrach sie. »War nie so. Ich weiß. Purzel weiß es auch. Ob Vamperl auch weiß, dass er immer so furchtbar brav war, das glaube ich eher nicht.«
    Frau Lizzi drohte, ihm nie wieder einen Gugelhupf zu backen. Dann spielten sie Mikado. Purzelkonnte mit seinen kleinen Fingern die Stäbe viel leichter herausziehen als die Menschen. Er meckerte vor Freude, wenn er schon wieder gewann.

    Am Samstag brachte Professor Obermeier eine Schokoladetorte aus der Konditorei.
    Frau Lizzi kanzelte ihn ab. »Was für eine Verschwendung! Ich hab doch schon einen Gugelhupf gebacken. Ist Ihnen der nicht gut genug?«
    Professor Obermeier verhedderte sich in seinen Erklärungen, dass er nie im Leben, wirklich nie im Leben …
    Frau Lizzi schnauzte ihn an. »Wissen Sie was? Sie gehen mir auf die Nerven!«
    Er senkte den Kopf. Genau das habe er befürchtet.
    Purzel rutschte an der Vorhangschnur herunter, stellte sich vor Frau Lizzi und betrachtete mit strengem Blick genau die Stelle, wo ihre Galle war. Frau Lizzi drohte, sie würde ihm gleich denHals umdrehen. Kurz darauf schimpfte sie mit Hannes, weil er Purzel zu den dümmsten Faxen verleitete.
    »Ich glaube, wir sollten lieber Mensch-ärgere-dich-nicht spielen«, schlug Professor Obermeier vor.
    »Wozu?«, fragte Hannes und wich im letzten Moment Frau Lizzis Hand aus.
    Sie war sehr zerknirscht, als ihr plötzlich klar wurde, dass sie Hannes beinahe geschlagen hätte.

    Am Montag kam ein Brief. Ein Mann hatte die Ballonpost auf seinem Krautacker gefunden. Wo Vamperl war, wusste er nicht, aber es wäre doch richtig nett von Frau Lizzi, wenn sie ihm eine Sachertorte aus Wien schicken würde, am besten zu seinem 47. Geburtstag in zwei Wochen. »Ich habe noch nie eine Geburtstagstorte bekommen. Es wird langsam Zeit, finden Sie nicht?«
    Am Dienstag kam eine Karte von einem Hundezüchter. Vamperln habe er nicht anzubieten, aber einen wunderschönen Wurf von seiner preisgekrönten ungarischen Schäferhündin. Er wisse zwar nicht, wer der Vater der jungen Hunde sei, aber bestimmt ein schöner Kerl, seine Hündin habe einen guten Geschmack.
    Am Mittwoch kam eine Einladung zu einem Sonderangebot in einem Badeort. Nach der dreiwöchigen Kur werde Frau Lizzi gewiss alle Sorgen und insbesondere alles, was Vampire und dergleichen betreffe, vergessen haben.
    Am Donnerstag kam ein Brief von einem neunjährigenMädchen. Sie hatte Vamperls Geschichte gelesen und sich seither ein Vamperl gewünscht. »Meine Hamsterin bekommt ständig Junge und ich weiß schon gar nicht mehr, wohin mit ihnen. Vielleicht könnten wir tauschen? Ein Hamster gegen ein Vamperl? Sie können gern auch mehr Hamster haben. Ich brauche das Vamperl dringend. Zu Hause und in der Schule und überhaupt. Bitte schreiben Sie mir!«

    Am Freitag kam nichts.
    Am Samstag sagte Frau Lizzi zu Professor Obermeier: »Ich will es ja nicht verschreien, aber mir kommt vor, unser Purzel hat sich wirklich gebessert. Hannes hätte gar nicht an Vamperl schreiben müssen.«
    »Aber sehen wollen Sie ihn doch gern?«
    Frau Lizzi zuckte mit den Schultern und schürzte die Lippen. »Dagegen hätte ich nichts.«
    Als Hannes und Professor Obermeier laut auflachten, hätte sie die beiden am liebsten weggeschickt. Nicht allzu weit weg, aber weg.
    »Ohne Vamperl …«, seufzte sie, vollendete den Satz aber nicht.

Schutzengel in Grün
    Am Montag musste Frau Lizzi einkaufen gehen. »Du bleibst zu Hause«, sagte sie zu Purzel. »Ich bin gleich wieder da.«
    Im Supermarkt waren nur wenige Kunden. Eine junge Verkäuferin schichtete Marmeladegläser in ein Regal. Sie musste sich auf die Zehen strecken, um die hinteren Reihen zu erreichen.
    Eine Dame kam mit einem hoch beladenen Einkaufswagen den Gang entlang. Ihr Blick fiel auf ein Sonderangebot von Thunfischdosen, sie griff danach, eine rutschte ihr aus der Hand, da ließ sie den Einkaufswagen los. Der geriet ins Rollen und fuhr der Verkäuferin an die Fersen. Sie schrie auf, verlor das Gleichgewicht und suchte Halt an dem Regal.
    Das Regal kippte, Marmeladegläser polterten auf den Boden, einige zerbrachen.
    Der Filialleiter rannte herbei und schimpfte aufdie Verkäuferin ein. »So etwas Ungeschicktes wie du ist mir noch nie über den Weg gelaufen! Ich werde dir den Schaden vom Lohn abziehen!« Zwei große Tränen bildeten sich in den Augenwinkeln der jungen Frau.

    »Heulen auch noch! Das hilft nicht. Worauf

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