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Vampir à la carte (German Edition)

Vampir à la carte (German Edition)

Titel: Vampir à la carte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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ihren Hamburger aus. »Er kommt ursprünglich hier aus der Gegend, und er will so gern hierher zurückkehren, dass er sogar bereit ist, für ein ziemlich niedriges Gehalt zu arbeiten … zumindest am Anfang«, ergänzte sie seufzend. »Ich habe mit ihm vereinbart, dass er nach den ersten sechs Monaten eine Gehaltserhöhung erhält. Ich hoffe, bis dahin läuft das Restaurant so gut, dass es die Mehrkosten mühelos einbringt.«
    »Aber eigentlich würden Sie lieber diesen Job ausüben«, sagte er bedächtig und betrachtete sie neugierig, während sie in ihren Hamburger biss.
    Sie kaute und schluckte, wobei sie sich nur mit Mühe ein lustvolles Stöhnen verkneifen konnte, da der erste Bissen so unglaublich köstlich war. Dann nahm sie eine Fritte und nickte. »Ja, natürlich. Kochen war immer meine große Leidenschaft. Das mache ich lieber als alles andere auf der Welt. Wenn ich gewusst hätte, dass ich mir mit der Eröffnung dieses zweiten Lokals so viel Ärger einhandele und mir nichts anderes übrig bleibt, als ausgerechnet das Kochen aufzugeben, dann hätte ich dieses Projekt niemals in Angriff genommen.«
    »Verstehe«, sagte er und packte ebenfalls seinen Hamburger aus.
    Sie biss erneut ab und ließ dabei einen betrübten Blick durch den halb fertigen Speisesaal wandern. So große Hoffnungen hatte sie mit diesem Expansionsprojekt verbunden, und sie hatte davon geträumt, diese Küche zu führen, neue Rezepte zu entwickeln und Gerichte von Weltklasse auf den Tisch zu zaubern, die ihr vielleicht einen von den begehrten Michelin-Sternen einbringen würden, sofern sich irgendjemand bei Michelin mal erbarmte und das kulinarische Kanada erkundete. Es kursierten Gerüchte, wonach ein Reiseführer über dieses Land in Erwägung gezogen wurde oder womöglich schon konkret in Bearbeitung war, und natürlich wäre es der Höhepunkt ihrer Karriere, wenn man ihre Arbeit mit einem oder vielleicht sogar zwei Sternen honorieren würde.
    Aber das waren natürlich nur Wunschträume. Die düstere Realität hingegen sah so aus, dass sie wegen der nicht enden wollenden Probleme bei der Umsetzung ihrer Pläne all ihre Ersparnisse aufgebraucht hatte und sie gezwungen war, eine Hypothek auf ihr Haus aufzunehmen, um die Umbauarbeiten bis zur Fertigstellung finanzieren zu können. Mittlerweile wäre sie schon zufrieden, wenn das neue Lokal so gut lief, dass es sich aus eigener Kraft finanzierte. Ihre Hoffnung war, dass es zudem genug abwarf, um die angehäuften Schulden zurückzahlen zu können. Dann würde sie vielleicht doch noch ihren Manager einstellen können, um endlich wieder selbst am Herd zu stehen. Aber das war nur eine Hoffnung, deren Erfüllung zumindest in naher Zukunft immer unwahrscheinlicher wurde. Mittlerweile wünschte sie, sie hätte diese Idee gleich wieder verworfen und sich weiterhin mit ihrem kleinen Restaurant begnügt. In der winzigen Küche des ursprünglichen La Bonne Vie wäre sie viel glücklicher gewesen. Warum nur hatte sie sich damit nicht zufriedengeben können?
    »Das schmeckt gut.«
    Die erstaunte Bemerkung holte Alex aus ihren Gedanken, und sie sah Cale ungläubig an, während er die obere Brötchenhälfte von dem Hamburger nahm, um zu inspizieren, was darunter verborgen war. Währenddessen kaute er auf dem einen Bissen herum, als sei das die größte Köstlichkeit auf Erden. Lächelnd entgegnete sie: »Das ist bloß ein Cheeseburger. Haben Sie so was noch nie gegessen?«
    Cale schüttelte nur den Kopf, da er wieder in den Burger beißen musste und nicht antworten konnte.
    Alex lachte leise und biss von ihrem Hamburger ab, während sie amüsiert zuschaute, wie Cale die obere Brötchenhälfte erneut hochnahm, um die Zutaten zu begutachten.
    »Ein Hamburger besteht aus Rindfleisch, oui ?«, fragte er und tippte mit dem Zeigefinger auf das, was auf dem Burger lag.
    »Ja, genau«, antwortete sie lachend.
    »Und diese kleinen weißen Dinger?«, wollte er wissen und zeigte auf etwas.
    »Das sind rekonstituierte Zwiebeln.«
    »Rekonstituierte Zwiebeln?«
    »Ja, die Zwiebeln werden getrocknet und ans Restaurant geliefert, da werden sie dann in Wasser eingelegt, damit sie wieder aufgehen, bevor sie auf dem Hamburger landen.«
    »Warum?«, fragte er verständnislos.
    Alex zuckte flüchtig mit den Schultern. »Vielleicht meinen sie, dass echte Zwiebeln vom Geschmack her zu intensiv für einen so kleinen Hamburger sind. Auf die größeren Burger werden frische Zwiebeln gelegt.«
    »Hm.« Cale biss wieder ab.

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