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Vampir à la carte (German Edition)

Vampir à la carte (German Edition)

Titel: Vampir à la carte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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hatte gedacht, es würde ihr gefallen, an den Herd zurückzukehren und den Verwaltungskram jemand anderem zu überlassen. Vermutlich war das auch der Fall, aber seinen Vorschlag mit den Worten »Ich bin eigentlich gar kein Koch« einzuleiten, war sicher nicht das Klügste gewesen, was er tun konnte. Alex war noch nicht bereit, von ihm die »Ich bin eigentlich gar kein Koch, sondern ein Vampir«-Geschichte zu hören, aber er konnte ihr nicht klarmachen, dass er kein Koch war, wenn er ihr nicht zugleich erklärte, wie es ihm gelungen war, den Ruf ihres Restaurants an diesem Abend zu wahren.
    Himmel, ich bin heute Abend irgendwie nicht ganz bei Sinnen, dachte er und vermutete, dass es damit zu tun hatte, dass sie seine Lebensgefährtin war. Auch wenn Marguerite es »gefühlt« hatte und Sam außer sich vor Begeisterung war, hatte ihn niemand richtig auf den Moment vorbereitet, was sein würde, wenn er Alex’ Büro betrat und sie sich tatsächlich als seine Lebensgefährtin entpuppte. Diese Situation war für ihn so neu und fremdartig, dass ihm seine übliche Gelassenheit hier auch nicht weiterhalf. Er musste schnellstens retten, was noch zu retten war, wenn er nicht von ihr hochkant aus dem Lokal geworfen werden wollte.
    Ehe Cale jedoch eine Lösung parat hatte, konzentrierte sich Alex wieder auf ihr Telefon und tippte die restlichen Ziffern von Bevs Nummer ein.
    »Tut mir leid, wenn ich dich aus dem Schlaf hole, Bev«, sagte sie grimmig. »Aber ich muss wissen, was heute Abend im Restaurant geschehen ist.«
    Cale musste nicht hören, was die Frau antwortete, er wusste es ohnehin. Immerhin hatten sie dafür gesorgt, dass weder Bev noch irgendein anderer Mitarbeiter etwas von der Anwesenheit von Marguerite und Leigh in der Küche bemerkte. Dennoch war er erleichtert, als Bev Alex versicherte, dass alles wie am Schnürchen geklappt und Cale sich hervorragend geschlagen hatte. Alle waren von seinen Gerichten begeistert, berichtete die Frau weiter. Außerdem hatte einer der angesehensten Restaurantkritiker der Stadt an einem der Tische gesessen. Er war so beeindruckt gewesen, dass er einfach nicht anders gekonnt hatte, als sich zu erkennen zu geben. Bei der Gelegenheit hatte er dann auch noch eine lobende Kritik in der Samstagsausgabe der Tageszeitung angekündigt.
    Alex reagierte umso verwirrter, je länger die Frau am anderen Ende der Leitung erzählte, und als sie das Gespräch beendet und aufgelegt hatte, richtete sie diesen verwirrten und völlig ratlosen Blick auf Cale. Dann nahm ihr Gesichtsausdruck einen verärgerten Zug an. »Sollte das eben ein Scherz sein? Bev hat mir erzählt, dass heute Abend alles gut gelaufen ist. Besser als gut sogar. Was …«
    »Setzen Sie sich wieder hin, Alex«, unterbrach er sie ruhig. »Ich werde Ihnen alles erklären.«
    Sie zögerte, dann aber ließ sie sich wieder auf dem Fußboden nieder. Cale nahm ihr gegenüber Platz und überlegte krampfhaft, was er ihr nun eigentlich sagen sollte … bis ihm eine Idee kam. »Ich fürchte, mein Englisch ist nicht so gut, wie ich es mir wünsche, und gelegentlich drücke ich mich falsch aus, wenn ich etwas erklären will.«
    Er freute sich über diese geniale Ausrede, als sie ihm in die Parade fuhr: »Für mich klang das aber nicht wie eine falsche Formulierung. Sie haben ›Ich bin eigentlich gar kein Koch‹ gesagt, und das war ausgesprochen unmissverständlich.«
    Cale verzog den Mund. »Ja, aber was ich damit sagen wollte, war, dass ich eigentlich kein Koch wie Sie bin. Sie haben gesagt, Kochen ist Ihre große Liebe, das Geschäftliche hingegen nicht. Ich bin das genaue Gegenteil von Ihnen. Ich liebe die Verwaltungsseite eines Geschäfts und würde am liebsten nicht kochen müssen.« Als sie ihn mit zusammengekniffenen Augen ansah, fügte er hinzu: »Im Gegensatz zu Ihnen bin ich keinem Traum gefolgt, als ich mit dem Kochen anfing.«
    Wohingegen er sehr wohl einem Traum gefolgt war, als er sich bereit erklärt hatte, den Koch zu spielen, den Alex händeringend suchte. Es war der Traum, seine Lebensgefährtin näher kennenzulernen und für sich zu gewinnen. Es war der Traum, der ihn sein Leben lang begleitet hatte und den er mit jedem Unsterblichen teilte.
    »Die Familie hat mich zum Kochen gedrängt«, fuhr er fort, was genau betrachtet gar nicht mal gelogen war, hatte doch Alex’ Schwester alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit er sich mit ihr traf. Mit etwas Glück würde sie bald auch zu seiner Familie gehören.
    »Aha«, erwiderte sie

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