Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vamperl 02 - Ohne Vamperl geht es nicht

Vamperl 02 - Ohne Vamperl geht es nicht

Titel: Vamperl 02 - Ohne Vamperl geht es nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Welsch
Vom Netzwerk:
getan. War es wirklich schon so lange her?
    Eine Viertelstunde später saßen sie zu viert im Eissalon.

    »Sie haben’s gut«, sagte Kolja. »Mit so einem Purzel kann einem gar nicht langweilig sein.«
    Frau Lizzi hob die Hände und ließ sie fallen. Manchmal, dachte sie, wäre so ein Stück gepflegter Langeweile genau das, was sie brauchte. Sie könnte zum Beispiel in ihrer Küche sitzen und in aller Ruhe die Zeitung lesen.
    Max hielt Purzel einen Finger hin, Purzel machte Klimmzüge daran. »In die Schule müssten wir ihn mitnehmen. Der kann noch besser Faxen schneiden als der Till in unserer Klasse.«
    Hannes schob sein Kinn vor. »Ihr habt ja keine Ahnung, was er alles kann. Wenn er will.«
    Purzel flog Hannes auf den Kopf und versuchte einen Handstand, rutschte aus und fiel Kolja vor die Füße. Der hob ihn auf und fing gleich an zu zappeln und zu kichern. »Uff, wie das kitzelt!«
    »Aber jetzt will ich wissen, was er sonst noch kann«, sagte Max.
    Hannes stand auf. »Nächstes Mal. Ich mussganz schnell heim, meine Mutter dreht durch, wenn ich zu spät komme.«
    »Seid ihr morgen wieder her?«, fragte Kolja.
    Hannes zog die Schultern hoch und wackelte mit dem Kopf. »Kann sein.«
    Unterwegs fragte Frau Lizzi: »Warum spannst du die beiden so auf die Folter? Ich finde sie echt nett.«
    »Sie sagen doch immer, man muss warten lernen im Leben!«
    Frau Lizzi gab ihm einen Nasenstüber. »Du und Purzel – von euch würde ich graue Haare kriegen, wenn ich sie nicht schon hätte. Wieso mag ich euch dann so sehr?«

Drei Buben und ein Purzel
    Frau Lizzi stellte die schwere Einkaufstasche auf den Küchentisch und seufzte erleichtert. Noch bevor sie die Schuhe ausgezogen hatte, klopfte Frau Maringer und begann sofort zu reden.
    »Meine Schwester aus Hamburg kommt zu Besuch. Sie wissen doch, die, die immer alles besser weiß. Aber wenn sie einmal Ihren Gugelhupf gekostet hat, liebe Frau Lizzi, wird sie mich nie wieder schief anschauen. Ich brauche dringend das Rezept. Sie wissen schon, welches ich meine.«
    »Oje«, sagte Frau Lizzi. »Ich habe nämlich kein Rezept, ich mach den Gugelhupf immer nur nach Gefühl.«
    Frau Maringer erklärte, sie könne durchaus verstehen, dass Frau Lizzi dieses besondere Rezept geheim halten wollte.
    »Aber überhaupt nicht!«, wehrte sich Frau Lizzi.»Wenn ich ein Rezept hätte, könnten Sie es gern haben. Ich hab’s von meiner Oma gelernt, die hat auch nur aus dem Bauch gekocht. Wir können ja probieren, vielleicht kriegen wir’s hin. Also vier Eier, ein Achtel Butter oder so und eine Handvoll Zucker …«
    Frau Maringer unterbrach sie. »Ihre Hand oder meine? Meine Hände sind nämlich viel kleiner.« Purzel hing kopfüber an der Vorhangstange, zog Fäden aus dem Stoff und ließ sie auf Frau Maringers Kopf fallen.
    »Zuerst schlagen Sie die Eier mit Zucker und Butter schön schaumig, dann geben Sie das Mehl dazu«, fuhr Frau Lizzi fort. »Löffelweise.«
    »Wie viel Mehl?«
    »Na, so viel es braucht«, sagte Frau Lizzi. »Ei ist auch nicht gleich Ei, verstehen Sie?«
    Frau Maringer runzelte die Stirn, ihre Nasenlöcher weiteten sich. Purzel äffte jede Bewegung nach. Frau Lizzi kämpfte mit dem Lachen.
    »Wissen Sie was?«, schlug sie vor. »Wir backenden Gugelhupf einfach miteinander, dann sehen Sie selbst, wie’s geht.«
    »Stört es Sie, wenn ich alle Zutaten abwiege?«, fragte Frau Maringer. »Ich hab’s gern genau und ordentlich.«
    »Ja«, sagte Frau Lizzi. »Das hab ich mir fast schon gedacht. Sie müssen aber Ihre eigene Waage mitbringen. Ich habe nämlich keine.«
    Frau Maringer fiel es schwer zu glauben, dass ein Mensch ohne Waage überhaupt kochen konnte. Es fiel ihr auch schwer hinunterzuschlucken, was ihr auf der Zunge lag. Dass nämlich Frau Lizzi in ihren Augen ziemlich schlampig und unordentlich war. Man musste nur ihre Fenster ansehen, die gehörten dringend geputzt.
    Als Frau Maringer endlich gegangen war, lachte Frau Lizzi los, bis sie Schluckauf bekam. »Ich glaube, die hat jedes Staubkörnchen auf unserem Küchenboden gezählt«, sagte sie zu Purzel. »Pass nur auf, sie wäre imstande, sogar dich ordentlich zu machen.«
    Purzel schüttelte sich.
    Der Kaffee war noch nicht fertig, als es schon wieder klopfte. Der Briefträger wedelte triumphierend mit einer Karte. Frau Lizzi setzte die Lesebrille auf.

    WIR HABEN EINE NURINE FOLL SCHÖNSTER SPINEBEN GEFUNDEN UND KRIGEN 1 NEUES KINT ODER 2. KÖNNEN NICHT WEG. EHRLICH. KOMMT DOCH ZU UNS. PLAZ GENUG.

    »Tja«,

Weitere Kostenlose Bücher