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Vampir à la carte (German Edition)

Vampir à la carte (German Edition)

Titel: Vampir à la carte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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so dringend Blut benötigt, und ihr war Blut über die Handfläche gelaufen, da konnte er einfach nicht anders. Es war die Wahl zwischen zwei Übeln gewesen: Entweder er trank vor ihren Augen aus einem Blutbeutel oder er leckte das Blut von ihrer Haut ab. So oder so hätte er die Wahrheit über sich preisgeben müssen, aber er war beim besten Willen nicht in der Verfassung gewesen, behutsam auf Alex einzureden, um sie auf die Wahrheit vorzubereiten. Daher war sie auch nicht in der Lage gewesen, bei seinem Biss die Lust zu empfinden, die er dabei empfand und die auf sie hätte überspringen sollen. So hätte sie nur ihren eigenen Schmerz gespürt, wenn er sie gebissen hätte. Zwar wusste er, er würde ihr niemals vorsätzlich wehtun, aber vorhin hatte er so dringend Blut benötigt, dass er sich nicht sicher gewesen war, ob er sie nicht doch gegen seinen Willen gebissen hätte. Sie die Kühlbox holen zu lassen war der einzige Weg, um das Ganze nicht noch schlimmer zu machen, als es ohnehin schon war.
    Wäre er in etwas besserer Verfassung gewesen, hätte er womöglich daran gedacht, sich von ihr die Kühlbox bringen zu lassen und sie dann loszuschicken, um Hilfe zu holen. Dann hätte er trinken können, ohne von ihr beobachtet zu werden. Aber kaum hatte er die Kühlbox gesehen, musste sein Verstand ausgesetzt haben, da er an nichts anderes mehr denken konnte als daran, welch wundervolle Linderung ihm das Blut verschaffen würde.
    Cale zerrte den geleerten Beutel von den Zähnen und biss gleich darauf in den nächsten. So trank er insgesamt vier Blutkonserven aus, ehe er sich über irgendetwas anderes Gedanken machte … zum Beispiel über die Tatsache, dass er am Rand einer Straße im Schnee lag, wo ihn jeder finden konnte. Und über die Tatsache, dass das Blut in wenigen Sekunden Wirkung zeigen würde, wenn der Heilungsprozess einsetzte, der für ihn solche Schmerzen zur Folge hatte, dass er sich nicht mehr unter Kontrolle haben würde. Wenn dann ein hilfsbereiter Mensch anhielt und sich um ihn kümmern wollte, dann bestand das Risiko, dass Cale ihm die Kehle zerfetzte, ohne irgendetwas davon mitzubekommen.
    Seufzend schaute er sich um. Hier gab es nur eine metallene Leitplanke und ein schneebedecktes Stückchen Land in Form eines Dreiecks zwischen dem Highway und der Ausfahrt. Aber auf der anderen Seite befand sich in gut fünfzehn Metern Entfernung eine Baumgruppe, die Schutz bot. In seiner momentanen Verfassung war das eine weite Strecke, aber Cale sah keine Alternative. Wenn er sich nicht dorthin zurückzog, würde er noch jemanden verletzen. Er konnte von Glück reden, dass bislang noch niemand die Ausfahrt benutzt hatte, und er konnte nicht …
    Weiter kam er mit seinem Gedanken nicht, da er in diesem Moment in einen hellen Lichtschein getaucht wurde. Er hob den Kopf und konnte ein Scheinwerferpaar ausmachen. Ein Wagen näherte sich ihm und wurde allmählich langsamer.

14
    Alex hatte sich schon dazu durchringen müssen, vom Kontrollpunkt zum Haus zu fahren, doch als sie nun aus dem Wagen ausstieg und zur Tür gehen sollte, kostete sie das noch mehr Überwindung. Dennoch zwang sie sich dazu, denn dort drinnen befand sich Sam, die keine Ahnung hatte, dass der Mann, den sie so sehr liebte, in Wahrheit ein Vampir war. Ein Mann, der sie nur glauben ließ, dass sie ihn liebte, weil er sich wie ein Parasit von ihr ernähren konnte. Sie musste zu Sam und sie warnen, und nach Möglichkeit musste sie sie von hier wegbringen. Allerdings verstärkte sich bei Alex die Befürchtung, dass es dazu wohl eher nicht kommen würde.
    Als sie vor der Tür stand, sammelte sie sich einen Moment, dann hob sie die Hand und klopfte. Es war kein energisches, sondern vielmehr ein verhaltenes Klopfen, aber sie hatte mittlerweile auch schreckliche Angst … und sie musste dringend aufs Klo, wie sie jetzt zu ihrer Bestürzung feststellte. Warum widerfuhr einem so etwas ausgerechnet immer in dem Moment, wenn man es am wenigsten gebrauchen konnte?
    Wenn sie jetzt auch nur durch ein lautes Geräusch erschreckt wurde, würde sie sich auf der Stelle in die Hose machen – und da sie im Begriff war, in eine Vampirbehausung einzudringen, war mit Schlimmerem zu rechnen als nur mit einem lauten Geräusch. Und dann würde sie in dieser Nacht nicht nur mit einem ungeahnten Horror konfrontiert, sondern auch noch vor allen Leuten gedemütigt werden. Diese Erkenntnis löste bei ihr eine plötzliche Verärgerung aus, die sich mit jedem Moment steigerte, der

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