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Vampir-Expreß

Vampir-Expreß

Titel: Vampir-Expreß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufgeworfen wirkten. Das dunkle Haar war dicht und voll. Es bildete Wellen, und Dragan hatte es nach hinten gekämmt.
    »Dann wünsche ich Ihnen gute Fahrt, Herr Domescu«, sagte der Beamte, tippte an seinen Mützenschirm und ging.
    »Danke.«
    »Ah, Sie fahren auch mit.« Einer der anwesenden Reporter war auf Dragan aufmerksam geworden und eilte herbei. »Sagen Sie mir, Meister, was hat Sie dazu gebracht, in den Vampir-Express einzusteigen?«
    Der Zeitungsmensch war kleiner als Dragan. Aus diesem Grunde schaute der Rumäne dem Mann auch auf den Kopf. »Was mich dazu gebracht hat?«
    »Ja, ja…«
    »Abenteuerlust.«
    Der Reporter lachte. »Sie und Abenteuerlust?«
    »Weshalb nicht?«
    »Tut mir leid. Wenn ich so alt wäre wie Sie, würde ich das Abenteuer nicht suchen. Es fällt Ihnen doch bestimmt in den Schoß. Sie brauchen sicherlich nur mit dem Finger zu winken, und schon eilen die tollsten Abenteuer auf zwei schlanken Beinen herbei.«
    »Diese Art von Abenteuer meine ich nicht, Meister. Und jetzt entschuldigen Sie mich. Ich muss mich noch ein wenig auf die Fahrt vorbereiten. Das werden Sie sicherlich verstehen.«
    »Natürlich.« Der Reporter lächelte, streckte seinen Arm aus und hielt Dragan fest. »Noch zwei kleine Fragen, mein Herr…«
    »Nein, lassen Sie mich.«
    »Der Vampir-Express steht hier. Glauben Sie eigentlich an Vampire, mein Herr?«
    Dragan holte tief Luft. Die Blicke der beiden so ungleichen Männer trafen sich. »Glauben Sie daran, ja oder nein?«
    Dragans Mundwinkel zuckten Sein Blick war stechend. »Ja«, sagte er leise und ein wenig zischend. »Ich glaube daran. Ich weiß, dass es Vampire gibt!« Er sprach mit einem rollenden Akzent, und der andere wich unwillkürlich zurück, denn die Antwort hatte ihn auf gewisse Weise erschreckt. Damit hatte er nicht gerechnet. Alle anderen Passagiere hatten gelacht, wenn auch gekünstelt, aber diese Antwort hatte so verflucht echt geklungen.
    Der Reporter war ein alter Profi. Er fing sich schnell und produzierte sogar ein Lächeln. »Okay, Sie glauben also an Vampire. Nehmen wir an, dass es sie wirklich gibt. Was würden Sie tun, wenn plötzlich eine dieser Gestalten vor Ihnen stünde?«
    »Dann würde ich ihn pfählen!« Hart klang die Antwort. Der Rumäne hatte sie gegeben, ohne zu überlegen.
    Sein Gegenüber pfiff. »Sie sind wirklich ein außergewöhnlicher junger Mann. Aber womit wollen Sie den Blutsauger pfählen?« Lauernd schaute der Reporter Dragan an.
    Der Rumäne runzelte die Stirn Dabei zogen sich seine dunklen Augenbrauen zusammen und wanderten der unteren Stirnmitte entgegen. »Womit ich ihn pfählen würde?« erwiderte er gerade so laut, dass der andere ihn verstehen konnte. »Mit einem Eichenpflock natürlich. Wie tötet man sonst Vampire?«
    »Knoblauch, Kreuz…«
    Dragan Domescu nickte. »Damit auch. Ich aber verlasse mich lieber auf meinen Eichenpfahl.«
    »Tragen Sie den denn bei sich?«
    »Immer.«
    »Auch jetzt?«
    »Ich sagte immer.« Damit war für den Rumänen das Gespräch beendet. Abrupt drehte er sich um und schritt den Bahnsteig entlang. Er ließ einen nachdenklich schauenden und kopfschüttelnden Reporter zurück, der sich erst einmal die Kehle freiräuspern musste, denn er konnte die Antwort kaum begreifen.
    Dragan aber schritt an der Wagenschlange entlang. Noch eine halbe Stunde bis zur Abfahrt. Er spürte, dass sich die Menschen verändert hatten. Sie waren noch gespannter geworden. Das Reisefieber hielt sie gepackt, und es steigerte sich, je näher die Abfahrt heranrückte. Dragan schaute seine Mitreisenden an. Es waren Menschen der unterschiedlichsten Altersstufen dabei. Er sah junge Leute, Männer und Frauen im mittleren Alter, aber auch welche, die schon im Abend des Lebens standen.
    Sie alle wollten fahren, einen Hauch von Abenteuer erleben und vielleicht einen Schauer und etwas Unheimliches.
    Am westlichen Ende des Gleises ertönte ein Pfiff. Er klang wie eine Warnung, und das sollte sie in gewisser Hinsicht auch sein. Vier Männer in Arbeitskluft erschienen. Sie waren die Begleiter eines Gabelstaplers, der mit ausgefahrener Gabel und voller Fracht auf den Bahnsteig rollte. Ein jeder sah das Gefährt. Und ein jeder konnte feststellen, was es geladen hatte. Särge!
    Auch Dragan blieb stehen, stellte sich in den Schatten einer Säule und schaute zu. Der Stapler hatte gestoppt. Jetzt wurde er gedreht, und die Fracht zeigte genau auf die offene Tür des großen Gepäckwagens. Sie wirkte wie ein riesiger

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